Camper schreiben für Camper!
Autor: Markus J.J. Jenni, TCS Camping Mitglied und seit mehr als 30 Jahren begeisterter Wohnmobilfahrer. Früher oft auch geschäftlich mit dem Wohnmobil unterwegs. Jetzt, als Rentner und mit Ehefrau, mit einem MALIBU 640 LE. Ausserdem Autor des Buches „Ich wünsche Dir einen guten Tag“ und "Der letzte Dollar - Zukunfts-Konferenz".
Reisezeit: Ende Dezember bis Mitte März
Andalusien ist ein Traum, weil das Land so schön und voller guter Energie ist.
Wir laden Dich ein, mit uns ein paar schöne Momente und Bilder unserer Reise in den Süden Spaniens, nach Andalusien, zu teilen. „Cruisen“ mit einem WOMO benötigt eine sorgfältige Vorbereitung. Aber dann ist man frei um zu reisen, wohin es einem gerade passt - und natürlich wo die Sonne scheint.
Pensionierte haben Zeit. Deshalb reisen sie in der Nebensaison. Das ist angenehmer, als in der Hochsaison. Warum? Weil man z. B. an sehenswerten Orten nicht lange für Eintrittskarten anstehen muss. Und weil die offiziellen Stell- und Campingplätze für WOMO-Fahrer Caravan-Reisende in dieser Zeit selten überfüllt sind. Zwar ist man, im Gegensatz zu Hotelferien, frei in der Zeiteinteilung - Zug- / Flugplan, Essenszeiten, usw., also „no stress“. Dafür ist man selbst dafür verantwortlich, dass zu jeder Zeit genügend Wasser, Gas und Strom an Bord ist. Auch dass die Toilette stets „aufnahmebereit“ ist und die Technik funktioniert. Um solche Dinge muss man sich bei Ferien im Hotel nicht kümmern. Ein bisschen Abenteuer ist das Reisen mit einem WOMO also schon. Man weiss nämlich nicht immer, wo man am kommenden Tag Übernachten oder was man entdecken und wer einem begegnen wird.
Sind es immer noch, wie früher, vielleicht nur Aussteiger oder Abenteurer, die mit einem WOMO durch die Welt ziehen und am liebsten frei, irgendwo am Meeresstrand übernachten? Mich hatte diese Frage beschäftigt: Wer sind die Menschen, die mit einem Wohnmobil reisen und warum bevorzugen sie diese Art des Reisens?
Auf unseren vielen WOMO-Touren ist mir aufgefallen, dass es meistens ganz „normale“ Menschen sind, so wie Du und ich. WOMO-Reisende wollen in einem „privaten“ Umfeld reisen und auch unterwegs „Zuhause“ sein, ohne an einen (Essens-)Zeitplan gebunden zu sein und weitgehend frei von irgendwelchen „gesellschaftliche Verpflichtungen“.
Es ist gleichzeitig gemütlich und herausfordernd im „rollenden Ferienhaus“. Das macht es so spannend. Wer mit dem WOMO unterwegs ist, kann Essen und Trinken wann, wo und was er will – in einem Hotel geht das nicht.
Reisen im WOMO hat ausserdem den Vorteil, dass man nicht jedes Mal die Koffer ein- und auspacken muss, wenn man während der Reise wieder an einem anderen Ort übernachtet. Man muss auch nicht mehrere Tage am gleichen Ort bleiben. An- und Abreise bestimmt man selbst. Eine Reservation ist in der Regel, speziell in der Vor- und Nachsaison, auch nicht erforderlich. Dass man jede Nacht in seinem eigenen Bett schlafen kann, schätzen wohl die meisten WOMO-Reisenden besonders.
Ganz schön viele Vorteile – und echt gute Gründe mit einem WOMO zu reisen. Oder nicht?
