Nach der Region Valencia, wo starke Regenfälle Hunderte von Todesopfern gefordert haben, wird nun auch Katalonien, insbesondere Barcelona, von Unwettern dramatischen Ausmasses heimgesucht. Die Verkehrsinfrastruktur ist stark in Mitleidenschaft gezogen, und zahlreiche Hilfskräfte sind im Einsatz, um die sich zuspitzende Naturkatastrophe zu bewältigen.
Verschiedene Bereiche des Flughafens El Prat wurden überschwemmt, Wasser tropfte von den Decken, Parkplätze standen unter Wasser und Reisende wateten durch die Terminals. Die starken Regenfälle führten zu zahlreichen Verspätungen, etwa 50 Flüge wurden gestrichen und 17 weitere umgeleitet. Diese chaotische Situation erforderte die Einrichtung eines Krisenkomitees, um den Betrieb zu leiten und die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten.
Weitere Informationen: www.aena.es/en/josep-tarradellas-barcelona-el-prat.html
Neben dem Flugverkehr war auch der Zugverkehr zwischen Barcelona und Madrid von den Überschwemmungen betroffen, wodurch die Fahrten vieler Reisender gestört wurden. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke war aufgrund der Überschwemmungen auf einigen Gleisen zeitweise unterbrochen, was zu erheblichen Verspätungen und Ausfällen führte.
Nach Angaben des spanischen Wetterdienstes (Aemet) wurde am Flughafen El Prat eine Rekordniederschlagsmenge von 81 Litern pro Quadratmeter innerhalb eines Tages gemessen. Der Zivilschutz schickte Warnmeldungen an Mobiltelefone, in denen die Bevölkerung zu äusserster Vorsicht aufgerufen und von nicht unbedingt notwendigen Reisen abgeraten wurde.
Aemet hatte die Alarmstufe Rot ausgerufen, bevor die Warnung am 3. November auf Orange zurückgestuft wurde. Verschärft wurde die Katastrophe durch das Phänomen der «kalten Tropfen», das innerhalb kürzester Zeit heftige Regenfälle auslöst und die lokale Infrastruktur unter Wasser setzte.
Die Region Valencia wurde von dieser Katastrophe schwer betroffen und hat mit 217 bislang registrierten Todesopfern eine tragische menschliche Bilanz zu verzeichnen. Die Suche nach weiteren Opfern in den verwüsteten Infrastrukturen, insbesondere in Tiefgaragen und Wohngebieten, wird fortgesetzt.
Angesichts dieser Situation haben die Behörden die Hilfsmassnahmen verstärkt und mehrere tausend zusätzliche Soldaten und Einsatzkräfte entsandt, um die Sicherheit zu gewährleisten und die Einsätze zu koordinieren. Obwohl sich die Wetterbedingungen etwas verbessert haben, bleibt Valencia in Alarmbereitschaft, da die Infrastruktur weiterhin Schwierigkeiten hat, den aussergewöhnlich starken Regenfällen standzuhalten.