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Von Ameisen und Menschen

Unterwegs mit Markus Somm

Unsere Städte platzen, die Strassen bersten, die Schienen glühen. Wie sieht der Verkehr der Zukunft aus? 

Wenn Ameisen unterwegs sind, das habe ich schon als Bub erstaunt festgestellt, dann wählen sie immer den gleichen Weg, als wären sie wie Autos auf Asphalt angewiesen, und sie bewegen sich, ohne dass es je zu Stau kommt, selbst wenn die Ameisenstrasse überlastet ist. Tatsächlich haben Forscher herausgefunden, dass Ameisen Virtuosen der Mobilität sind: Sie bringen es fertig, eine Ameisenstrasse zu 80 Prozent auszulasten, und trotzdem jede Art von Verkehrskollaps zu vermeiden. Wogegen wir Menschen, wenn wir Auto fahren oder zu Fuss gehen, schon bei 50 Prozent Nutzung des Weges uns im Stau verknäueln oder aufeinanderprallen, bis nichts mehr geht und wir feststecken. 

Was ist das Geheimnis der Ameisen? Sie lenken den Verkehr selbst, indem sie sich auf ihre Schwarmintelligenz verlassen: Mit Duftstoffen, Geräuschen oder Körpersprache verständigen sie sich untereinander, sie halten Abstand, beschleunigen gemeinsam, als hätten sie auf ein Kommando gehört, und sorgen so für maximal effizientes Fortkommen. 

Könnten wir nicht von den Ameisen lernen? Dieser Frage gehen in einem neuen Buch Andreas Herrmann, Frank Huber und Johann Jungwirth nach, die ersteren Professoren in St. Gallen und Marburg, der letztere ein Manager der Autoindustrie. Das Buch ist lesenswert. 

Nach dem Vorbild der Ameisen schlagen sie ein System vor, wo dem autonomen Fahren und der digitalen Verkehrsführung eine hohe Bedeutung zukommt. Sie stellen sich vor, dass etwa in unseren vom Verkehr schwergeprüften Städten elektrisch betriebene Shuttles (8–20 Passagiere) und Pods (bis zu vier Insassen) zum Einsatz kommen, die man jederzeit nutzen kann. Niemand braucht mehr ein eigenes Fahrzeug, sondern wir alle vertrauen auf eine App, die uns zeigt, wo ein Pod freisteht oder wie wir einen Transport dorthin bestellen, wo wir uns gerade befinden. 

Wenn wir uns die Vorzüge einer solchen kollektiv genutzten Fahrzeugflotte vor Augen halten, dann scheint es ein No-Brainer. Warum richten wir ein so praktisches System nicht sofort ein? Vielleicht gibt es mehr Hindernisse, als man denkt. Zum einen sind wir technologisch noch nicht ganz so weit, wenn auch wenig fehlt, zum anderen spricht die menschliche Natur dagegen. Wer schätzt nicht die individuelle Freiheit der Mobilität? Ebenso hängen die meisten am eigenen Auto. Gewiss, das kann sich ändern. Aber womöglich sind wir doch nicht so klug wie die Ameisen. 

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Markus Somm
Markus Somm ist Verleger und Chefredaktor des «Nebelspalter».
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