Die Ergebnisse des neunten TCS-Reisebarometers basieren auf zwei Befragungen: Einerseits wurde eine repräsentative Auswahl von 1010 Erwachsene aus der Schweiz ab 18 Jahren befragt, wobei 804 mittels eines « Random Digit Dialing (RDD) » – Verfahrens ausgewählt und via Telefon befragt wurden. 20 Prozent dieser Bevölkerungsbefragung wurden entsprechend des Dualframe-Ansatzes auf Handynummern realisiert.
Andererseits wurden zusätzlich zu Erwachsenen aus der Schweiz auch Mitglieder des TCS befragt. Von den insgesamt 1,6 Millionen Mitgliedern des TCS wurde eine zufällige Stichprobe von 10’000 Personen gezogen und zum Mitmachen an einer Online-Umfrage eingeladen. Insgesamt haben sich 1'009 TCS-Mitglieder beteiligt.
In den Jahren nach der Corona-Pandemie gab es einen Reise-Boom, der im letzten Jahr leicht abgeflacht ist. Deutlich mehr Leute gaben an, im letzten Jahr weniger oder gar nicht zu reisen.
Dass weniger gereist wird, gilt allerdings nicht absolut. Die Anzahl Personen, die mindestens drei Tage ins Ausland gereist ist, stieg im letzten Jahr erneut. Seit dem corona-bedingten Tiefpunkt im 2021 ist dieser Wert kontinuierlich gestiegen. Auch bei den Flugreisen ist von Reise-Müdigkeit nichts zu spüren. Nur noch 31 Prozent unternahmen im vergangenen Jahr keine Flugreise. Im letzten Reisebarometer waren es noch 36 Prozent, die aufs Flugzeug verzichteten.
Auch wenn Ferienreisen viele positive Erlebnisse hervorrufen, ist man auf Reisen auch nicht vor Ärgernissen gefeit. Der TCS hat im neuesten Reisebarometer das erste Mal abgefragt, welche Vorkommnisse gestört haben. Bei der Bevölkerungsumfrage rangierten Tourismusmassen (Overtourism) klar zuoberst. Auch Wartezeiten an Schaltern oder auf der Strasse sowie teure Preise stören die Schweizer Bevölkerung auf Reisen. Bei den TCS-Mitgliedern zeigt sich ein ähnliches Bild, wobei unfreundliches Personal als grösstes Ärgernis genannt wird.
Die Sicherheitslage und das persönliche Sicherheitsempfinden beeinflussen die Reisetätigkeit stark. Im Reisebarometer zeigt sich, dass sich die grosse Mehrheit von 76 Prozent bei Reisen ins Ausland eher oder sehr sicher fühlt. Der Wert ist im letzten Jahr zwar leicht zurückgegangen, liegt aber immer noch höher als vor oder während der Corona-Pandemie.
Das Sicherheitsgefühl auf Reisen hängt stark davon ab, wie man im Fall von Schwierigkeiten geschützt ist. Am wichtigsten ist den Befragten, dass sie im Krisenfall eine garantierte Ausreisemöglichkeit haben. Ebenfalls zentral ist eine gewährleistete Grundversorgung mit Nahrungsmitteln, Treibstoff, Medikamenten und Energie sowie eine sofortige gesundheitliche Behandlung im Krankenfall. Hierbei leistet der ETI Schutzbrief des TCS Unterstützung, zum Beispiel, wenn man im Ausland verunfallt oder erkrankt.
Bei der Wahl des Verkehrsmittels für die nächsten Reisen zeigt sich ein Unterschied zwischen der Bevölkerung und den TCS-Mitgliedern. Während tendenziell weniger Reisende aus der Bevölkerung aufs Auto setzen, hat das eigene Fahrzeug bei den TCS-Mitgliedern immer noch einen hohen Stellenwert. Die Befragten aus der Bevölkerung wollen künftig stärker auf Bus und Nachtzug als Transportmittel setzen. Bei den TCS-Mitgliedern stehen neben dem eigenen Auto Camper, Mietauto und das Flugzeug hoch im Kurs.
Seit der Covid-19-Pandemie konzentrieren sich längere Auslandsaufenthalte nicht mehr hauptsächlich auf die Nachbarländer, sondern erstrecken sich wieder vermehrt auf den übrigen Teil Europas – insbesondere skandinavische Länder gewinnen an Beliebtheit. Auch Reisen nach Asien und Nordamerika nehmen im Vergleich zur letzten Erhebung wieder zu. Obwohl die Studie vor den Ankündigungen Donald Trumps zur Handelspolitik durchgeführt wurde, deuten erste Hinweise darauf hin, dass die aktuelle US-Politik einen eher negativen Einfluss auf Reisen in die USA haben könnte.
Ferner geben die Abrufzahlen auf der TCS-Website im Jahr 2024 einen Einblick in die beliebtesten Reiseländer bei den Nutzerinnen und Nutzern. Die Top 10 der meistgesuchten Länder präsentieren sich in folgender Reihenfolge: 1. Italien, 2. Frankreich, 3. Vereinigtes Königreich, 4. Türkei, 5. USA, 6. Spanien, 7. Deutschland, 8. Ägypten, 9. Singapur, 10. Griechenland. Diese Rangliste zeigt eine starke Vorliebe für nahegelegene europäische Reiseziele, wobei Italien und Frankreich an der Spitze stehen. Dennoch lässt die Präsenz entfernter Länder wie die USA, Ägypten und Singapur erkennen, dass auch Fernziele weiterhin auf grosses Interesse stossen. Auch wenn diese Suchanfragen nicht zwingend konkrete Reisepläne widerspiegeln, geben sie einen aufschlussreichen Hinweis auf die derzeitigen touristischen Interessen der Schweizer Internetnutzer.
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