Machen Sie keine Anfängerfehler - hilfreiche Tipps von unseren Camping-Profis
Camping-Neulinge wählen für die ersten Campingferien oft das Zelt. Ferien im Zelt haben aber gerade für Camping-Anfänger einige Tücken. Die meisten stellen sich zelten einfach und minimalistisch vor. Manch einer wurde aber vor Ort eines anderen belehrt.
Damit das erste Zelt-Abenteuer klappt, haben wir bei unseren Mitarbeitern und Zeltler-Profis Laura, Tanja und Christiane nachgefragt, worauf es ankommt.
Welches Zelt passt zu mir?
Die Art und die Grösse des Zeltes hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist eine Frage des Komforts: Wie bin ich unterwegs? Welche Art Ferien sind geplant? Wieviel Stauraum steht zur Verfügung?
Worauf muss ich beim Kauf des Zeltes achten?
- Wie bin ich unterwegs - mit dem Auto, mit dem Velo, zu Fuss?
- Wie viele Personen gehen mit?
- Wohin geht die Reise? Ans Meer, in die Berge, etc.
Das richtige Zelt für Velo- oder Wanderferien
- Für einfache Ferien wählt man am besten ein Trekkingzelt
- Das Zelt, sowie die Ausrüstung, soll sehr leicht und kompakt sein
- Besonders wichtig: das Zelt muss bei Regen dicht sein
- Eine zusätzliche Wolldecke sorgt für mehr Wärme in kühlen Nächten
- Empfehlenswert sind Zelte mit Moskitonetz und mit genügend Platz, um die eigenen Sachen zu verstauen
- Wählen Sie ein genügend langes Zelt, indem, wenn sie nicht allein unterwegs sind, die Personen längs zum Eingang liegen können, damit man nachts nicht übereinander steigen muss, wenn einer kurz raus muss.
>> ein Beispiel
Das richtige Zelt für Langzeit-, Familien- oder Badeferien
- Bei Langzeitferien am gleichen Ort empfiehlt sich ein grösseres Zelt, indem man stehen und bei schlechtem Wetter auch bequem drinnen sitzen und essen kann.
- Für Familienferien: auf getrennte Schlafkojen im Zelt achten
- Ein Doppelzelt, also mit Innen- und Aussenzelt, ist besonders empfehlenswert
- Es muss wasserdicht sein. Der massgebende Wert für die Wasserdichte ist die Wassersäule. Die Aussenwand sollte mindestens 3000 mm Wassersäule haben. Darunter ist nicht empfehlenswert. Die Angaben findet man auf der Etikette.
>> die Auswahl ist gross - einige Beispiele
Welche Matratzen eignen sich am besten?
Bei Matratzen gibt es zwei Arten zur Auswahl:
1. Isoliermatte
Eine Isoliermatte kann man aber nur den weniger schmerzempfindlichen Campern empfehlen, denn sie bietet bei minimaler Dämpfung nur wenig Komfort.
>> Beispiel für eine gute Isolations-Luftmatratze
2. Luftmatratze
Eine simple Luftmatratze oder eine breitere aufblasbare Camping-Matratze kostet auch nur wenig Geld und ist sehr komfortabel.
Eine grosse Luftmatratze mit einer Handpumpe aufzupumpen, dauert aber schon mal 15 Minuten. Bei 35 Grad im Schatten ist eine batterie- betriebene Pumpe daher sehr hilfreich.
Kaufen Sie unbedingt ein Pannen-Set für die Luftmatratze. Wenn die Matratze ein Loch hat, ist es wie beim Velofahren: fertig lustig. Prüfen Sie ausserdem immer die Batterien der elektrischen Pumpe vor der Abreise und nehmen Sie allenfalls eine Handpumpe als Reserve mit.
>> Eine gute Luftmatratze für längere Ferien
Folgende Fragen müssen Sie sich bei der Wahl der Matratze stellen
- Wie sind die Platzverhältnisse im Zelt?
- Wer breites Liegen vorzieht, wählt auch eine breite Matratze
- Für Velo- oder Wandertouren: eine besonders leichte und klein verpackbare Campingmatratze mit Luftpumpe. Achten Sie unbedingt auf die Isolation.
- Eine gute Isolation ist wichtig, da die Kälte von draussen gerne von Boden eindringt. Ausserdem: je schwerer der Mensch ist, desto dicker sollte die Matratze sein (bei 70 kg Körpergewicht sind 7 cm ideal). Je besser die Isolationsschicht, desto wärmer und bequemer ist das Liegen.
- Für Langzeit-Ferien empfehlen wir eine aufblasbare Matratze von mind. 20 cm Höhe. Mittlerweile gibt es selbstaufblasbare Matratzen bis zu 45 cm Höhe. Solche Matratzen sind sehr bequem. Richten Sie Ihr Bett mit Kissen und Decke gemütlich ein.
- Platzieren Sie beim Aufstellen des Zeltes den Schlafraum so, dass die Liegefläche möglichst waagrecht ist. Man rollt sonst seitlich aufeinander. Der Kopf sollte immer höher als die Füsse liegen.
