Im Rahmen des nationalen Projekts zur Sicherheit auf Schulwegen haben Verkehrsexperten im Auftrag des Touring Club Schweiz (TCS) den Perimeter rund um das Schulhaus in Kappel untersucht. Die Auswahl der Gemeinde Kappel für dieses Schulwegprojekt erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der TCS Sektion Solothurn. Die umfassende Analyse im Rahmen des TCS-Schulweg-Audits ergab, dass derzeit kein unmittelbarer Handlungsbedarf besteht. Trotzdem erhielt der Gemeinderat konkrete Empfehlungen für kurz-, mittel- und langfristige Massnahmen, um die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler weiter zu verbessern. Diese Massnahmen können schrittweise und unter Berücksichtigung der jeweiligen Gegebenheiten umgesetzt werden.
Identifizierung kritischer Punkte und Verbesserungspotenzial
Im Sommer 2023 führte die Verkehrssicherheitsabteilung des TCS, in Zusammenarbeit mit SwissTraffic umfassende Analyse für den Perimeter rund um das Schulhaus und den Kindergarten vor Ort durch. Nun liegt der knapp 100-seitige Bericht der Gemeinde vor.
Die Untersuchung wurde mithilfe von Videoaufnahmen, Zählungen und Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt, wobei die Verkehrsexpertinnen und -experten kritische Punkte analysierten. Ihre Schlussfolgerung lautet: Die Schulwege in Kappel sind grundsätzlich sicher. Dennoch identifizierten sie Verbesserungspotenzial.
Trotz der weitgehenden Einhaltung des Tempolimits von 20 km/h auf der Schulhausstrasse, überschreiten über 10 Prozent der Fahrzeuge diese Geschwindigkeit. Zusätzlich beeinträchtigen teils schmale Trottoirs und schlechte Sichtverhältnisse in der direkten Umgebung des Schulareals die Sicherheit. Besonders problematisch sind die gefährlichen Rangiermanöver von Elterntaxis auf dem Schulparkplatz.
Einsetzung einer Arbeitsgruppe in Kappel
Im Rahmen des Audits wurden verschiedene kurz-, mittel- und langfristige Massnahmen seitens der Verkehrsexperten vorgeschlagen, darunter Anpassungen bei Beschilderung und Markierung, bauliche Änderungen am Schulparkplatz sowie die langfristige Einführung von Tempo 30 im Schulbereich.
Gemäss dem Expertenbericht besteht kein akuter Handlungsbedarf, jedoch Potenzial zur Verbesserung.
Die Umsetzung kann schrittweise und mit Augenmass erfolgen. Der Gemeinderat beabsichtigt nun, in Zusammenarbeit mit einer eigens eingesetzten Arbeitsgruppe, geeignete Massnahmen zu prüfen und umzusetzen.
Verkehrssicherheit hat Priorität für den TCS
Die Verkehrssicherheit ist eines der zentralen Anliegen des TCS. Seit 2021 führt der Club neben Sensibilisierungskampagnen auch Überprüfungen der Verkehrssituation rund um Schulen in Gemeinden mit weniger als 8’000 Einwohnern durch. Jedes Jahr haben zehn weitere Gemeinden schweizweit die Möglichkeit, von einem solchen Audit zu profitieren. Ziel ist es, in enger Zusammenarbeit mit den Gemeindevertretern konkrete Massnahmen zur optimalen Sicherheit der Schulwege vorzuschlagen. Der TCS setzt sich dafür ein, dass Kinder sicher und eigenständig zur Schule gelangen können, was ihr Selbstbewusstsein und ihre Selbstständigkeit stärkt, während sie gleichzeitig soziale Kontakte pflegen und täglich das richtige Verhalten im Strassenverkehr üben.
Der nächste Schulweg-Audit im Kanton Solothurn ist für den Sommer 2024 geplant, hierbei wird die Gemeinde Oensingen berücksichtigt.