Für Campingbegeisterte sind Dachzelte für Autos in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Die zahlreichen Hersteller bieten für den Schweizer Markt inzwischen ein sehr breites Angebot an. Der TCS hat sieben dieser Autodachzelte getestet. Obwohl diese in den Grundstrukturen ähnlich sind, wurden dennoch deutliche Unterschiede festgestellt.
Während Dachzelte bis vor einigen Jahren hauptsächlich noch für Expeditionen in der Wildnis und den Offroad-Bereich eingesetzt wurden, werden sie heute auch bei Gelegenheitscampern immer beliebter. Es gibt verschiedene Bauarten, welche das Übernachten auf dem Dach des eigenen Autos ermöglichen. Dies bietet mehr Flexibilität bei der Wahl des Reiseziels. Der grösste Unterschied besteht zwischen Dachzelten mit Hartschale und Stoffzelten ohne Schale.
Im TCS-Test in Zusammenarbeit mit dem ADAC durchgeführt, wurden ausschliesslich Zelte ohne Hartschale getestet. Diese klappt man neben dem Auto auf und stützt sie mit einer Leiter ab. Weitere Auswahlkriterien waren eine etwa 1,40 Meter breite Liegefläche, ein überdachter Zugang für etwas Privatsphäre sowie ein Maximalgewicht inklusive Dachträgern von 75 Kilogramm. So kann das Zelt auch auf Wagen der Kompaktklasse montiert werden. Insgesamt wurden im Test sieben Zelte geprüft.
Trotz der ähnlichen Grundkonstruktion der Klappzelte sind im Test deutliche Unterschiede festgestellt worden. Das Modell von Thule ist der Testsieger und hat als einziges Zelt die Note "hervorragend" erhalten. Bei einem Preis, der im Mittelfeld der Konkurrenz liegt, hat sich die Verarbeitung als deutlich besser erwiesen und keine Schwächen in Sachen Komfort, Nutzbarkeit und Schadstoffbewertung gezeigt. Das teuerste Zelt im Test, das aufblasbare Gentletent GT Roof, hat dagegen nur durch sein relativ geringes Gewicht überzeugt. Seine Nähte sind schlecht verarbeitet – was insbesondere zu Wassereinbrüchen beim Beregnungstest geführt hat. Ausserdem lassen die kleinen Fenster wenig Lüftungsmöglichkeiten zu. Die übrigen Modelle im Test haben sehr ähnliche Bewertungen erhalten und unterscheiden sich nur in Details. Am Ende macht der Preis den Unterschied, wobei das Horntools Desert 140 mit Abstand das günstigste Zelt im Test ist.
Für die Modelle in der für diesen Test gewählten Bauform und Grösse – also für zwei Erwachsene und eventuell kleine Kinder – zahlt man stolze Preise, die deutlich über jenen für herkömmliche Zelte liegen. Zudem sind Matratzen, Matratzenunterlagen oder Vorzelte nicht immer im Lieferumfang enthalten und müssen als Zubehör gekauft werden. Die Preise liegen zwischen 1'900 und 3'400 Franken. Vor einem Kauf sollte man sich daher in einem Showroom informieren und bestenfalls ein Dachzelt zur Probe ausleihen.
Alle getesteten Dachzelte haben sich durch geräumige Flächen mit einer Länge von bis zu 2,40 m ausgezeichnet. So könnten bis zu zwei Kinder problemlos bei ihren Eltern schlafen. Der Test hat auch ergeben, dass Modelle mit einem überdachten Einstieg komfortabler sind. Der Eingang ist blickgeschützt und bietet zusätzlichen Stauraum. In einigen Zeltstoffen oder Matratzen wurden Schadstoffe nachgewiesen, Grenzwerte wurden jedoch keine überschritten. Alle Hersteller der getesteten Modelle bieten eine Montagedienstleistung an, die Zelte können aber auch selbst aufgebaut werden. Bei den Zelten mit einem Gewicht von über 50 Kilogramm sind zwei oder sogar vier Personen für den Aufbau erforderlich. Nur das aufblasbare Gentletent kann von einer Person allein aufgebaut werden.