Liebe Club-Mitglieder
Liebe Mitarbeitende
Liebe Leserinnen und Leser
«Ein kompliziertes Jahr» – dies ist nicht eine Zusammenfassung des Jahres 2023, sondern das, worauf wir uns Anfang 2023 gefasst machten. In der Tat waren die Aussichten alles andere als rosig: geopolitische Spannungen, Lieferengpässe und befürchtete Stromknappheit, Inflation und Ungewissheiten im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung von Covid-19 stellten auch unseren Club vor grössere Fragezeichen, allen voran: Wie sollen wir 2023 anpacken?
Nun, wir sind auch diese Herausforderungen in bewährter TCS-Manier angegangen: basierend auf unserer Erfahrung und auf unseren Stärken, anpassungsfähig und pragmatisch.
Unsere Erfahrung, unsere Stärken sind nicht nur beim 50-Jahr-Jubiläum des Reifentests zum Ausdruckgekommen. Nein, wir haben sie auch im täglichen Geschäft voll und ganz einsetzen können. Wir hatten zwar vorausgesehen, dass die Reisetätigkeit im ersten vollen«Nach-Covid-19-Jahr» wieder zunehmen würde, die volle Wucht der Zunahme – Herr und Frau Schweizerhatten offensichtlich einen grossen Nachholbedarf in Sachen Reisen – konnten wir nur dank der Erfahrung der Organisation und der gesamten Belegschaft meistern. Wenn Mietwagen Mangelware sind, reichen eingespielte Prozesse nicht mehr; in solchen Fällen sind auch Erfahrung, Kontakte und Kreativität gefragt.
Vorausschauend zu handeln, ist auch in der heutigen, schnelllebigen Zeit unabdingbar. Allgemeine Anpassungsfähigkeit und kurzfristig umsetzbare Varianten sind zusätzlich gefragt. Auch diese Fähigkeiten mussten und konnten wir im vergangenen Jahr unter Beweis stellen, sei es im Stammgeschäft oder in den Diversifizierungsprojekten. Die Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung beim führenden Online-Velomarktplatz velocorner.ch war in diesem Sinne denn auch nicht einfach eine Referenz an unsere Gründungsväter, sondern vielmehr eine weitere Konsolidierung unseres Selbstverständnisses desumfassenden Mobilitätsclubs.
Pragmatismus schliesslich – auch davon hat es im vergangenen Jahr eine gute Dosis gebraucht. Besonders die Expansion von TCS Swiss Ambulance Rescue ist nicht einfach eine gradlinige Entwicklung, sondern hängt von Opportunitäten ab, welche nicht nur genutzt, sondern anschliessend auch sauber umgesetzt und integriert werden müssen. Auch die Tatsache, dass der TCS der Schadenorganisation Erdbeben SOE seit letztem Jahr die personelle und logistische Unterstützung, insbesondere bei der Organisation und dem Einsatz des Expertennetzwerksbietet, hat seine Stellung als eine der führenden Notfallorganisationen der Schweiz weiter konsolidiert.
Rückblickend können wir sagen, dass das Jahr 2023 auch für den TCS nicht einfach war, aber das Resultat darf sich in unseren Augen sehen lassen. Als schöne Anerkennung dafür sehen wir, dass der TCS in diesem komplizierten Jahr im «GfS Business Reflektor» in der Kategorie der Non-Profit-Organisationen sieben Plätze gutmachen konnte und nun auf dem 7. Platz figuriert.
Dies alles verdanken wir einerseits unseren Vorgängern, die über nunmehr 127 Jahre eine einzigartige Organisation aufgebaut haben, sowie den Mitarbeitenden und Organen des gesamten TCS – Zentralclub und Sektionen–, welche dieses Erbe mit Kompetenz, Einsatz und Herzblut weiterentwickeln. Auf der anderen Seite wäre der TCS nicht dort, wo er heute ist, wenn er nicht immer auf seine treuen Mitglieder, die ihm tagtäglich das Vertrauen schenken und auch in neue Gefilde folgen, zählen könnte. Ihnen allen sei an dieser Stelle auch wieder einmal ganz herzlich gedankt!
Peter Goetschi, Zentralpräsident und Jürg Wittwer, Generaldirektor
Fokusthema: 50 Jahre Reifentests
Heute sind Reifentests einiges aufwendiger und komplexer. Rund 1200Reifen werden – anonym – für einen Test beschafft. Getestet wird in Deutschland, Italien und Finnland in Kooperation mit dem ADAC und dem österreichischen Pendant ÖAMTC.
Seit 2023 erfolgen die Reifentests entsprechend einer Zwei-Säulen-Bewertung: Die Gesamtnote setzt sich aus 70 Prozent Fahrsicherheit und 30 Prozent Umweltbilanzzusammen. Es wird auf unterschiedlichen Fahrbahnen mit verschiedenen Kriterien getestet.
Im Bereich Fahrsicherheit werden Reifen auf trockener sowie nasser Fahrbahn getestet, Winter- und Ganzjahresreifen zudem auf winterlicher Fahrbahn, das heisst auf Schnee und Eis. Zu kalt darf es – auch in Finnland – aber nicht jeweils sein: Ab minus 15 Grad Celsius können die Tests rein technisch nicht mehr durchgeführt werden.
Im zweiten Haupttestkriterium, der Umweltbilanz, wird im Rahmen einer Schadstoffanalyse untersucht, ob sich Giftstoffe im Gummi befinden. Neben dem Verschleiss- und Abriebverhalten werden die Faktoren Effizienz und die Lärmentwicklung beurteilt.
