Editorial Touring Magazin Nr. 11-21
Die Stadt Zürich stimmt am 28. November über zwei Richtpläne ab. Der vorliegende Siedlungsrichtplan (Slöba) und der Verkehrsrichtplan
(RP V) helfen nicht, die Probleme der Stadt- und Verkehrsentwicklung zu lösen. Der TCS Zürich empfiehlt ein doppeltes Nein.
Um was geht es? Bis 2040 wird der Stadt Zürich ein Bevölkerungswachstum von 80‘000 Personen prognostiziert. Der
Kanton Zürich schätzt bis 2030 eine Verkehrszunahme von 32%. Die Bewältigung ist eine Herkulesaufgabe. Die Stadtentwicklung muss darum umsichtig und mit Augenmass erfolgen. Vom Auto über ÖV bis zum Velo muss ein ausgewogenes Konzept gefunden werden. Und genau da mangelt es bei den beiden Vorlagen. Das eigentliche Ziel, für Zürich einen Planungsrahmen zu schaffen, innerhalb dessen sich die Stadt vielfältig, überraschend und wirtschaftlich erfolgreich entwickeln kann, hat die links-grüne Mehrheit leider aus den Augen verloren. Was vorliegt soll verhindern statt ermöglichen.
Hunderte Parkplätze werden abgebaut, vor allem auch in den Wohnquartieren
Wie bekannt ist, soll der bewährte historische Parkplatzkompromiss komplett aus dem Verkehrsrichtplan gestrichen werden. Damit aber nicht genug. Auch in den Wohnquartieren werden bei Annahme hunderte Parkplätze in der blauen Zone abgebaut. Wo sollen die Anwohner ihre Autos abstellen? Die Stadt sei nicht verpflichtet, Privaten Parkplätze anzubieten, hört man.
Tempo 30 wird missbraucht
Lärm ist ein Problem und der Lärmschutz ist ernst zu nehmen. Im Richtplan wird Tempo 30 aber für ideologische
Feldzüge missbraucht. Die ganze Stadt soll flächendeckend auf Tempo 30 ausgebremst werden. Noch bevor die Bevölkerung über die Richtpläne abgestimmt hat, schafft die Stadtverwaltung Fakten. Am Rosengarten, wo die Autos eigentlich möglichst schnell aus der Stadt geleitet werden sollen, wird Tempo 30 eingeführt. Legitimiert wird dieses ideologisch getriebene Vorhaben von einem wohlwollenden Gutachten, das die Verwaltung einem früheren Arbeitskollegen in Auftrag gegeben hat.
Der ÖV wird ausgebremst
Auch Tram und Bus müssen sich Tempo 30 beugen. Damit verlängern sich die Fahrzeiten und Anschlüsse passen nicht
mehr. Man bremst den ÖV mutwillig aus. Die Mehrkosten betragen 20 Millionen Franken. Wie erklärt die linksgrüne
Führungsriege dies der Stadtbevölkerung? Gar nicht.
Herausforderungen ernst nehmen
Der TCS Zürich erwartet von den politisch dominanten Kräften, dass sie ausgewogene und zukunftsfähige Konzepte vorlegen. Dies ist hier nicht der Fall. Zürich hat Besseres verdient.
Darum: 2x Nein am 28. November und zurück an den Absender!
Mit freundlichen Grüssen
Andreas Häuptli
Geschäftsführer TCS Sektion Zürich
PS. Lesen Sie zur Abstimmung über die Richtpläne auch das Interview mit Gemeinderat Roger Bartholdi auf den Seiten 80 und 81.
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