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Wie lange dauert eigentlich das Laden unterwegs an der Ladestation? Soll ich während der Ladezeit an der Raststätte rasch einen Kaffee trinken gehen? Reicht es sogar für ein kleines Essen, bis der Akku für die gewünschte Reichweite aufgeladen ist? Oder muss ich gleich eine Übernachtung buchen? Eine schnelle Antwort gibt ein Blick auf die Ladegeschwindigkeiten verschiedener Ladestationen. Wer es genauer wissen will, für den haben wir eine einfache Formel fürs Berechnen.
Wie lange lädt ein E-Auto?
Die Dauer einer Vollladung hängt von verschiedenen Einflussgrössen ab. Nebst der Ladeleistung (in kW) sind dies insbesondere die Grösse des Energiespeichers (Batterie), die Wärmeentwicklung beim Ladevorgang oder die Aussentemperatur.
Elektroautos verbrauchen pro 100 Kilometer rund 20 kWh Strom. Wenn ein Auto also für eine Stunde mit 10 kW Leistung geladen wird, kann es damit ca. 50 Kilometer weit fahren. Wie schnell ein Elektroauto lädt, hängt von der Leistung des eingebauten Ladegeräts ab, welches den Wechselstrom des Stromnetzes in Gleichstrom für die Speicherung im E-Auto umwandelt, und dies ist von Modell zu Modell verschieden. Die Bandbreite reicht von 3,7 kW bis zu 11 kW, bei einigen Fahrzeugen geht sie bis 22 kW.
An Schnellladestationen befindet sich das Ladegerät in der Säule und wird nur von der Elektronik des Autos gesteuert. Der Wechselstrom wird direkt in der Säule in Gleichstrom umgewandelt. Die maximale Ladeleistung hängt von Faktoren wie Batteriegrösse und Temperatur ab.
Beim Autokauf ist es deshalb wichtig, dass Sie folgende zwei Werte Ihres Autos kennen:
Auskunft gibt die TCS-Autosuche.
Wie berechnen Sie die Ladezeit eines Elektroauto?
Jedes Elektroauto hat einen etwas anderen Energieverbrauch, jedoch liegt dieser normalerweise in der Grössenordnung von ca. 20 kWh pro 100 Kilometer, also 1/5 kWh pro Kilometer. Für eine grobe Abschätzung sollte dies ausreichen. Um die notwendige Energiemenge für die Aufladung zu bestimmen, können Sie einfach die gewünschten Reisekilometer durch fünf teilen.
Reisekilometer / 5 = gewünschte
Ladung in kWh
Weiter müssen Sie wissen, wie viel Leistung die entsprechende Ladestation bietet, und ob Ihr Auto diese Leistung auch aufnehmen kann. Angaben zur Ladeleistung Ihres Elektroautos finden Sie ganz einfach in der TCS-Autosuche.
Berechnen Sie nun die Ladezeit mit folgender Formel:
Gewünschte Ladung / Ladeleistung = Ladezeit in Stunden (kWh / kW = h)
Um mit einem Elektroauto auch auf grossen Reisen zügig voranzukommen sind die Ladeleistung und die Ladegeschwindigkeit wichtig. Untersucht wurden die Parameter einer Gleichstrom-Schnellladung von 10% auf 80% Batteriekapazität, wie man sie unterwegs an der Autobahn macht. Die maximale Ladeleistung wird von den meisten Autos nur während einer kurzen Zeit am Anfang des Ladezyklus erreicht. Deshalb ist die durchschnittliche Ladegeschwindigkeit über die gesamte Ladung bis 80% interessant sowie die Zeit, welche es braucht, bis man mit 80% Kapazität weiterfährt.
Die Resultate stammen von der Reichweiten-Test 2022 des TCS in Zusammenarbeit mit dem norwegischen Automobilclub NAF.
Elektroauto | Reichweitenzuwachs/ Stunde |
---|---|
Kia EV6 RWD | 972 km |
Mercedes-Benz EQB 350 4MATIC | 969 km |
Porsche Taycan 4 Cross Turismo | 930km |
Hyundai Ioniq 5 RWD | 894 km |
Kia EV6 4WD | 880 km |
Elektroauto | Kia EV6 RWD |
Reichweitenzuwachs/ Stunde | 972 km |
Elektroauto | Mercedes-Benz EQB 350 4MATIC |
Reichweitenzuwachs/ Stunde | 969 km |
Elektroauto | Porsche Taycan 4 Cross Turismo |
Reichweitenzuwachs/ Stunde | 930km |
Elektroauto | Hyundai Ioniq 5 RWD |
Reichweitenzuwachs/ Stunde | 894 km |
Elektroauto | Kia EV6 4WD |
Reichweitenzuwachs/ Stunde | 880 km |
Ladestationen: das wichtigste in Kürze
Ein praktischer Wert, um die Ladegeschwindigkeit eines Elektroautos zu bestimmen, ist der Reichweitenzuwachs pro Stunde. Diesen gibt man in Kilometern Reichweite pro Stunde Ladezeit an, also in km/h. Im Alltag trifft man häufig auf Situationen mit den folgenden Ladegeschwindigkeiten:
Voraussetzung ist immer, dass Ihr Auto diese Menge an Strom auch aufnehmen kann. Denn das schwächste Glied in der Ladekette (Auto, Ladekabel, Ladestation) entscheidet über die maximale Ladeleistung. Zudem wirken sich auch andere Faktoren auf die Ladezeit aus, so zum Beispiel die Aussentemperatur.
Mit dem Elektroauto fährt man normalerweise morgens mit vollgeladenen Akkus los. Bei der Schnellladung unterwegs entscheidet oft die zur Verfügung stehende Zeit darüber, ob man die Akkus ganz auffüllt oder nur so weit, dass die Reichweite genügt, um das Ziel (mit Ladestation) zu erreichen.
Lithium-Ionen-Batterien laden die ersten 80% deutlich schneller auf als die letzten 20%. Steht man unter Zeitdruck, wird man sich, wenn möglich, damit begnügen.
Die Akkus leben länger, wenn sie nicht ganz voll geladen und nicht ganz leer gefahren werden. Das Batteriemanagementsystem sorgt dafür, dass diese Grenzen mit genügend Reserven eingehalten werden. Viele Elektroautos bieten zudem die Option, die Ladung auf 80 Prozent zu begrenzen. Damit kann man die Lebenszeit des Akkus weiter verlängern.
Um den Ladekomfort zu verbessern und auch um ein Lastmanagement zu gewährleisten, gibt es Heimladestationen. Diese werden entweder ebenfalls an eine geeignete Steckdose eingesteckt (Plug-and-play-Konzept) oder vom Elektriker fest installiert und überprüft. Der TCS bietet diverse Plug and- play-Lösungen an. Der Stromanschluss zu Hause liefert zwischen 3,7- und 11-kW Wechselstrom oder, anders ausgedrückt, 15 bis 50 Kilometer Reichweitenzuwachs pro Stunde.