In den letzten fünf Jahrzehnten gab es bei den Reifen riesige technische Fortschritte. Nebst der kontinuierlichen Reduktion des Bremswegs wurden und werden sie auch treibstoffsparender, leiser und verschleissfester. Obwohl heute nur noch kleine Bremswegverbesserungen möglich sind, verbessert jeder noch so kleine Fortschritt die Verkehrssicherheit massgeblich – jeder Meter zählt.
Der Markt bietet heute eine grosse Anzahl von sehr unterschiedlichen Reifen. Um die Transparenz und Vergleichsmöglichkeiten zu stärken, erweiterte der TCS sein Onlinereifenportal um eine neue, umfassende Suchmaschine, die Konsumentinnen und Konsumenten den Zugriff auf Informationen zu rund 15’000 Reifen erlaubt. In nur wenigen Schritten können Interessierte Reifen nicht nur aufgrund von Dimensionen und Marken, sondern mittels verschiedener weiterer Faktoren auswählen und direkt miteinander vergleichen.
Mit Stolz kann der TCS zusammen mit seinen Partnern sagen, dass er in den letzten 50 Jahren massgeblich zur Entwicklung der Reifenbranche beigetragen hat und für eine ganze Industrie ein Ansporn ist, höchste Qualität zu liefern.
Das unermüdliche Testen von Produkten aus dem Mobilitätsbereich ist neben der Verkehrserziehung und den Fahrtrainings einer der drei Grundpfeiler des TCS in seinem Engagement für die Verkehrssicherheit. Das Expertenteam des TCS nimmt dabei neben den Reifen Kindersitze und deren korrekte Anwendung, E-Bikes und-Trottinette genauso unter die Lupe wie Assistenzsysteme, Antriebstechnologien, Lebensdauer von Batterien oder Ladeinfrastrukturen für Elektroautos.
Die Erkenntnisse zu Sicherheit, Nachhaltigkeit und Benutzerfreundlichkeit stellt der TCS der Öffentlichkeit zur Verfügung. Medienschaffende greifen regelmässig auf das Wissen der Experten zurück, damit Fachartikel fundiert erstellt werden können.
Insgesamt bildet dieses Engagement einen gewichtigen Beitrag zum Schutz der Menschen, die unterwegs sind, in welcher Form auch immer.
Im Jahr 2023 verzeichnete der TCS rund 359’000 Pannen- und Unfalleinsätze (Vorjahr: 355’000) in der Schweiz. Weiter konnte gut 16’500 Mal bereits am Telefon abschliessend Hilfe geleistet werden. Vor allem ein erhöhtes Reiseverhalten und der frühe Kälteeinbruch Ende November haben zu dieser Zunahme der Einsätze des TCS geführt.
Dass die Schweizer Bevölkerung wieder vermehrt ins Ausland reist, spiegelt sich ebenfalls in den Zahlenwider. Die ETI-Zentrale stand den verunfallten und er-krankten Mitgliedern zur Seite und sorgte dafür, dass sie sicher von ihren Ferien in die Schweiz zurückkehren konnten. Unter den 630’000 ETI-Schutzbrief-Inhabern erhielten rund 57’000 (plus 3,6 Prozent) Hilfeleistungen, dazu gehörten etwa 3’200 medizinische Evaluationen durch das eigene TCS-Ärzteteam, 1’200 Repatriierungen, 23’000 Hilfeleistungen bei Fahrzeugpannen im Ausland sowie rund 23’700 Fälle (+7,7 Prozent) von Versicherungsleistungen aus dem ETI-Schutzbrief, wobei es hierhauptsächlich um Reiseannullationen ging.
Weitere Leistungen für Mitglieder und Versicherte im Berichtsjahr gab es im Bereich Rechtsschutz mit über42’000 Fällen (Vorjahr rund 40’000) sowie bei der Velo-Versicherung mit etwas über 2’300 Fällen (rund 300 Fälle mehr als 2022).
Die klimatischen und geopolitischen Grossereignisse führten bei den Mitgliedern jeweils zu Verunsicherung und entsprechend zahlreichen Kontaktaufnahmen. Die telefonischen Fallannahmecenter (Rechtsschutz und Reiseannullation) haben im vergangenen Jahr nahezu 57’000Anrufe von Mitgliedern und Versicherten beantwortet. Dank der jüngst umgesetzten organisatorischen Optimierung der Schadendienste und der damit gewonnenen Flexibilität kann die Anzahl der in die Telefonie eingebundenen Mitarbeitenden bei Bedarf sofort verdoppelt oder sogar verdreifacht werden. Dies erlaubt es, kundengerecht auf solche Grossereignisse zu reagieren und auf erhöhte Mitgliederanfragen einzugehen.
Der TCS konnte im vergangenen Jahr bei den Mitgliedschaften wiederum ein Wachstum um rund 22’000 neue Mitglieder auf 1’584’632 verzeichnen. Im Umfeld einer starken Konkurrenzsituation im Reiseversicherungsmarkt nach der Pandemie konnte sich die Zahl der ETI-Schutzbrief-Inhaberinnen und -Inhaber stabil bei 630’000 halten.
Bei der Velo-Versicherung hat sich das Wachstum zwar verlangsamt, verzeichnet mit 31’625 Mitgliedschaften aber trotzdem ein Plus von knapp 20 Prozent. Auch der Internet-Schutzbrief, die Cyberversicherung, verzeichnet einen Bestand 32’761 gegenüber 29’022 im Vorjahr.
