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Auf Kapazitäten kommt es an

Unterwegs mit Markus Somm

Vor wenigen Tagen hat der Bundesrat beschlossen, die Home-Office-Pflicht aufzuheben, und ich hätte es nicht in der Zeitung lesen müssen: Ich merkte es sofort. Stau, aufgebrachte Idioten, noch kürzere Rotzeiten der rot-grünen Regierung. Es war wie immer. Also dicht. 

Wenn das Home-Office, das überflüssig war, seit Omikron der Corona-Seuche jeden Schrecken genommen hatte, wenn diese Pflicht einen Vorteil aufwies, dann dieser: Es wurde zweifelsfrei belegt, dass Stau nicht in unseren Köpfen entsteht, weil der eine oder andere zu rasch aufs Bremspedal tritt, sondern dass Stau sich breitmacht, wo zu wenig Strassen auf zu viele Autofahrer treffen. Wer Stau will, kann ihn bauen, indem er zu wenige Strassen baut. Gewiss, auch ich sehe, dass unsere Städte irgendwann an ihre natürlichen Grenzen stossen, aber derzeit werden so wenige neue Strassen gebaut wie kurz nach der Völkerwanderung. Ich übertreibe – ein wenig. Ein befreundeter Bauunternehmer hat mir kürzlich erzählt: "Wenn Du heute eine neue Strasse vom Bund bewilligen lassen willst, wartest du drei Jahre, bietest Du dagegen eine Schiene an, dann kannst Du morgen den Bagger auffahren."

Auch das eine Anekdote, auch das leicht überzogen, und doch stimmt es: Das meiste Geld, das wir heute in den Strassenbau investieren, geht in den Unterhalt oder in die Verschlechterung der Infrastruktur. Strassen werden verengt, mit Hindernissen vollgestellt, zum Stau umgerüstet – was wir Autofahrer mit unseren Steuern zwar zahlen, wovon wir Autofahrer aber wohl nicht so viel haben. Es wirkt, als müsste der rot-grüne Velofahrer jeden Abbau eines Veloständers auch noch selber finanzieren. Beides muss er nicht: Er zahlt nichts, und kein Veloständer dieses Landes wird je zurückgebaut. 

Zu Zeiten des Home-Office war es wunderbar, mit dem Auto nach Zürich zu fahren. Kaum Stau, wo immer man hinwollte, kam man hin. Die Lehre? Auf Kapazitäten kommt es an. Man kann nicht Jahr für Jahr den Zuzug von 60'000 neuen Einwohnern gutheissen, aber die Infrastruktur auf dem Niveau der 1960er Jahre belassen. Damals legte man das Autobahnnetz auf eine Länge von 1811 km an, davon sollten 800 km vierspurig geführt werden, was man bis 1980 auf rund 1400 km korrigierte, seither ist nichts mehr passiert. 1960 hatte die Schweiz rund 5,3 Millionen Einwohner, 1980 6,3, heute sind es 8,67. Rund sechzig Jahre und drei Millionen später sind von 1811 km geplanter Autobahn 1790 km fertiggestellt. Wer will Stau? Er kann ihn jederzeit bauen.

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Markus Somm
Markus Somm ist Verleger und Chefredaktor des "Nebelspalter".
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