- Schlafsack nicht vergessen (Material der Jahreszeit angepasst) und eventuell ein aufblasbares Kopfkissen einpacken
- Zusätzliche Wolldecke für kalte Nächte
Das muss auf die Packliste für Ferien im Zelt
- Ein (Holz-) Hammer zum Einschlagen der Heringe
- Immer Ersatzheringe mitnehmen
- Eine Plache so gross wie die Grundfläche des Zeltes als Unterboden mitnehmen, damit der Zeltboden geschützt ist und das Wasser bei Regenwetter unten durch geleitet wird (Die Plastik-Plache jeweils etwas anheben, damit das Wasser unten durchlaufen kann).
- Schnur
- Sicherheits- und Sturmleinen
- Taschenmesser
- Luftpumpe für Matratzen
- Sonnenzelt oder –segel
Stellen Sie sicher, dass Sie alles Nötige dabei haben: Braucht es Sitzgelegenheiten? Einen Tisch? Das sollten Sie mit einpacken: einen Stuhl pro Person, ein Tisch pro Familie. Sonnenschirm oder Sonnenzelt nicht vergessen. Wenn Sie es gern gemütlich haben, nehmen Sie am besten noch Campingliegen für das Nickerchen mit.
Es gibt auch Zeltplätze, die Bänke und Tische oder Aufenthaltsräume zur Verfügung stellen (zum Beispiel für Velofahrer).
Verpacken Sie das Material in Kunststoffkisten/-Harassen oder-Boxen und so platzsparend wie möglich. Karton oder Holzkisten sind ungeeignet (Regenwetter).
Wenn Sie es aufgeräumt mögen, kaufen Sie sich am besten noch Campingschränke. Wer schon mal bei starkem Wind seine offene Tasche mit Kleidern im Zelt stehen hatte, und am anderen Tag Sand, Staub und Nadeln von den Bäumen in der Tasche vorgefunden hat, wird sich einen verschliessbaren Campingschrank anschaffen. Die Schränke bieten ausserdem praktische Ablageflächen.
Tipps zu den Reisevorbereitungen
- Zeltplatz im Vorfeld reservieren, vor allem in der Hochsaison empfehlenswert.
- Reiseroute mit Zeitplan aufstellen.
- Brauchen Sie Kartenmaterial oder haben Sie ein Navi?
- Ist Ihr Fahrzeug in gutem Zustand?
- Überladen Sie Ihr Fahrzeug nicht. Laden Sie es so, damit Sie im Rückspiegel noch etwas sehen können. Achten Sie darauf, dass kein Material in den Fahrgastraum rutscht, wenn Sie abrupt bremsen müssen.
- Beladen Sie das Auto bereits am Vortag um Stress zu vermeiden.
- Machen Sie eine eigene Packliste oder prüfen Sie Ihre Packliste vom letzten Jahr.
- Es könnte sein, dass man am Zielort nicht gleich einkaufen kann oder bei Ankunft die Geschäfte schon geschlossen haben. Nehmen Sie daher das Essen für den ersten Abend mit (z.B. Suppenbeutel, Teigwaren, Thunfischdose, Pelati, Reis, oder ähnliches). Vergessen Sie auch nicht, genügend Trinkwasser für die Reise und die erste Nacht einzupacken.
Tipps beim Aufstellen des Zeltes auf dem Campingplatz
- Das Zelt nicht in einer Mulde aufstellen. Ansonsten liegt man bei Regenwetter in einer Pfütze.
- Das Zelt nicht unter einem Baum aufstellen, von dem Harz tropft oder Nüsse oder Tannenzapfen auf das Dach fallen.
- Auf die Sonneneinstrahlung achten. Soll die Morgensonne auf den Zelt-Eingang strahlen? Für den Schlafraum einen Schattenbereich wählen.
Ein Tipp von Camping-Profi Christiane:
"Wir haben mit den Jahren auch eigene robuste Heringe gebastelt (Zimmermannsnägel). Oft sind die mit dem Zelt mitgelieferten Heringe zwar gut für Gras oder Sandböden, sobald der Boden aber hart und steinig wird, wie es im Mittelmeerraum oft der Fall ist, taugen sind nichts."
Nach den Ferien
- Verräumen Sie die Sachen nach den Ferien korrekt und prüfen Sie alle Gegenstände. Was kaputt ist, wird gleich ersetzt, sodass für die nächsten Campingferien alles parat ist.
- Ergänzen Sie Ihre persönliche Packliste für die nächsten Ferien, notieren Sie, was Ihnen gefehlt hat.
- Das Zelt nie nass oder feucht wegräumen. Falls man es bei der Abreise feucht zusammen gepackt wurde, hängen Sie das Zelt zu Hause im Garten oder im Keller zum Trocknen auf. Falls es schmutzig ist, wischen Sie den Dreck ab.
Zu guter Letzt:
- Vor den ersten Zeltferien: das neue Zelt vor den Ferien zu Hause im Garten aufstellen. So vermeiden Sie, dass Sie auf dem Zeltplatz beim Aufstellen für Ihre Campingnachbarn eine unterhaltende Attraktion werden.
- Verbringen Sie die ersten Campingferien in der Nähe. Vielleicht erstmal nur ein paar Tage und nicht gleich 2-3 Wochen buchen. So ist man schnell wieder zu Hause, wenn einem das Zelten nicht zusagt.
Die Camping-Grundausstattung
War diese Seite hilfreich?