Um die Mitgliedschaften zu erhöhen, braucht es Kontakte. Neben der von den Sektionen sichergestellten lokalen und regionalen Präsenz konnte auch der Zentralclub – meist in Zusammenarbeit mit den Sektionen – seinen nationalen Auftritt verstärken. Ein äusserst erfolgreiches Comeback feierten die Teilnahmen an bedeutenden Messen wie der BEA in Bern, HESO in Solothurn und dem Suisse Caravan Salon. Diese Veranstaltungen boten nicht nur eine optimale Plattform für Verkaufspräsentationen, sondern ermöglichten auch den Verkauf von über 1’000 Produkten. Mit Teilnahme an der Mobilitätsmesse E-nova, an den TCS eMobility Days sowie mit dem Micromobility-Weekend konnten im Bereich E-Mikromobilität neue Zielgruppen erreicht und der TCS von einer anderen Seite vorgestellt werden. Über 600 verkaufte Fahrzeuge machen 2023 zu einem erfolgreichen Jahr in der E-Mikromobilitäts-Offensive. Rund 5’300 Beratungen, Anliegen und Anrufe wurden an den eMobility Days, über die TCS Helpline für Elektromobilität und bei Gesamtberatungen im vergangenen Jahr bearbeitet.
Hingegen erholt sich das Eventgeschäft in den Fahrtrainingszentren nach der Covid-19-Zeit nur langsam. Die 126 Veranstaltungen und rund 29’000 Besucher entsprachen dem Vorjahr, wenn auch einzelne Veranstaltungen das Vorjahr übertrafen. Zu den Events zählen Kundenveranstaltungen verschiedener Automarken, aber auch Eigenveranstaltungen wie Töfftesttage, Youngtimer-Treffen und die TCS Drive-In Movies. Die Track-Days – Zwei- und Vierrad-Fahrerlebnisse auf internationalen Rennstrecken – verzeichneten hingegen Rekordteilnehmerzahlen. Die Sportfahrtrainings fanden vorwiegend im TCS-Zentrum in Lignières statt, der einzigen Schweizer Rundstrecke. Die Ausführungen zum Hauptgeschäft der Fahrtrainings sind unter dem Kapitel Verkehrssicherheit eingeordnet.
Im Rahmen von TCS Home, der Pannenhilfe für zu Hause, rückt das aufgebaute nationale Netzwerk von eigenständigen Handwerkern und Spezialisten von 40 Partnerunternehmen inzwischen regelmässig zu Mitgliedern aus. Die Einsätze in Eigentumshäusern und -wohnungen nehmen laufend zu, von rund 90 pro Monat Anfangs Jahr auf bis zu 170 pro Monat Ende 2023.
Für das Mietwagengeschäft war 2023 ein Erfolgsjahr. Die TCS-Mitglieder haben weltweit mit ihren Mitgliedervorteilen rege Mietautos gebucht. Die Anzahl Buchungen stiegen um zwölf Prozent und sind damit wesentlich höher als vor der Pandemie.
Bei den Clubleistungen war das Jahr 2023 beim Vorteilsprogramm TCS Benefits durch tiefere Nutzungen und Einsparungen geprägt, welche hauptsächlich aus der rückläufigen Performance vom Touringshop stammen. Trotzdem haben TCS-Mitglieder immer noch stolze 6,9 Millionen Schweizer Franken im vergangenen Jahr durch die Nutzung von TCS Benefits bei ihren Einkäufen und Buchungen eingespart. Die Zahl der Cashback-Partner sind um 26 Prozent gestiegen.
Nach den sehr erfolgreichen Pandemiejahren für die Onlineshops stand auch beim Touringshop das Zurück zur Normalität an. Diesbezüglich wurde insbesondere an der Ausrichtung des Sortiments gearbeitet, in welchem nun ein klarer Fokus auf die Themen Mobilität und Zubehör, Reisen, MADE VISIBLE, Camping, Gesundheit und Sicherheit gesetzt wurde.
Erfreuliche Zahlen gab es für das Touring-Magazin zu vermelden. Es hat sich mit dem Redesign und dem vielfältigen Themenmix bei der Leserschaft als führendes Mobilitätsmagazin etabliert. Dies zeigt auch die Zunahme der Leserschaft um 5,4 Prozent auf 1’401’000 Leserinnen und Leser (gemäss WEMF AG für Werbemedienforschung).
Die TCS-Sektionen ihrerseits haben mit ihren Kontakten zu den Mitgliedern, Produkteverkäufen und regionalen Aktivitäten einen wichtigen Beitrag zum Clubleben geleistet. Der detaillierte Bericht findet sich im Kapitel TCS-Sektionen.
Der TCS entwickelt sich unentwegt weiter und passt sich dem veränderten Mobilitätsverhalten ständig an. Entsprechend verändern sich auch Produkte und Dienstleistungen. 17 Projekte fanden 2023 erfolgreich ihren Abschluss.
So konnte eine neue Produktversion des TCS Privatrechtsschutz lanciert werden. Attraktive Deckungserweiterungen und eine im Rechtsschutzmarkt einzigartige Leistung – der Videobegleitung bei Mietwohnungsabgabe – stärkt die Rechtsschutzpalette des TCS zusätzlich.
Im Baloise Rechtsschutz wie auch in der Baloise Assistance wurden ebenfalls Produkteerweiterungen und neue Serviceleistungen eingeführt. So können Baloise-Kunden ihre Pannenfälle nun unkompliziert via Mobile und ohne jegliche App-Installation digital melden und erhalten jederzeit und rasch die adäquate Hilfe.