Wenn meine Frau Malu und ich mit unserem WOMO reisen, dann gern auch ein bisschen luxuriös und gemütlich. Unser rollendes Heim ist nicht nur praktisch eingerichtet, sondern auch ästhetisch designt, sauber Verarbeitet und wohnlich. Wir Beide ziehen ein gemütliches Reisen vor. Mit nur etwa zwei bis drei Stunden Fahrzeit pro Tag reisen wir stressfrei, immer in Richtung unseres entferntesten Haupt-Reisezieles. Dann entscheiden wir uns meistens während der Fahrt für einen Stell- oder Campingplatz an einem Ort, der zwar auf der Strecke liegt, den wir aber noch nicht kennen. Dort angekommen stellen wir das WOMO ab und erkunden die Umgebung. Zu Fuss oder mit dem Velo. Um gute Stell- oder Campingplätze finden zu können, gibt es praktische Stellplatzführer. Oder unser Spezial-Navi: Da genügt ein Knopfdruck und schon zeigt es uns die WOMO-Stellplätze in der nahen Umgebung an.
Den Rest des Tages lassen wir dann mit schöner Musik, bei einem Abendessen in einem guten Restaurant oder eben „Zuhause“ im oder vor dem WOMO, ausklingen. Alleine oder manchmal auch gemeinsam mit anderen WOMO-Fahrern, die wir gerade kennengelernt haben. So zu reisen macht uns das Reisen viel Spass. Man kann dabei sowohl die Gegend, wie auch die Menschen, die da wohnen, besser kennen lernen, als wenn man möglichst rasch von A nach B düst. Und immer wieder trifft man andere WOMO-Reisende, die viel zu erzählen haben – und übrigens meistens wirklich sehr nette Menschen sind. Interessante Gespräche sind garantiert…
In vielen WOMOs sind heutzutage TV-Geräte Standard. Das bedeutet, dass ab spätestens 20.00 Uhr – bei den Schweizern schon ab 19.30 Uhr - viele WOMO-Reisende, genau wie Zuhause, vor dem Fernseher sitzen. Wir haben keinen Fernseher in unserem rollenden Heim. Wir sprechen noch miteinander, oder lesen bei schöner Hintergrund-Musik und einem Glas (Bio-)Tinto ein gutes Buch oder Reiseberichte von WOMO-Freunden. Mit dem World Wide Web sind wir mit einem eigenen Hotspot auch im WOMO verbunden. Somit sind auch wir stets mit den wichtigsten Informationen versorgt. Ach ja, manchmal schreibe ich auch an einem Reisebericht und stelle mir vor, wie DU gerade mit uns all die schönen Erlebnisse teilst.
Wir starten in Uttwil am Bodensee und fahren bis nach Murten. Hier Übernachten wir auf dem Parkplatz direkt am See. Es ist eiskalt und neblig. Darum fahren wir am nächsten Morgen schnell weiter Richtung Süden. Unser nächstes Ziel ist: Tournon sur Rhone. Wir finden einen tollen Campingplatz direkt an der Rhone, mit Blick auf die Weinberge der Côte du Rhone.
Am nächsten Morgen geht es weiter nach Avignon. Dort finden wir ebenfalls einen super Campingplatz. Nur wenige Gehminuten bis ins Zentrum dieser eindrücklichen Stadt.
Und man merkt es deutlich, es ist schon etwas wärmer…
Am nächsten Morgen fahren wir weiter nach Palavas les Flots und übernachten auf einem super WOMO-Stellplatz, direkt am Hafen. Von hier sind es nur 10 Geh-Minuten bis ins kleine Städtchen.
Weiter geht’s von Palavas les Flots nach Besalú. Nun sind wir bereits in Spanien. Dieser Ort ist auf der Fahrt nach Süden auf jeden Fall ein Abstecher wert. Ein schönes, eindrückliches Städtchen mit einem einfachen Stellplatz für WOMOs - mit V/E (Ver- und Entsorgungsstation), aber ohne Strom. Ein Tipp für Geniesser: im ‚Cal Tronc‘, einem ausgezeichneten Restaurant, kann man in schönem Ambiente vorzüglich essen.
