85 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner der Schweiz sind 2023 mindestens einmal verreist (drei Übernachtungen und mehr), die meisten davon ins Ausland. Damit wurde fast das Niveau vor der Corona-Pandemie erreicht. Doch ganz so reiselustig wie früher sind sie nicht: Knapp vierzig Prozent wollen weniger als in früheren Jahren unterwegs sein. Bei den TCS-Mitgliedern sind es 43 Prozent.
Das ergab der achte Reisebarometer, den das Forschungsinstitut gfs.bern für den TCS erstellt hat. Dafür wurden 936 TCS-Mitglieder und 1'002 weitere in der Schweiz lebende Personen am Telefon oder online zwischen Februar und März 2024 befragt.
Auch sparsamer werden die Leute. Wurde 2022 ein Höchststand erreicht – gute 36 Prozent wollten damals mehr für Reisen ausgeben als im Jahr davor –, sind es jetzt noch neunzehn Prozent. 21 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner wollen sogar weniger ausgeben als 2023 (TCS-Mitglieder: 19 Prozent). Es scheint, als sei die Aufholjagd, die nach der Pandemie im Reisebereich eingesetzt hat, fürs Erste vorbei. Auch dürften die eher schwache Wirtschaftslage in der Schweiz und die instabile weltpolitische Situation dazu beitragen, Geld vorsichtiger aus-zugeben.
Dazu passt, dass die meisten sichere Destinationen in Europa bevorzugen. Mehr als die Hälfte verbrachte 2023 die Ferien «in der Nähe», in Italien, Frank reich, Deutschland, Österreich, Spanien und Portugal. Der Rest Europas verzeichnete ebenfalls einen Zuwachs an Touristen aus der Schweiz. Unter denjenigen, die letztes Jahr nach Übersee reisten, waren mehr TCS-Mitglieder (31 Prozent) als Nichtmitglieder (23 Prozent), unter anderem vielleicht, weil sie sich mit dem ETI-Schutzbrief weltweit stets gut versichert wissen.
Bei der Wahl des Fortbewegungsmittels steht bei den Reisenden das Auto nach wie vor an erster Stelle. Neben dem Zug legten auch das Mietauto und der Bus zu. Das zeigt, dass die Schweizer Bevölkerung bei Reisen Wert legt auf eine gut ausgebaute Strasseninfrastruktur. Zweitwichtigstes Verkehrsmittel (zusammen mit dem Zug) ist das Flugzeug, das gegenüber dem Vorjahr gleich oft genannt wurde. Der Anteil jener Personen, die im vergangenen Jahr nie geflogen sind, ist mit 36 Prozent tiefer als im Vorjahr (46 Prozent), jedoch höher als im Jahr 2019 (30 Prozent) als noch keine pandemiebedingten Einschränkungen herrschten.
Die Befragung zeigt, dass die Menschen beim Reisen ein hohes Bedürfnis nach Sicherheit haben. Grundsätzlich beurteilen über 80 Prozent der Befragten Reisen ins Ausland als sicher – dies ist der höchste Wert, seit der Reisebarometer vor acht Jahren zum ersten Mal erhoben wurde. Dennoch gab eine knappe Mehrheit von 51 Prozent an, dass Reisen in den letzten zwölf Monaten insgesamt unsicherer geworden ist. Dies nachdem im Jahr 2023 noch ein gestiegenes Sicherheitsgefühl erhoben wurde. Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass die Schweizer Bevölkerung sicherheitsbezogene Faktoren beim Reisen als relevant erachtet. Dazu gehören Kriege, Demonstrationen, Ansehen eines Landes und Streiks. Die Terrorgefährdung, die bereits seit acht Jahren abgefragt wird, hat ebenfalls an Relevanz bei der Reiseplanung gewonnen und ist jetzt so hoch eingestuft wie noch nie.
Wenn sich die Schweizer Bevölkerung über Reiserisiken informieren, tun sie dies hauptsächlich bei Reiseveranstaltern, Reise-Portalen oder beim EDA. Für TCS-Mitglieder ist der TCS die zweitwichtigste Informationsquelle.
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