Zu den Neuerungen gehört auch Anfang 2023 die Übernahme der Aktienmehrheit am führenden Online-Velomarktplatz velocorner.ch. Die Zusammenarbeit erlaubt es dem TCS, sein Angebot im Velobereich zu erweitern und im Besonderen eine junge und urbane Zielgruppe umfassender anzusprechen. Denn auch wenn der Markt für neue Velos seit den Rekordjahren der Pandemie etwas an Schwung verloren hat, nimmt der Stellenwert des Fahrrades in der Schweizer Mobilität weiter zu. Auch konnten in den digitalen Prozessen von velocorner.ch die Mitgliedschaft wie auch die Veloversicherung integriert werden. Parallel dazu stieg die Nachfrage nach gebrauchten Velos kräftig.
In seiner Rolle als Konsumentenorganisation veröffentlichte der TCS 2023 eine Reihe von kostenlosen Vergleichsportalen und Apps zur allgemeinen Nutzung: das Autoreifen-Vergleichstool (siehe auch Fokusthema), das Portal zum Vergleich von Kindersitzen sowie das Pässe-Portal. Letzteres informiert über die Öffnung und die Strassenverhältnisse auf anfänglich 40 Schweizer Pässen (inzwischen sind es 77) und zählte in den ersten sechs Monaten bereits 324’880 Besucherinnen und Besucher.
Mit der Lancierung von lex4youGPT ging die erste Rechtsauskunftsplattform in der Schweiz live, welche einen GPT für Rechtsfragen anbietet. Die Informationen werden ausschliesslich von den Webseiten lex4you und TCS Job Assistance bezogen. Damit werden die Rechtsfragen ausschliesslich auf Basis selbst erarbeiteter und damit validierter Quellentexte beantwortet und ermöglicht es den Nutzerinnen und Nutzern, rasch erste Antworten auf ihre Rechtsfragen zu finden.
Im vergangenen Jahr wurde das Projekt zur Weiterentwicklung der TCS-App gestartet. Die aktuelle Version der App zählt 570’000 aktive Einzelnutzer. Die weiterhin laufende und grössere Überarbeitung wird im Alltag für Mitglieder und die Schweizer Öffentlichkeit eine digitale Hilfe sein.
Im Oktober 2023 hat die nationale Schadenorganisation Erdbeben SOE ihre operative Tätigkeit aufgenommen. Der TCS ist Partner der SOE und unterstützt sie im Ereignisfall personell und logistisch als Callcenter und Einsatzzentrale. Sie ist am TCS-Standort in Ostermundigen integriert.
Seitens der Mobilitätsakademie des TCS wurden 2023 sowohl neue Forschungsaktivitäten insbesondere im Bereich der Shared Mobility gestartet als auch bestehende fortgeführt und vertieft. Leitprojekte sind der Shared Mobility Accelerator und der Shared Mobility Booster, die sich beide für die Förderung der geteilten Mobilität in Schweizer Gemeinden einsetzen.
TCS Camping schaut dank einem anhaltenden Campingboom auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Mit 947’264 Logiernächten, einem Plus von 5,8 Prozent gegenüber Vorjahr, verzeichnete TCS Camping die zweitbeste Saison in seiner Geschichte. Und auch die Zahl der Campingmitgliedschaften stieg auf über 27’000 an (+6,3 Prozent gegenüber 2022).
Neben den erfreulichen Zahlen blickt TCS Camping auch auf weitere Highlights zurück. Mit dem neu übernommenen Camping La Tène, direkt am Sandstrand des Neuenburgersees gelegen, betreibt der TCS nunmehr einen weiteren Campingplatz in der Westschweiz. Der Pachtvertrag für den Campingplatz in Martigny wurde um 25 Jahre verlängert und auf dem TCS Camping Sion konnten zusammen mit der Stiftung Cerebral zwei weitere barrierefreie Bungalows in Betrieb genommen werden.
Ende 2023 wurde das moderne Campingverwaltungssystem Camping-Care eingeführt, das den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht und die Buchungsabläufe für Kunden verbessert.
Auch eine Auszeichnung durfte entgegengenommen werden: Unter Hunderten von Campingplätzen europaweit erhielt das «TCS Pop-Up Glamping»-Dorf oberhalb Laax einen der renommierten ADAC Camping Awards, nämlich in der Kategorie Innovation und Fortschritt.
Bei der grenzübergreifenden Zusammenarbeit haben die europäischen Mobilitätsclubs ADAC, ANWB und TCS in die gemeinsame Campingplattform PiNCAMP investiert und bündeln damit ihre Kräfte zum Ausbau ihrer digitalen Campingaktivitäten. Durch die gemeinsame Buchungsplattform werden künftig 27 Millionen Camper und Camperinnen
erreicht.
Die Rückkehr der Reiselust war schliesslich auch bei TCS Reisen spürbar. 2023 konnte der Umsatz der Gruppenreisen um 70 Prozent gesteigert werden. Insbesondere Kreuzfahrten erfreuten sich grosser Beliebtheit.
Mit TCS Swiss Ambulance Rescue (TCS SAR) ist der TCS im dritten Jahr seit seinem Einstieg bereits der grösste private Akteur im Bereich der Rettung und des Krankentransports in der Schweiz. Zwei neue Stützpunkte wurden in Vernier und Emmen eröffnet. Damit ist TCS SAR nun in sechs Kantonen (Zürich, Aargau, Luzern, Zug, Waadt, Genf) mit 13 Stützpunkten vertreten.
Gesamthaft erfolgten rund 28’000 Einsätze. Die Zahl der Notfalleinsätze, sogenannte Primärtransporte, lag mit über 12’000 im Bereich des Vorjahrs. Die Zahl der Verlegungsvolumen (Sekundärtransporte) war mit etwas über 11’000 leicht unter Vorjahr. Rund 5’000 Einsätze erfolgten für Repatriierungen und andere Aktivitäten wie etwa die sanitätsdienstliche Absicherung von Veranstaltungen.
