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Stillstand mit Stil

Stil im Verkehr mit Jeroen van Rooijen

Überall sind Verkehrsmittel. Sie fahren herum, bilden Schlangen, kommen sich in die Quere und manchmal zu nah, dann sind sie oft eine Weile nicht mehr zu gebrauchen. Doch oft stehen sie auch einfach so still, ohne defekt zu sein. Man nennt das «parken», in der Schweiz auch «parkieren», also: Herumstehen ohne Nutzen.

Man sagt, dass Autos öfter still stehen statt fahren. Laut Angaben des Bundesamts für Statistik fährt ein Autofahrer pro Tag im Schnitt etwa 37 Kilometer – das dauert vorsichtig gerechnet eine Stunde. Sogar wenn vier Personen dasselbe Fahrzeug benutzen, steht es am Tag immer noch zwanzig Stunden still. 

Autofahrer/innen bezahlen für dieses ausdauernde Stillstehen meistens etwas – auch «Laternenparkplätze» oder die blaue Zone sind nicht gratis. Bezahlte Tagesparkplätze werden immer teurer, und wer eine eigene Garage hat, der bezahlt sogar dann, wenn sein Fahrzeug «schläft».

Während der Ausbildung zur Fahrtüchtigkeit lernen Autofahrer/innen in der Regel nicht nur, wie man fährt, sondern auch, wie man ein Auto abstellt, also parkt (oder parkiert). Das funktioniert bei uns recht gut: Man sieht selten ungekonnt abgestellte Fahrzeuge, etwa solche, die auf zwei Parkfeldern statt einem stehen. Und wenn, dann postet garantiert ein Hobby-Polizist ein Foto davon aus Social Media, um den Fahrer der Lächerlichkeit preiszugeben. 

Etwas weniger wichtig scheint das Park(ier)en in der Ausbildung für Motorradfahrer/innen. Man setzt hier auf Eigenverantwortung, die dann mehr oder weniger liederlich wahrgenommen wird. Grosse Maschinen stehen selten doof im Weg herum, aber je kleiner der Töff, umso öfter parken deren Nutzer/innen ungeschickt, also zum Nachteil anderer. Roller sind schon fast eine Plage. 

Noch weniger erfreulich ist es bei jenen Verkehrsmitteln, für deren Nutzung es keine formelle Ausbildung braucht. Da grassiert der totale Wildwuchs. Velofahrer/innen gehen davon aus, dass ihre Zweiräder überall und beliebig lange abgestellt werden können: In Hauseingängen, auf schmalen Brücken, vor Schaufenstern oder Treppen. Wer so park(ier)t, darf sich nicht wundern, wenn der Göppel dann und wann vandalisiert wird. Es wäre wünschenswert, wenn die Lobbyisten/innen, die immer mehr Raum fürs Velo fordern, ihre Zielgruppen auch mal dafür sensibilisieren, wie man diesen Raum dann sinnvoll nutzt.

Und ganz schlimm unterentwickelt ist das Bewusstsein fürs Park(ier)en bei jenen, welche die neumodischen Leih-Trottis mit Elektromotor benutzen. Es gibt sie inzwischen nicht nur in den Metropolen, sondern auch in mittelgrossen Städten – und sie stehen meistens so blöd auf dem Trottoir herum, dass man versucht ist, sie in den Strassengraben zu stossen oder übers Brückengeländer zu werfen. Sollte man natürlich nicht tun.

Dennoch, liebe Trotti-Nutzer/innen: Stellen Sie ihre „Maschinen“ bitte auch mal so ab, dass die Fussgänger ihre Verkehrsflächen noch bestimmungsgemäss nutzen können. Also dort, wo das Trottoir breit ist, oder wo sich Parkflächen öffnen. Aber nicht direkt vor Eingängen, Fussgängerstreifen, schmalen Passagen oder Sitzbänken. Es sieht nicht nur schöner aus, sondern lebt sich für alle angenehmer so. Danke.

Jeroen van Rooijen
Jeroen van Rooijen, 51, ist der bekannteste Stilkritiker und Modejournalist des Landes (NZZ, SRF3 etc.). Er fährt am liebsten Velo, aber auch Auto – und organisiert seit 2011 den jährlichen «Style Ride», eine urbane Lustfahrt für schöne Menschen und Velos.

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