Jährlich verunfallen in der Schweiz rund 400 Kinder im Auto. Der TCS testet daher regelmässig Kindersitze, um diese auf ihre Qualität und Eignung zu prüfen und den Eltern bei der Wahl des richtigen Geräts zu helfen. Im neusten Kindersitztest sind 20 verschiedene Modelle getestet worden, wovon dreizehn Sitze die Clubempfehlung «sehr empfehlenswert» und sechs die Beurteilung «empfehlenswert» erreichen. Nur ein Modell wird als «nicht empfehlenswert» eingestuft.
Die Zahlen zeigen ein erschreckendes Bild: Rund 400 Kinder verunfallen jährlich im Auto. Jedes zweite Kind ist im Auto nicht richtig gesichert, und eines von vierzehn Kindern ist gar nicht gesichert. Ohne Kindersitz ist ein Kind dreimal mehr gefährdet, bei einem Unfall schwer verletzt oder gar getötet zu werden. Mit der Beschaffung des erstbesten Kindersitzes ist es aber noch nicht getan, denn es ist wichtig, einen auf die Körpergrösse und das Gewicht des Kindes zugeschnittenen Kindersitz zu verwenden.
Im jüngsten Test prüft der TCS Qualität und Eignung von 20 Kindersitzen in allen Grössen, die hinsichtlich der Kriterien Sicherheit, Handhabung, Ergonomie und Schadstoffgehalt geprüft worden sind. Dreizehn Sitze haben dabei die Empfehlung «sehr empfehlenswert» erreicht und sechs haben mit der Beurteilung «empfehlenswert» abgeschnitten. Nur ein Modell wird als «nicht empfehlenswert» eingestuft.
Beim Kindersitz «Jané Koos i-Size R1 + iPlatform Comfy» wurde im Bezugsstoff Naphthalin und das Flammschutzmittel TCPP nachgewiesen. Da beide Stoffe unter Verdacht stehen, krebserregend zu wirken, ist diese Babyschale in diesem Punkt als mangelhaft bewertet worden und empfiehlt sich somit nicht zum Kauf.
Zwei Hersteller haben auf schlechte Beurteilungen in vergangenen Tests reagiert und ihre Produkte überarbeitet: Die Babyschale «Chicco Kiros i-Size» hatte sich bei Crashversuchen im Frühjahr 2021 von seiner Isofix-Station gelöst. Das Nachfolgemodell «Chicco Kiros Evo i-Size + Kiros Evo i-Size Base» hat den neuen Verbraucherschutztest bestanden und bietet dem Kind einen empfehlenswerten Schutz an. Im Bezugsstoff des im Frühjahr 2022 getesteten «Lionelo Antoon RWF» wurden die Flammschutzmittel TDCP und TCPP gefunden, die als krebserregend verdächtigt werden. Das Nachfolgemodell «Lionelo Antoon Plus» ist frei von Schadstoffen. Beide Hersteller bieten ihren Kunden einen kostenlosen Austausch dieser Kindersitze an.
Im Test für den Frontalaufprall hat sich einmal mehr bestätigt, dass Kindersitze, in denen das Kind mit dem Rücken zur Fahrtrichtung transportiert wird, wesentlich sicherer sind und entsprechend als besonders empfehlenswert erachtet werden. Bei dieser Transportart findet beim Aufprall nahezu keine Relativbewegung zwischen Kopf und Oberkörper statt. Diese Kindersitzart unterstützt den gesamten Körper des Kindes, der beim Aufprall in die Schale gedrückt wird. Deshalb sind die Belastungen für Kopf und Nacken wesentlich geringer. Dies ist insbesondere bei Babys in den ersten zwei Lebensjahren wichtig, da der Nacken noch sehr sensibel und der Kopf überproportional schwer ist. Im Prinzip sollten Kinder bis zum Alter von mindestens 15 Monaten rückwärtsgerichtet reisen. Der TCS empfiehlt, das Kind solange wie möglich mit dem Rücken gegen die Fahrtrichtung zu transportieren, und erst dann auf die nächstgrössere Sitzgrösse zu wechseln, wenn der Kopf des Kindes über den Sitz hinausragt. Der Wechsel von der Babyschale in den ersten Autositz sollte keinesfalls zu früh erfolgen. Das Kind sollte schon sicher selbständig sitzen können.