Es laufen fortgeschrittene Gespräche über zukünftige Übernahmen und Partnerschaften, um das Netzwerk weiter auszubauen.
Das Onlineinformationsportal TCS MyMed, das neutral und professionell auf gesundheitsbezogene Fragen Antworten gibt, verzeichnete im Verlauf des Jahres 2023 rund 840’000 Zugriffe auf die medizinischen Beiträge.
Die verschiedenen digitalen Plattformen des TCS, die kontinuierlich weiterentwickelt werden, bieten Konsumentinnen und Konsumenten durch nützliche Informationen und Dienstleistungen eine Hilfe in ihrer Mobilität.
Der Ende 2022 lancierte Benzinpreis-Radar entwickelte sich 2023 zum grossen Erfolg und bietet der Öffentlichkeit eine in der Schweiz einzigartige Plattform, die sich auf eine Gemeinschaft von Mitwirkenden stützt. Mit mehr als 1,1 Millionen Besuchern, 10’000 Beitragenden im Jahr, die zu 4,8 Millionen Aktualisierungen oder Preisvalidierungen führten, ist diese Dienstleistung für die Öffentlichkeit ein Erfolg. Das Tool bietet Nutzerinnen und Nutzern eine hohe Transparenz der Treibstoffpreise in der Schweiz. Auch der Onlinevergleichsdienst Comparis entschied sich für die Aufnahme des Radars, womit eine noch grössere Verbreitung erreicht wird. Vor diesem Hintergrund hat sich auch die Politik entschieden, auf eine behördliche Lösung zu verzichten. Der TCS bleibt damit der einzige Anbieter in diesem Bereich.
Neue Nutzerinnen und Nutzer konnten 2023 auch bei der «TCS eCharge»-App, die ein einfaches Laden unterwegs erlaubt, gewonnen werden. Rund 19’000 sind hinzugekommen. Damit waren fast 30’000 Menschen mit etwa 530 Ladevorgänge pro Tag mit der eCharge-App unterwegs und haben rund 2,5 GW Strom «getankt».
Das interaktive Rechtsauskunftsportal TCS lex4you verzeichnete Ende 2023 mit rund 37’000 aktiven Konten erneut ein Wachstum von rund 20 Prozent. Die Anzahl der telefonischen Rechtsauskünfte stieg nach einem leichten Rückgang im Vorjahr wieder auf knapp 10'000 und egalisierte damit den Rekord von 2021. Mit rund 310’000 registrierten Besuchen ist die Nutzung des Portals im Berichtsjahr um 35 Prozent angestiegen.
Mit über 100’000 Mietstunden und bei rund 20'000 Mieten war 2023 auch für carvelo wieder ein gutes Jahr, abgerundet durch die Lancierung der neuen carvelo-App.
Bei smargo, der Vermietung von elektrischen Kleintransportern, sind 2023 Zürich und Schaffhausen dazugekommen, und das «Shared Micro Cargo»-Angebot ist nunmehr in fünf Schweizer Städten buchbar.
Der TCS engagiert sich seit Jahrzehnten in allen drei relevanten Themen und Bereichen der Verkehrssicherheit: Mensch, Verkehrsmittel und Infrastruktur. Übergreifendes Ziel ist die Verhütung von Unfällen.
Insgesamt gab der TCS über die Sektionen 108'500 Trikis für Kindergartenkinder und 89’700 Leuchtwesten an Schülerinnen und Schüler der ersten bis dritten Klasse ab. 2023 wurden 15 «Tatort Schule»-Veranstaltungen organisiert, um akrobatische Stunts mit Lernmodulen zur Verkehrssicherheit zu kombinieren. Ebenfalls hat der TCS die Winterkampagne MADE VISIBLE von Dezember 2022 bis April 2023 durchgeführt: Verkehrsteilnehmende wurden zum Tragen reflektierender Kleidung und Accessoires motiviert.
Zum Thema Infrastruktur führte der TCS Schulweg-Audits in zehn Gemeinden in der ganzen Schweiz durch und gab jeweils konkrete Umgestaltungspläne ab. Dieses Programm bringt dem TCS eine Sichtbarkeit bei den Gemeinden und eine Positionierung als Experte für Mobilität und Infrastruktur.
Zum Thema Verkehrsmittel testet der TCS regelmässig in unterschiedlichen Bereichen der individuellen Mobilität und ist Ratgeber in allen relevanten Mobilitätsthemen. Das spezialisierte Expertenteam führte 2023 rund 50 Testprojekte durch, dies unter anderem zu den Themen Elektromobilität, Zweiräder, Kilometerkosten, Kindersitze, Zubehör oder Assistenzsysteme. Das 50-Jahr-Jubiläum der Reifentests (siehe auch Fokusthema) markierte einen Meilenstein der jahrzehntelangen, minutiösen Arbeit.
Zur Verkehrssicherheit gehört auch der Bereich Aus- und Weiterbildung in den Fahrtrainingszentren des TCS. Im Berichtsjahr wurden in den Fahrtrainingszentren und an den beiden Winterstandorten der TCS Training & Events insgesamt 4’728 Kurse und Fahrtrainings mit über 42’319 Teilnehmenden durchgeführt. Damit bewegten sich die Teilnehmerzahlen deutlich unter Vorjahresniveau (–17 Prozent). Im Besonderen hat sich die Teilnehmerzahl in den obligatorischen 2-Phasen-Kursen um 32 Prozent reduziert.
Die seit Januar 2023 in der Schweiz geltenden Drohnenregelung der Europäischen Union (EASA-Richtlinie) führte zu einer Zunahme (+16 Prozent) bei den Drohnenkursen, die ebenfalls in den Fahrtrainingszentren durchgeführt werden.
