Ob Wohnmobil oder Wohnwagen, wer seinen Camper nicht richtig einwintert, muss im Frühling mit einer bösen Überraschung rechnen. Insbesondere Feuchtigkeit kann zu grossen Schäden wie Schimmelbefall oder gar Fäulnis führen. Das kann nicht nur teuer werden, sondern bei Schimmelbefall auch gesundheitsschädlich. Dass und wo sich Feuchtigkeit bildet, ist oft auf den ersten Blick nicht erkennbar. Wer die folgenden Tipps des TCS befolgt, kann sorgenfrei in den Winter und im Frühling fäulnis- und schimmelfrei wieder in die Campingsaison starten.
Der erste Schritt im Kampf gegen die Feuchtigkeit beginnt im Innenraum. Nach Möglichkeit sollten alle Polster und Matratzen aus dem Fahrzeug entfernt und im trockenen Keller zu Hause eingelagert werden. Falls dies nicht möglich ist, die Polster und Matratzen im Fahrzeug so aufrichten, dass diese von allen Seiten gut belüftet werden und diese keinen direkten Kontakt zu den Aussenwänden haben. Alle Klappen und Türen gehören im Camper geöffnet, sodass alles gut belüftet wird. Man kann zusätzlich auch eine grosse, flache Kiste auf den Boden stellen und diese mit Katzenstreu befüllen, was der Luft im Inneren des Wagens die Feuchtigkeit entzieht.
Unterboden prüfen
Der nächste Schritt ist die Begutachtung des Unterbodens, insbesondere wenn dieser, wie bei den meisten Wohnwagen und einfacheren Wohnmobilen, aus Holz ist. Hier muss sorgfältig geprüft werden, ob der Unterbodenschutz, welcher das Holz vor eindringender Feuchtigkeit schützt, noch an allen Stellen vorhanden ist, oder ob er stellenweise schon abblättert. Dann muss schnell gehandelt werden, denn sonst fängt das Holz in kürzester Zeit an zu faulen und das zieht eine teure Reparatur nach sich. Besonders gefährdete Stellen sind an den Übergängen der Seitenwände zum Boden. Hierfür geeignete Mittel bekommt man beim Wohnwagen-/Wohnmobil Händler oder lässt es dort ausbessern. Abschliessend sind die Gummidichtungen an Türen, Fenstern und Klappen zu reinigen. Danach mit Türgummi-Pflegesprays oder -stiften behandeln.
Nicht alle Planen sind zur Abdeckung geeignet
Kann man sein Fahrzeug nicht unter einem Dach überwintern, dann ist es empfehlenswert, die Karosserie mit einer speziellen Plane gegen die winterlichen Witterungseinflüsse zu schützen. Speziell deshalb, weil die Plane zwingend atmungsaktiv sein muss. Der TCS rät dringend von Gewebeplanen aus Polyethylen ab. Diese sind zwar günstig und absolut wasserdicht, aber eben nicht atmungsaktiv.
Die Luftfeuchtigkeit unter der Plane und im Fahrzeug, welche den ganzen Winter über nicht verdunsten und abfliessen kann, beschleunigt die Bildung von Rost oder gar Alufrass. Aber noch viel schlimmer ist, dass sich Schimmelpilz im Caravan bilden kann, was man aus gesundheitlichen Gründen zwingend vermeiden muss.
Spezielle Caravan-Schutzhüllen aus textilem Gewebe (Vliesstoff) sind am besten geeignet. Sie sind wasserabweisend und atmungsaktiv. Regen und Schnee werden sehr lang daran gehindert durch das Gewebe zu dringen und wenn doch, entweicht die Feuchtigkeit bei etwas trockenem Wetter unverzüglich wieder durch das Gewebe.
Wichtig ist, dass die Schutzhülle sturmfest verspannt wird, die Spannriemen über die Zeit nicht den Lack an der Karosserie wegscheuern und dass sich keine Wassersäcke bilden können, die zum Durchfeuchten führen würden.
Weiter Infos zum Einwintern des Campers plus eine Checkliste zum Download finden sich auf der TCS Website.