Von Besalu geht es weiter südlich nach Platja d’Aro. Auf dem städtischen WOMO-Stellplatz lässt sich gut übernachten. Es sind nur ca. 15 min. zu Fuss in die Stadt. Schon ist es deutlich wärmer! Von jetzt an können wir es gemütlicher nehmen. Wir fahren weiter, der Küste entlang, bis nach Peniscola, auf den Camperpark „STOP & GO La Volta“.
Dann fahren wir weiter von Peniscola nach Denia und manchen Halt auf dem Campingplatz „Los Patos“. Weil wir das reizvolle Hinterland von Denia noch besser kennen lernen wollen, fahren wir mit unserem Mietauto ins Vall de Pop, um das Bergdorf Castel d Castels zu besuchen. Dabei fahren wir über den Coll des Rates und über Tarbena weiter nach Castel de Castels. Danach geht’s weiter über Parcent und wieder zurück zu unserem WOMO in Denia. Eine tolle Reise in wunderschöner Natur und mit besten Strasse, die – wenn auch hie und da etwas schmal – sehr gut für WOMOs geeignet sind.
Und dann reisen wir weiter Richtung Süden – schliesslich wollen wir ja nach Andalusien - und vielleicht sogar auch nach Portugal.
Über Alicante, Aquilas und Carbonera erreichen wir Cabo de Gata, am süd-östlichsten Zipfel der Iberischen Halbinsel. Ein lohnenswerter Abstecher. Naturschutzgebiet mit mehreren Camping- und WOMO-Stellplätzen. Das freie Übernachten für WOMO-Reisende ist während der Wintermonate an bestimmten Plätzen erlaubt.
Weiter führt uns die Route von Cabo de Gata nach Motril-Playa, an der Playa Granada. Dort übernachten wir auf dem kleinen Campingplatz Playa Granada. Hier kann man auch gut auf dem Parkplatz, neben der Sommer-Residenz der schwedischen Königsfamilie, in einem Park übernachten.
Als nächstes fahren wir von Motril nach Granada und übernachten auf dem kleinen Camping "La Zubia" in der Nähe der schönen Stadt. Ein Bus fährt direkt ab dem Campingplatz. Wir wollen die Alhambra besichtigen und das quirlige Leben mit Tapas und einem Glas Cava in der Abendsonne geniessen. Granada eignet sich hervorragend für schöne Spaziergänge und lässt sich gut zu Fuss erkunden, eine Stadt zum Träumen.
Nach zwei Tagen fahren wir von Granada weiter nach Cordoba und übernachten auf einem Camping nahe der Stadt. Unglaublich, die Pracht und Schönheit dieser Stadt. Unbedingt besuchen sollte man hier die Mezquita, das quirlige Treiben in der Altstadt und das sogenannte «Judenviertel». Die Judería ist das jüdische Viertel in der Altstadt von Córdoba und eins der zahlreichen Weltkulturerbe der UNESCO in Andalusien.
Von Cordoba fahren wir über die Autobahn nach Malaga. Zum Übernachten fahren wir nach Marbella zum Camping Cabopino. Mit all den vielen interessanten Zwischenstationen sind wir nun nach etwa 3‘000 km an unserer Hauptdestination angekommen.
Hier gefällt es uns tatsächlich so gut, dass wir entscheiden, eine Weile hier zu bleiben. Darum mieten wir uns einen kleinen Personenwagen, mit dem wir die Gegend erkunden.
Inzwischen haben wir die Stadt Marbella besucht, sind über die prächtige Strandpromenade flaniert, haben die schöne Altstadt und den Hafen Port Banus bestaunt und einen cafe con leche oder ein bocca de vino bianca genossen. Hinweis für Bio-Fans: bei der Bushaltestelle Centro gibt es einen Bio-Laden mit frischem Gemüse, Bio-Weinen, usw.