Die Arbeit und das Engagement des TCS schlägt sich auch in der Medienwelt nieder. Dank 70 Medienmitteilungen, rund 1’500 beantworteten Medienanfragen und fast 10’000 publizierten Artikeln bleibt die Medienpräsenz auf einem sehr hohen Niveau. Ebenfalls wurde mit verschiedenen Medienpartnern – Print, online und Radiostationen – zusammengearbeitet, um regelmässig Mobilitätstipps zu veröffentlichen, was die Position des TCS als Ratgeber weiter verankert hat.
Auch politisch war der TCS 2023 sehr aktiv. Auf Bundesebene brachte er im Parlament seine Stimme und sein Gewicht ein, im Besonderen in den Beratungen zur Revision des CO2-Gesetzes, immer mit dem Ziel, vernünftige, pragmatische und transparente Voraussetzungen für alle Mobilitätsteilnehmenden zu schaffen. Und auch in den Beratungen zum Ausbauschritt 2023 der Nationalstrassen brachte sich der TCS stark ein:
Der Ausbau der Nationalstrassen auf ausgewählten Autobahnabschnitten ist nicht nur für die Sicherstellung der Leistungsfähigkeit unseres Strassennetzes und unserer Mobilität allgemein notwendig, sondern schränkt auch den Ausweichverkehr in den Gemeinden ein und bringt damit mehr Sicherheit auf den Strassen. Bei diesem Thema wird sich der TCS auch im 2024 im Rahmen der Volksabstimmung stark engagieren. Alsdann setzte sich der TCS sowohl auf Bundesebene mit einer Motion zur Sicherstellung der Netzhierarchie im Strassenverkehr als auch auf kantonaler Ebene für eine sinnvolle und pragmatische Lösung der Geschwindigkeitsbeschränkungen innerorts ein: Tempo 50 auf verkehrsorientierten Strassen und Tempo 30 oder sogar Tempo 20 für nicht verkehrsorientierte Strassen wie etwa in Wohngebieten.
Der TCS nahm acht Mal zu einer Vernehmlassung des Bundesrates Stellung, unter anderem zu Massnahmen gegen unnötigen Lärm, zur CO2-Verordnung, zum Forschungsförderungsprogramm SWEETER, zum subventionierten regionalen Personenverkehr und zur technischen Begutachtung von Fahrzeugen und zum automatisierten Fahren. Besonders intensiv wurde über Besteuerung von Elektrofahrzeugen bei der Einfuhr und neue Verkehrsvorschriften für den Langsamverkehr diskutiert.
Dank der Mitgliedschaft des TCS in verschiedenen internationalen Verbänden findet eine stetige Zusammenarbeit mit Partnerclubs auf der ganzen Welt statt. Als Mitglied der FIA und deren Region I (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) ist der TCS in verschiedenen Gremien vertreten und kann als Mitglied des Euroboards im Besonderen mit dem europäischen Büro der FIA in Brüssel eng zusammenarbeiten.
Dieses verfolgt die Entwicklungen in der europäischen Politik und Gesetzgebung, von denen die Experten des TCS durch die regelmässige Teilnahme an internationalen Arbeitssitzungen profitieren.
Die DAVMA, die Drone & Vertical Mobility Academy, geführt von der Mobilitätsakademie des TCS und finanziert von der FIA, bietet den Mobilitätsclubs der FIA weltweit ein umfassendes Starthilfeprogramm inklusive Pilotentrainings und Geschäftsmodellberatungen für den Einstieg in das Ökosystem innovativer Drohnenanwendungen. Zusammen mit der Global Mobility Alliance GMA und der Mobilitätsakademie organisierte der TCS im September in Genf ein internationales Symposium. Experten aus der Industrie, Forscher und Mobilitätsfachleute diskutierten über die neuesten Trends, Herausforderungen und Möglichkeiten für die Zukunft der Mobilität. Insbesondere wurde die (zukünftige) Rolle der Drohnen in der Mobilität beleuchtet.
Das traditionelle Treffen der Führung der vier Clubs ADAC aus Deutschland, ÖAMTC aus Österreich, ANWB aus den Niederlanden und TCS aus der Schweiz fand im März 2023 in Wien statt. Danach trafen sich die Leiter der Patrouillen dieser Clubs sowie des britischen AA zu einem fruchtbaren Austausch über die moderne Praxis in der Pannenhilfe.
Der TCS nahm im Rahmen seines Engagements in ARC Europe an den ARC Days in Athen teil.
Dank der Organisation von eigenen Events oder der Teilnahme an Drittveranstaltungen ist der TCS bei der Bevölkerung sichtbar und bekannt. Die Sektionen Schwyz und Glarus organisierten zusammen mit der Regionalgruppe See-Gaster St. Gallen in der Linthebene einen gratis Velo- und Skatingplausch mit 200 Teilnehmenden. Das zweite Momó Gravel Race by TCS der Sektion Tessin lockte wieder zahlreiche Teilnehmer an. Die Sektion Basel organisierte ein Oldtimertreffen und eine Fasnachtsveranstaltung. An den Kinoanlässen für Familien der Sektion Solothurn nahmen rund 600 Besucherinnen und Besucher teil, und ihr Mobilitätstag in Grenchen zog 180 Kinder an. Die Sektion Schaffhausen organisierte ihren traditionellen TCS-Ball, eine Mitgliederführung im Stadttheater sowie einen Samichlaus für Kinder.
