Scooter, Motorräder, Autos – die Fortbewegungsmittel werden immer leistungsstärker und schneller, und eine hohe Geschwindigkeit ist schnell erreicht. Hohe Geschwindigkeit bringt aber auch einen längeren Bremsweg und schwerere Unfälle mit sich.
Im Jahr 2021 war unangemessene Geschwindigkeit die Hauptursache bei 5'103 Unfällen. Davon waren 1'916 Unfälle mit Todesopfern, was einem Anstieg von 23% im Vergleich zum Jahr 2020 (4'134 Unfälle) entspricht. Quelle: ASTRA Publikation Standardstatistik der Strassenverkehrsunfälle 2021.
Seine Geschwindigkeit an die Strassenverhältnisse anzupassen ist unverzichtbar. In 70% der schweren und tödlichen Unfälle ist die Hauptunfallursache das Verlieren der Kontrolle über sein Fahrzeug wegen nicht angepasster Fahrgeschwindigkeit (Quelle: bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung).
Unangepasste Geschwindigkeit bedeutet nicht zwangsläufig überhöhte Geschwindigkeit. Während überhöhte Geschwindigkeit eine starke Überschreitung der Tempolimite beinhaltet, bedeutet unangepasste Geschwindigkeit, dass man die Strassen-, Wetter-, Verkehrs- und Sichtverhältnisse nicht ausreichend berücksichtigt. So sind auf der Autobahn zwar 120 km/h erlaubt, doch bei glatter Fahrbahn wäre diese Geschwindigkeit nicht den Strassenverhältnissen angepasst.
Ein Blick in die Statistik verrät, dass Neulenker, unabhängig von ihrem Alter, manchmal mit unangepasster Geschwindigkeit unterwegs sind und dass sie auch mehr Unfälle verursachen als erfahrene Fahrzeuglenker. Warum ist das so?
Neulenker können mangels Erfahrung ihre Geschwindigkeit manchmal nicht richtig einschätzen. Ihr Gehirn ist noch nicht so an das Lenken eines Fahrzeugs gewohnt wie dasjenige eines erfahrenen Lenkers. Ein Zuviel an Information in bestimmten Verkehrssituationen kann zu einem Fehlverhalten am Lenkrad führen. Auch sind sie sich manchmal der Risiken, die sie eingehen, nicht bewusst.
Die meisten Unfälle mit Neulenkern passieren eingangs von Kurven, auf Kreuzungen und innerorts.
Mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren bedeutet, mehrere Elemente zu berücksichtigen:
Auch 50 km/h können z. B. in einer engen Kurve innerorts, an einem Winterabend mit schlechter Sicht und glatter Fahrbahn, zu schnell sein.
Es ist noch anzumerken, dass verschiedene Faktoren die Fähigkeit zur Einschätzung der Geschwindigkeit beeinträchtigen: u. a. Müdigkeit, Alkohol, Unaufmerksamkeit, Drogen sowie einige Medikamente.
Stosszeiten: Zu den Stosszeiten zwischen 07:00 und 09:00 Uhr morgens sowie zwischen 17:00 und 19:00 Uhr abends passieren die meisten Unfälle, die Schwerverletze und Todesopfer fordern.
Wochenende: Die Anzahl der Schwerverletzten und Todesopfer ist noch höher an den Wochenenden, vor allem in den Nächten von Freitag und Samstag.
Ausserorts: Hier passieren die schwersten Unfälle, deren Hauptgrund unangepasste Geschwindigkeit ist.
Nacht: Im Vergleich zum Tag passieren in der Nacht doppelt so viele Unfälle in Zusammenhang mit unangepasster Geschwindigkeit.
Geschwindigkeit und Verletzungen: Je überhöhter die Geschwindigkeit, desto schwerer sind die bei einem Unfall erlittenen Verletzungen.
Fussgänger, Velo- und Motorradfahrer: Sie sind bei der Kollision mit einem Fahrzeug besonders verletzlich.