Die bestehende Verkehrsführung am Pilatusplatz hat sich bewährt. Der TCS fordert daher, dass sie beibehalten wird und die provisorische Verkehrsführung während den Bauarbeiten nicht zur dauerhaften Lösung wird. Eine neue Verkehrsführung würde zu zahlreichen Nachteilen führen. Die Prüfung eines neuen, unterirdischen Parkhauses begrüsst der TCS.
Im Zusammenhang mit dem Sanierungs- und Aufwertungsprojekt am Pilatusplatz liess die Stadt Luzern eine alternative Verkehrsführung, die sogenannte «Y-Lösung», prüfen. Diese sieht vor, die während der Bauzeit vorgesehene provisorische Verkehrsführung als dauerhafte Lösung beizubehalten. Dabei wird der Verkehr stadtauswärts vom Pilatusplatz her Richtung Kasernenplatz nicht mehr über die Obergrundstrasse entlang der Stadtverwaltung geführt, sondern über den Hallwilerweg, wo heute die Fahrzeuge stadteinwärts fahren. Gestern hat der Stadtrat mitgeteilt, dass er die neue Verkehrsführung weiterverfolgen will. Gleichzeitig nimmt er die Bedenken bezüglich Parkplatzabbau ernst, die im Rahmen der Konsultation geäussert wurden – unter anderem vom TCS. Der Stadtrat lässt nun abklären, ob und wie die Parkplätze erhalten werden können. Eine Variante ist ein neues, unterirdisches Parkhaus unter der Obergrundstrasse auf Höhe des Stadthauses.
TCS fordert Status quo
Zur «Y-Lösung» nahmen 32 Personen und Institutionen Stellung. Auch der TCS verfasste eine ausführliche Stellungnahme. Alexander Stadelmann, Geschäftsführer der TCS-Sektion Waldstätte zum Fazit: «Beim Pilatusplatz handelt es sich um einen seit Jahren bewährten und äusserst gut funktionierenden Verkehrsknoten, der zwingend beizubehalten ist. Er stellt sicher, dass der Verkehr kanalisiert erfolgt und sich nicht in die angrenzenden Quartiere verlagert.» Der TCS fordert daher, dass die Verkehrsführung nach den Bauarbeiten in Zusammenhang mit der Sanierung des Krienbachkanals wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt wird, also den Status quo.
Nachteile überwiegen bei neuem Verkehrsregime
Für den TCS würden mit einer neuen Verkehrsführung zahlreiche Nachteile entstehen – für das lokale Gewerbe, die lokale Bevölkerung im Allgemeinen und die angrenzenden Quartierbewohner im Speziellen. «Wir befürchten Staus und eine massive Mehrbelastung für Anwohner des Hallwilerwegs und der Bruchstrasse. Ein Abbau von Parkplätzen führt zwangsläufig zu Mehr- und Sucherverkehr in den Quartieren.» Die wegfallenden Parkplätze würden sich zudem negativ auf die KMU-Betriebe und Geschäfte rund um den Pilatusplatz auswirken. Auch für den öffentlichen Verkehr und den Langsamverkehr hätte das neue Verkehrsregime negative Folgen.
Aufenthaltsqualität erhöht sich nicht
Mit einer neuen Verkehrsführung will die Stadt zudem die Aufenthaltsqualität steigern und einen Platz schaffen, der zum Verweilen einlädt. «Das ist jedoch nicht gegeben», sagt Alexander Stadelmann, da der Perimeter ‚Obergrundstrasse’ auch künftig in den Stosszeiten alle eineinhalb Minuten von einem Bus befahren und der nationale Veloweg künftig ebenfalls darüber geführt wird. «Zum Verweilen lädt dies absolut nicht ein. Von einer Umsetzung des Projekts ist daher abzusehen, da es zu keiner Steigerung der Attraktivität führt. Die Fläche wird weiterhin für den öffentlichen Verkehr, den motorisierten Individualverkehr und den Langsamverkehr benötigt.»
Vorschlag für Belebung des Stadthausparks
Der TCS weist bei dieser Gelegenheit auf den angrenzenden Stadthauspark hin, den Innenhof des Stadthauses. «Es handelt sich um eine kleine Perle mitten in der Stadt Luzern. Wir fordern, dass der Innenhof vollumfänglich und ganzjährig geöffnet wird.» Der Park ist tagsüber zwar teilweise frei zugänglich, aber die Zugänge sind nicht gut ersichtlich und der Innenhof wenig einladend. «Wir regen an, den Innenhof des Stadthauses für die Öffentlichkeit attraktiver zu machen, damit er zum Verweilen genutzt werden kann. Auch eine Buvette ist für den TCS im Stadthauspark denkbar. Dies ganz im Sinne der gelebten und geforderten Attraktivierung der Luzerner Innenstadt.»
Parkhaus ist konstruktiver Vorschlag
Bezüglich Parkplätze kommen vom Stadtrat nun positive Signale. Die Kurzzeitparkplätze für das Gewerbe und die lokale Bevölkerung sollen bestehen bleiben. Entweder soll die aktuelle Lösung beibehalten oder ein unterirdisches Parkhaus gebaut werden. «Das Parkhaus erachten wir als eine sehr gute Alternative», sagt Alexander Stadelmann. «Dieser konstruktive Vorschlag freut uns sehr. Hier nehmen wir die Stadtregierung im Allgemeinen und Stadtrat Adrian Borgula im Speziellen beim Wort. Es freut uns, dass die Sinnhaftigkeit der 46 Kurzzeitparkplätze für das lokale Gewerbe erkannt wurde und dass diese beibehalten werden. Dies garantiert eine optimale Erreichbarkeit und stellt sicher, dass kein Mehr- und Suchverkehr entsteht.»