Wie soll die Mobilität von morgen aussehen? Darüber tauschten sich in der Bernexpo rund 200 Personen aus Politik, Verkehrsbranche und Verwaltung aus.
Im Juni 2022 hat der Regierungsrat die Gesamtmobilitätsstrategie 2022 (GMS 2022) verabschiedet. Die überarbeitete und erweiterte Strategie berücksichtigt die aktuellen Entwicklungen und baut auf der bewährten 3V-Strategie aus dem Jahr 2009 auf: Verkehr vermeiden, verlagern und verträglich gestalten. Einen neuen Schwerpunkt setzt sie beim Vernetzen der verschiedenen Verkehrsmittel. Am Berner Verkehrstag, der Ende August 2023 in der Bernexpo stattfand, stand die Umsetzung der GMS 2022 im Hinblick auf eine nachhaltige Verkehrsentwicklung im Kanton Bern im Fokus.
Herausforderungen sind in den letzten Jahren gewachsen
Der Klimawandel, das Bevölkerungswachstum, die Flexibilisierung der Arbeitszeit mit Homeoffice und die Digitalisierung sind nur einige Faktoren, die sich auf die Mobilität auswirken. Aufgrund dieser Dynamik spiele die Vernetzung im Verkehrsbereich eine immer grössere Rolle, betonte Regierungsrat Christoph Neuhaus, Bau- und Verkehrsdirektor des Kantons Bern, in Berner Verkehrstag seinem Referat zu Beginn des Anlasses. Als zentral für eine erfolgreiche Umsetzung der Gesamtmobilitätsstrategie bezeichnete Christoph Neuhaus eine gute Abstimmung von Siedlung und Verkehr. Dies sah auch Regierungsrätin Evi Allemann, Direktorin für Inneres und Justiz, so: «Wir müssen die raumplanerischen Rahmenbedingungen so gestalten, dass Siedlungen der kurzen Wege entstehen, die alles bieten: eine hohe Wohnqualität, attraktive Arbeitsplätze, Freiraum und vieles mehr», stellte sie fest.
Blick über die Kantonsgrenzen und Beispiele aus den Gemeinden und Regionen
Nicht nur der Kanton Bern verfügt über eine Gesamtmobilitätsstrategie. Carlo Degelo, Leiter der Abteilung Verkehr, erläuterte die Mobilitätsstrategie des Kantons Aargau. Thomas Iten, Gemeindepräsident von Ostermundigen und Präsident der Kommission Verkehr der Regionalkonferenz Bern-Mittelland, ging näher auf den Veloverkehr auf regionaler Ebene ein. Rolf Christen, Vizegemeindepräsident von Lyss und Vorsteher des Ressorts Bau und Planung, stellte die Umsetzung einer Mobilitätsstrategie auf Gemeindeebene vor. Und Pierre Masson, Leiter Fachbereich Tiefbau und Umwelt der Stadt Langenthal, zeigte, wie man in Langenthal die Idee von «Verkehr vernetzen» am kantonalen Entwick lungsschwerpunkt Bahnhof in die Praxis umsetzt.
Mobilität aus Sicht einer Olympiasiegerin
Zum Abschluss des Verkehrstags sprach Nicola Spirig, Triathlon-Olympiasiegerin und mehrfache WM Medaillengewinnerin, über Mobilität im Triathlon und in ihrem Alltag. Sie äusserte sich zu den Stärken verschiedener Verkehrsmittel, zu ihren eigenen Mobilitätsansprüchen und zu den Faktoren die es braucht, um erfolgreich zu sein.