Während das Parkieren heute an den meisten Orten kostet, gibt es in Huttwil noch Gratisparkplätze. Doch damit ist bald Schluss – ab 1. Juli 2024 werden abgesehen von der Blauen Zone auch diese bewirtschaftet.

Das hat die Gemeindeversammlung im letzten Dezember letztlich klarer als im Vorfeld erwartet, beschlossen. Das dazu erarbeitete Reglement über die Bewirtschaftung der Parkplätze der Einwohnergemeinde Huttwil sieht dabei verschiedene Zonen vor. Parkplätze wie beispielsweise bei der Ribimatte, im Oberdorf, beim Friedhof oder dem Schwimmbad sollen künftig kostenpflichtig werden. Auf diesen Parkplätzen wird eine Gebühr von einem Franken für die erste Stunde und 50 Rappen für jede weitere erhoben. Der Bezahlvorgang erfolgt per Twint oder in bar, jeweils mit Hinterlegung der Autonummer. Die Kostenpflicht gilt während 24 Stunden an sieben Tagen die Woche. Daneben ist die Abgabe von Tagesbewilligungen (bis zu 7 Tage) sowie von Monats- und Jahreskarten vorgesehen, wobei Mitarbeitende und Angestellte von in Huttwil ansässigen Betrieben einen Rabatt auf die Jahresbewilligung erhalten.

Gegen Dauerparkierer
Vorab geht es dem Gemeinderat darum, die Gratis-Dauerparkierer zu stoppen, werden doch die öffentlichen Parkplätze mehr und mehr als Dauerparkplätze benutzt. Das bestätigt auch Gemeinderat und TCS-Vorstandsmitglied Manfred Eymann: «Die Dauerparkiererei ist wirklich ein Problem. Jene, die ihren Wagen auf öffentlichem Grund abstellen, um sich so einen Parkplatz zu sparen, sollen mit der Gebühr wenigstens die von ihnen verursachten Kosten decken». Bei der Ausarbeitung des Parkplatzreglements sei es denn auch primär um eine
kostengerechte Umsetzung des Verursacherprinzips gegangen, und nicht darum, wie von vielen kolportiert, möglichst viel Geld einzunehmen, erläutert Manfred Eymann.

Gratis-Parkplätze als Marketing-Faktor?

Gerade in Huttwil mit seinen vielen Themenmärkten könnte der Hinweis «Parkplätze sind genügend vorhanden» in der heutigen Zeit ein Standort-Vorteil darstellen. Das tue es aber nicht, glaubt Manfred Eymann. Im Gegenteil: Parkgebühren zu bezahlen, wäre für die meisten Besucherinnen und Besucher kein Problem, denn Parkieren koste heutzutage schliesslich überall – viele störten sich dagegen aber am (freiwilligen) Fünfliber für den Button zur Deckung der Marktkosten, wie er beispielsweise für den beliebten Käsemarkt jeweils im Oktober verkauft wird.

Blaue Zone bleibt unverändert

Viel wichtiger für ihn sei, so Manfred Eymann weiter, «dass das Parkieren in der blauen Zone im Zentrum um den Bahnhof nach wie vor gratis bleibt». Es sei ein Muss, dass den Kundinnen und Kunden nach wie vor kostenlose Parkplätze in unmittelbarer Nähe zu den Geschäften zur Verfügung stehen würden.

Ab 1. Juli wird das Parkieren in Huttwil kostenpflichtig. Auf dem Bild der Parkplatz Ribimatte, der von besonders vielen als Gratisabstellplatz «missbraucht» wurde.

Parkplätze Badwald: Gegen Dauerparkierer
«Gegen Dauerparkierer» heisst es auch in Zusammenhang mit den Ausstell- und Parkplätzen entlang der Zürich-Bern-Strasse im Badwald zwischen Herzogenbuchsee und Bützberg. Geschehen soll dies mit Hilfe einer zeitlichen Parkbeschränkung der beiden Plätze. Künftig
dürfen Fahrzeuge dort nur noch maximal während 15 Stunden abgestellt werden. Gemäss der Publikation der Massnahme im Anzeiger
will das Tiefbauamt mit der Verfügung die Dauerparkierung von Anhängern u.ä. verhindern, wie sie heute oft vorkomme.

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