Renault Grand Scenic 1.6 DCI EDC BOSE (2017)

Der Renault Grand Scenic baut auf dem Renault Espace auf und hat viele Merkmale von ihm übernommen: über den Touchscreen lassen sich zahlreiche Funktionen einstellen. Doch den Massagesitzen oder der sechsfach verstellbaren Ambiancebeleuchtung kann man kaum widerstehen. Das Head-up-Display und der adaptive Tempomat sind hingegen eher von praktischer Natur. Renault vereint hilfreiche Fahrassistenten in einem Paket für 1200 Franken. Da gibt es nichts zu meckern, selbst wenn einige der Systeme technisch gesehen nicht gerade der letzte Schrei sind. 

Wie erwartet bietet der Grand Scenic sehr guten Fahrkomfort. Die 20-Zoll-Bereifung stellt in keiner Weise ein Problem dar, doch die Geräuschdämmung ist etwas schlechter geworden. Die gediegene Familienkutsche liegt gut auf der Strasse und baut auf einem bewährten Fahrwerk auf, das kaum Schwächen zeigt. Doch Fahrspass sieht anders aus: Die Lenkung vermittelt wenig Rückmeldung und die Agilität ist eingeschränkt. Zum Glück bietet der Downsizing-Diesel mit 160 PS konstanten Durchzug und beschleunigt kräftig. Darüber hinaus erhält dieser diskrete Motor Unterstützung von einem Doppel kupplungsgetriebe, das stets den richtigen Gang wählt.

Bilder: Emanuel Freudiger 

Das Design und das Interieur erinnern an den Renault Espace. Die Einzelsitze im Fond sind einer verschiebbaren Sitzbank (1/3, 2/3) mit leicht verstellbarer Rückenlehnen gewichen. Die Beinfreiheit ist nur durchschnittlich. Hinten gibt es zwei versenkbare Sitze. Sie können per Knopfdruck im Kofferraum zusammengeklappt werden. Die Ladekante des Kofferraums ist höher, der etwas kleiner gewordene Kofferraum bleibt aber trotzdem leicht zugänglich. Hervorragende Sicht nach vorne, aber extrem schlechte Sicht nach
hinten: die Parksensoren sind hilfreich.

Modern und sauber verarbeitet, muss man sich im Innenraum der Herrschaft des mittigen Multimedia-Geräts unterwerfen, über das sich die meisten Funktionen steuern lassen. Es ist nicht immer einfach, durch diese Fülle an Menüs und Untermenüs zu navigieren. 

Der Komfort ist gut, auch wenn die Windgeräusche dominant sind. Die Dämpfung ist trotz 20-Zoll-Bereifung gut. Die Version Bose ist vorne mit einen Massagesitz für den Fahrer und hinten mit Sonnenschutzrollos ausgestattet.

Der Preis ist angemessen und die Ausstattung ist korrekt. Die Version Zen ist bereits reichhaltig ausgestattet (Zwei-Zonen-Klimaautomatik, schlüsselloser Zugang, Alufelgen). Die Version Bose fügt noch einen 8,7-Zoll-Touchscreen, ein Navi und LED-Scheinwerfer hinzu. Preiswerte Optionen. Hohe Servicekosten.

Der Grand Scenic fühlt sich auf der Autobahn sehr wohl. Obschon ausgewogen und stabil, vermittelt das Fahrwerk nur wenig Fahrspass. Es fehlt ihm an Agilität und die Lenkung ist zu schwammig.

Die Sicherheitsausrüstung ist vollständig und für bescheidene 1200 Franken ist ein weiteres Fahrassistenzpaket erhältlich. Überzeugender Bremsweg.

Getrieben von zwei Turboladern, ist der kleine 1,6-Liter-Diesel ausreichend diskret und laufruhig. Sein Drehmoment von 380 Nm sorgt trotz des hohen Gewichts für eine konstante Beschleunigung. Der Motor wird durch ein reaktives Doppelkupplungsgetriebe unterstützt.

Der Testverbrauch von 6,9 l/100 km liegt in der Norm, ist aber weit entfernt von der Werksangabe von 4,7 l.