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In der Ukraine zerbrechen Weltbilder

Unterwegs mit Markus Somm

Wenn in einem Land, das bloss 3 Flugstunden von uns entfernt liegt und das zu Europa gehört, eine andere europäische Grossmacht wütet wie schon lange nicht mehr auf unserem Kontinent, dann fällt es schwer, etwas zum Thema Mobilität zu schreiben. Velowege, Autobahnen, Fussgängerstreifen: Who cares? Es wirkt schon fast frivol, wenn man nur daran denkt. Unsere Sorgen, die schon vor dem 24. Februar luxuriös waren, sind es jetzt noch mehr. Nicht dass wir uns dafür schämen müssten, es ist nicht unser Fehler, oder meistens nicht, dass es an vielen Orten dieser Welt Menschen gibt, die viel grössere Sorgen plagen, aber was wir tun können: Wir sollten die Zeit nutzen und uns Gedanken machen über unser Weltbild.

Denn es ist in weiten Zügen das Weltbild von Kindern. Gut und Böse gibt es nicht mehr, Kriege sind obsolet und sterben aus, Waffen tun nur Böses, Dialog ist immer gut, selbst wenn der andere uns eine Handgranate entgegenwirft.

Der Krieg in der Ukraine bringt angebliche Gewissheiten zum Einsturz, die, wenn wir ehrlich sind, nur Gewissheiten der Pazifisten waren, einer kleinen, intelligenten, meistens linken Elite. Als die GSoA – Disclaimer: Ich war Mitglied – 1989 mit ihrer Armeeabschaffungsinitiative ein damals für sensationell gehaltenes Ergebnis von 36 Prozent Ja-Anteil fertigbrachte, zog sich die Mehrheit, die eigentlich gewonnen hatte, in die Ecke zurück, als hätte sie verloren.

Selten gab es einen Triumph, der so bitter schmeckte. Dann übersteuerten die Bürgerlichen. Im Glauben, mit dem Ende des Kalten Krieges sei auch die Geschichte beendet, baute man alles ab, was man vorher als eine Art Lebensversicherung betrachtet hatte. Die Schweizerische Armee, zu ihren besten Zeiten 880 000 Mann stark, wurde Jahr für Jahr zum Schrumpfen gebracht, wie ein Pullover, den man zu heiss wusch. Am Ende blieb ein Wollknäuel übrig.

Nun stehen wir da und reiben uns die Augen. Also gibt es den Krieg noch – 3 Flugstunden von hier? Also bewirken Waffen etwas – wie wir unschwer erkennen, wenn wir beobachten, wie die EU, Grossbritannien und die USA sich beeilen, die Ukrainer mit Waffen zu versorgen. Und haben wir mit Putin, dem Aggressor, nicht oft genug gesprochen? Aber sicher. Der Mann drang seit Jahren auf Krieg – auch wenn manche Leute im Westen das immer noch nicht wahrhaben wollen.

Mobilität? Es ist die Mobilität von Panzern, Artilleriegeschützen und Raketen, die heute interessiert. Velowege sind in Ordnung, solange man nicht meint, damit schaffte man das Böse aus der Welt.

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Markus Somm
Markus Somm ist Verleger und Chefredaktor des "Nebelspalter".
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