Die Sektionen Waldstätte und Beider Basel führten Verkehrssicherheitstage mit zahlreichen Teilnehmern durch. Die Sektion Waadt organisierte drei Abende mit Radrennen für Männer und Frauen sowie Ciné drive-in in Cossonay. 2023 erreichte der TCS Zürich am Zürifäscht und an verschiedenen Publikumsmessen eine Rekordzahl an Mitgliederkontakten. Die Sektion Aargau unterstützte verschiedene Gemeinden beim Bau von Pumptracks. Die Sektion Biel/Bienne-Seeland ihrerseits vergab 100 Eintritte an ihre Mitglieder für die Freilufteisbahn in Biel.
Die Sektion Bern nahm an der BEA in Bern teil, die Sektion Solothurn war mit einem Stand an der HESO präsent, und die Sektion Schaffhausen wiederum zeigte eine aktive Präsenz an der FrühlingsSHow. Die Sektion Waadt war an Messen, Jugendveranstaltungen, Autoveranstaltungen sowie an einem Slow-up vertreten. Die Sektion Wallis nahm zum ersten Mal an der Fugue Chablaisienne mit einem Stand teil.
Die Sektion Freiburg war mit einem Stand am Murtenlauf präsent, an dem auch ein Team von Mitarbeitenden aus dem gesamten TCS teilnahm. Die Sektion Genf übernahm die Rolle als Sicherheitspartner der Laufveranstaltungen Genève Marathon, Les Balexert 20 km de Genève und La Course de l’Escalade. In diesem Jahr kehrte der traditionelle Jass der Sektion Jura zurück. Sie war auch aktiv an der Organisation der Course de Côte des Rangiers involviert.
Die Sektion Schwyz spielte eine Schlüsselrolle als Partnerin des Bergrennens Küssnacht–Seebodenalp, und die Sektion Thurgau nahm am «Vespa Club Amici Bodensee»-Event sowie am East-Side Chapter Weinfelden teil. Die Jahresversammlungen der Sektionen erfreuten sich auch 2023 einer zahlreichen Teilnahme der Mitglieder.
Sie boten den Sektionen die Gelegenheit, Rechenschaft über ihre Tätigkeiten abzugeben, das Gesellschaftliche zu pflegen und auch Veteranen oder gar Superveteranen (50 Jahre Mitgliedschaft) für die langjährige Treue zum TCS zu würdigen.
Unter den zahlreich organisierten Ausflügen führte etwa die Herbstreise der Sektion Bern über vier Pässe, und die TCS Region Emmental organisierte einen Besuch des Weihnachtsmarkts in Wien. Mitglieder der Sektion Waldstätte besuchten den Weihnachtsmarkt in Colmar. Der Ausflug von 80 Familien in den Europa-Park ist zu einer echten Tradition der Sektion Freiburg geworden. Die Sektion Schwyz ihrerseits reiste mit 48 Teilnehmenden in den beliebten deutschen Erlebnispark und mit 230 Mitgliedern in die Einsatzzentrale der Rega in Zürich an sechs ausgebuchten Tagen.
Die Sektionen sind auf lokaler und regionaler Ebene politisch kontinuierlich und in verschiedenen Formen aktiv.
Die Sektion Aargau wirkte in der kantonalen Verkehrskommission des Grossen Rates und an der Aargauer Verkehrskonferenz mit. Sie bezog Stellung im Interesse ihrer Mitglieder in den Vernehmlassungen zum Verkehrssteuergesetz Aargau und zur Niveauübergangssanierung Aargau. Die Sektion Bern wirkte an der kantonalen Abstimmungskampagne «Verkehrssanierungen JA» mit. Die Sektion Solothurn nahm sowohl an der kantonalen Verkehrskommission Solothurn als auch in der IG Strasse Solothurn aktiv teil. Im September führte die Sektion Zürich ihre zweite Mobilitätstagung durch, an der unter anderem alt Bundesrat Moritz Leuenberger auftrat. Die Sektion Waldstätte organisierte ihre 12. TCS-Verkehrskonferenz zum Thema «Mobilität der Zukunft: Trends, Anforderungen und Chancen für eine pulsierende Region wie Luzern».
Die Sektionen waren alsdann sehr aktiv an den politischen Diskussionen über Tempo 30 beteiligt. Zusammen mit ihren Partnern unterzeichnete die Sektion Genf mit dem Kanton eine Vereinbarung über die Strategie der Geschwindigkeitsbeschränkungen in Genf, die Tempo 50 auf verkehrsorientierten Strassen in der Stadt enthält und zur Befriedung von Quartierzonen beiträgt. Die Sektion Freiburg setzte sich mit Erfolg im Freiburger Grossrat für eine Motion ein, welche die Beibehaltung von Tempo 50 auf verkehrsorientierten Strassen forderte. Auch die Sektion Wallis setzte sich im Grossrat erfolgreich für ein Postulat zur Bewahrung der Strassenhierarchie ein. Die Sektion Waadt war beim Kompromiss über die Einführung von Tempo 30 in der Stadt Lausanne involviert. Die Sektion Beider Basel lancierte eine Initiative gegen Tempo 30 auf den Hauptstrassen im Kanton Basel-Landschaft und beteiligte sich an der Kampagne gegen die Stadtklimainitiative, welche mit 60 Prozent Stimmenanteil verworfen wurde.
Die Sektion Freiburg unterstützte die Unterschriftensammlung für eine Initiative, damit die erste Stunde des Parkens in der Stadt Freiburg kostenlos sei. Die Sektion Glarus äusserte sich zur Geldmaschine Parkregime Glarus mit einer faktenorientierten Aufstellung. Die Sektion St. Gallen-Appenzell Innerrhoden engagiert sich stark in der IG Engpassbeseitigung, und die Sektion Appenzell Ausserrhoden gab eine befürwortende Stellungnahme zum Autobahnanschluss Güterbahnhof (SG)/Liebegg (AR) ab. Letztere nahm auch am Entwicklungsprozess zum Zubringer Appenzellerland/Umfahrung Herisau teil. Die Sektion Schaffhausen nahm zum Fäsenstaubtunnel, zur Volksabstimmung über die neue Verkehrsführung Adlerunterführung und zur Verkehrssicherheitsanalyse Steigstrasse und Bachstrasse Stellung.
