Das Angurten ist bei schwangeren Frauen immer wieder ein Thema, da irrtümlich vom herkömmlichen Sicherheitsgurt ein hohes Verletzungsrisiko für ein ungeborenes Kind angenommen wird. Viele Frauen nutzen deshalb Gurtadapter, die angeblich dieses Risiko reduzieren. Der TCS hat zusammen mit dem ADAC diese Autogurte für Schwangere getestet.
Die Auswertung der durchgeführten Crashversuche mit unterschiedlich grossen Schwangeren-Dummys zeigt:
- Der herkömmliche Sicherheitsgurt belastet den Schwangerenbauch nicht. Er kann sowohl die werdende Mutter als auch das ungeborene Kind bei einem Unfall gut schützen.
- Bei den durchgeführten Crashtests hielt keiner der getestetem Gurtadapter den wirkenden Kräften stand. Beim Aufprall konnte keines der Systeme den Beckengurt in einer tieferen Position halten.
- Die Gurtadapter verschlechtern die Umschlingung und damit die Rückhaltung des Beckens. Die an Brust, Bauch und Becken gemessenen Belastungen sind deshalb nicht geringer sondern steigen gegenüber der Sicherung mit dem herkömmlichen Fahrzeuggurt sogar an.
- Im Schritt angebrachte Elemente aus hartem Kunststoff und Metall stellen ein zusätzliches Verletzungsrisiko für die werdende Mutter dar.
Der TCS empfiehlt deshalb den herkömmlichen Dreipunktgurt. Dieser belastet den Schwangerenbauch nicht, er kann sowohl die werdende Mutter als auch das ungeborene Kind bei einem Unfall gut schützen.Wichtig ist, dass der Beckengurt tief unterhalb des Bauches eng am Becken anliegt und der Schultergurt in der Mitte der Brust verläuft. Bei manchen Autos kann man mit der Höhenverstellung des oberen Gurtpunktes die Gurtführung über Schulter und Oberkörper optimieren. So sind sowohl das Baby als auch die Mutter bei einem Crash am besten geschützt.Der Gurt darf zu keinem Zeitpunkt über den Bauch gelegt werden, da dies das Baby bei einem Aufprall schwer verletzen könnte. Die Rückenlehne sollte zudem nicht zu weit nach hinten geneigt sein.