Von Campingplatz aus besuchten wir im Hinterland das „Esel-Dorf“ Mijas, welches uns ebenfalls begeistert. Mijas ist ein kleineres „weisses Dorf“ in den Bergen. Das Spezielle: Hier befindet sich eine Klause in der auch heute noch Wunder geschehen sollen. Tatsächlich haben meine Frau und ich eine besondere Energie wahrgenommen.
Wer Zeit hat, sollte auch Ronda besuchen. Aber wir wollen auch (nochmals) die uralte Stadt Antequera besuchen. Alleine über diese antike Stadt könnte man mehrere Seiten schreiben. Eine weitere Fahrt mit unserem gemieteten PKW haben wir nach Benahavis gemacht, ein Paradies für Feinschmecker: Hier gibt es wohl (weltweit) die meisten Restaurants auf kleinstem Raum. Wenn man schon hier im südlichsten Teil Spaniens, in Al Andalus, und damit in der ehemaligen Hochkultur der Mauren verweilt, sollte man unbedingt auch Gibraltar besuchen. Über die Geschichte dieses speziellen Punktes in Europa könnte man ebenfalls mehrere Seiten schreiben und unzählige Fotos schiessen.
Je länger wir im schönen Andalusien weilen, umso besser gefällt es uns hier. Zu jeder Stadt und zu jedem Dorf könnten wir von unvergesslichen Eindrücken und Erlebnissen berichten. Dabei scheint es der Himmel hier in Andalusien gut mit uns zu meinen. Das Wetter ist (meistens) windstill, sonnig und warm. Die Temperaturen liegen hier im Januar / Februar zwischen plus 15 und 20 Grad Celsius. Während es in Nord- und Mittelspanien, wie auch in der Schweiz, schneit und kalt ist, sitzt meine Frau Malu genüsslich an einem windgeschützten Ort am Strand – im Bikini.
Marbella - Sevilla
Dann geht es vorbei an blühenden Mandelbäumen wieder allgemeine Richtung Norden. Als Teil unserer Rückreise besuchen wir noch die faszinierende Stadt Sevilla. Dort übernachten wir auf einem WOMO-Stellplatz in Stadt-Nähe. Dieser Wohnmobilstellplatz in Gelves befindet sich im kleinen Sporthafen am Fluss und heißt deswegen Area de Puerto Gelves. Es gibt ca. 10 Plätze ausgestattet mit Strom und Wasseranschlüssen. Der Platz ist der ideale Standort für eine Besichtigung von Sevilla.
Geheimtipp: Besuche auch das kleine Städtchen El Roccio. Es liegt etwas südlich von Sevilla, in Richtung des bekannten Naturschutzgebietes Coto de Doñana. El Roccio ist ein ruhiger Ort mit nur etwa 800 Einwohner und einigen Bars und Restaurants. Allerdings: ein gänzlich anderes Bild als zu Pfingsten, wenn jedes Jahr nahezu zwei Millionen Pilger zu Fuss, mit dem Pferd, in Kutschen, Planwagen, Zelten, Caravans, Wohnmobilen, usw. anreisen. Etwa 70 Bruderschaften und viele Pilger wollen der „Nossa Signora“, der Heiligen Jungfrau, die hier viele Wunder bewirkt haben soll, huldigen. Diese Pfingstprozession entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem der wichtigsten Kulte in ganz Andalusien. Es gibt hier auch einen (Tages-)Stellplatz für WOMOs!
Schliesslich haben wir noch La Rábida besucht. Hier startete Columbus, mit seinen drei Schiffen, zur Entdeckung der neuen Welt. Eine Schiffs- und Klosterbesichtigung lohnt sich. Während der Wintermonate gibt es einen guten, kostenfreien Stellplatz für WOMOs. Allerdings ohne jeglichen Service.
Schliesslich ging es über Sevilla und Besalú wieder zurück nach Hause.
Ohne Strom geht gar nichts im WOMO! Wer mit dem WOMO gern frei steht und somit oft keinen Landstrom zur Verfügung hat, muss trotzdem für genügend Strom im WOMO sorgen. Wie wir das machen, erfährst Du hier.
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