Im Kanton Uri stand vornehmlich das Verkehrsgeschehen rund um den Transitverkehr am Gotthard im Fokus. In Bezug auf das kantonale Klimaschutzkonzept vertritt die Sektion Uri die Auffassung, dass die notwendigen CO2-Einsparungen dort zu erfolgen haben, wo die volkswirtschaftlichen Umsetzungskosten für die Bürger am niedrigsten sind. Die Sektion Uri lehnte auch die Anhebung der Strassenverkehrssteuer um zehn Prozent sowie die Kürzung der Pendlerpauschale ab. Die Sektion Waldstätte kämpfte gegen die Massnahmen zur Ökologisierung der Motorfahrzeugsteuern im Kanton Luzern. Sie setzt sich auch für eine leistungsfähige Strasseninfrastruktur im Kanton ein. In der Öffentlichkeitsarbeit unterstreicht sie, dass die Mobilitätsprojekte Durchgangsbahnhof Luzern (Schiene) und Bypass (Strasse) unumgänglich seien, um die verkehrliche Anbindung von Luzern langfristig sicherzustellen. Sie richtete eine Ombudsstelle Dosieranlagen ein, um dem Kampf gegen das Auto in der Stadt Luzern entgegenzutreten.
Die Sektionen arbeiten zur Förderung der Verkehrssicherheit eng mit den Behörden und den Polizeien zusammen.
Viele Sektionen organisieren Fahrradkontrollen in Schulen, führen Aktionen im Rahmen des Tages des Lichts durch oder verteilen Leuchtgürtel beziehungsweise -westen an Kinder. Besonders in den Schulen unterstützten die Sektionen die meist von der Polizei durchgeführten Verkehrsschulungen, und sie bieten Hand bei der Erstellung von Veloparcours und Verkehrsgärten.
Im Juni rief die Sektion Zürich mit einer flächendeckenden Kampagne die Eltern von zukünftigen Kindergärtlern und Schülern zum Üben des Schulwegs auf. Das traditionelle TCS-Fest der Sektion Thurgau wurde um einige Attraktionen erweitert: Mobilität im Alter und Balance im Alltag.
Die Fahrkurse der Sektionen leisten ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit: Erste-Hilfe-Refresherkurse, Theoriekurse, Kurse für das Fahren im Alter und das richtige Fahren im Kreisel, aber auch E-Bike bzw. Trottinette-Kurse. Für Jugendliche steht das TCS-Jugendfahrlager Drive Camps zu Verfügung. Im August führte die Sektion Zürich die erste Frist-Drive-Week durch. Die Sektion Zug lancierte einen Kurs für Begleitpersonen bei Lernfahrten. Die Sektion Genf organisierte einen Seniorenanlass zu den neuen Verkehrsregeln.
In Bezug auf die Verkehrssicherheit besteht eine enge Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen dem Zentralclub und den Sektionen. Zu den gemeinsamen Projekten gehören unter anderem die Zählung von unterschiedlichen Zweirädern zu Fahren mit Licht, die Verkehrssicherheitskampagne Tatort Schule sowie die Schulwegaudits, die 2023 in zehn Gemeinden durchgeführt wurden.
Die Mitglieder der Sektion Beider Basel profitieren von der Tankstelle (mit dem schweizweit günstigsten Treibstoff) und dem Waschcenter im TCS-Center in Füllinsdorf.
Die Sektion Aargau führte 2023 Veloreparaturstationen ein und ging eine Partnerschaft mit einer lokalen Waschanlage für zusätzliche Benefits für Mitglieder ein. Die Sektionen, die über ein Technisches Zentrum verfügen, bieten freiwillige Tests und in vielen Fällen auch amtliche Prüfungen im Auftrag der Behörden an. Mehrere Zentren haben ihr Angebot um die Partikelmessung erweitert. Die Sektion Freiburg bietet neu auch einen Service für Klimaanlagen und Gasfüllungen an. Die Sektion Tessin ging mit einem neuen mobilen Prüfzentrum für Kleinmotorräder auf Tour.
Die Sektion Waadt baute eines ihrer Gebäude um und ist nun mit Photovoltaikanlagen sowie Erdwärmesonden ausgestattet. Die Sektion Tessin stellte das neue 900 m3 grosse Laden- und Bürogebäude in Rivera und die Renovierung des Zentrums fertig. An den Standorten der Sektion Zürich in Volketswil und Schlieren stehen jetzt Ladestationen für Elektroautos zur Verfügung, ebenso bei der Sektion Waldstätte. Die Sektion Solothurn installierte eine Solaranlage. Die Sektion Aargau installierte an zwei Standorten Carports mit Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, eine neue Photovoltaikanlage im Technischen Zentrum und erneuerte eine Prüfstrasse. Die Sektion Graubünden fand einen Standort für eine neue Kontaktstelle in Chur.
Die Sektion Neuenburg gab ein Projekt zur Erweiterung des Technischen Zentrums und zum Bau eines Verkehrsgartens in Auftrag. Die Sektion Bern nahm vorbereitende Arbeiten für den Neubau des Technischen Zentrums in Thun und für die Renovation des Büro- und Schulungsbereichs im Zentrum in Ittigen vor.
Die Grundsätze sowie die Zusammensetzung der Organe können Sie in der pdf-Version ersehen.