Thomas Lüthy hat sich entschieden, sein Amt als Präsident der TCS Sektion Zürich ein Jahr vor Ablauf seiner Amtszeit abzugeben. Als Nachfolger bewirbt sich der heutige Vizepräsident Roman Lehmann mit seinem langjährigen Engagement im TCS. In zwei Kurz-Interviews erklären die beiden ihre Beweggründe und Ambitionen.
Warum treten Sie ein Jahr vorher zurück?
Ich war während 15 Jahren Präsident der TCS Gruppe Zürcher Oberland und bin seit bald acht Jahren Sektionspräsident; das ist insgesamt eine lange Zeit! Für meinen vorzeitigen Rücktritt gibt es jedoch vorab zwei Gründe: Im nächsten ordentlichen Wahljahr 2026 würden zusammen mit mir vier Mitglieder unseres zehnköpfigen Sektionsvorstandes zurücktreten (es gibt eine statutarische Altersgrenze von 70 Jahren). Ein etwas gestaffelter Wechsel erscheint mir da sinnvoller. Nachdem ich meine Anwaltskanzlei 2023 aufgegeben habe, möchten meine Frau und ich – solange es die Gesundheit noch erlaubt – längere Reisen unternehmen. Dies ist derzeit in meiner Funktion als Sektionspräsident und als Vizepräsident des TCS Zentralclubs wegen einer sehr hohen Termindichte jedoch nicht möglich.
Welche Anforderungen sind für dieses Amt zu erfüllen?
Es ist von grossem Vorteil, wenn man die Gepflogenheiten des TCS bereits kennt, läuft doch beim grössten Mobilitätsclub der Schweiz vieles anders als in einem kommerziellen Unternehmen. Verhandlungsgeschick auf Ebene der Sektion und des Zentralclubs ist gefragt. Jeder Sektionspräsident ist gleichzeitig auch Mitglied des TCS-Verwaltungsrates. Da gilt es einerseits die Interessen der eigenen Sektion zu vertreten, andererseits aber auch an den besten Lösungen für den TCS Zentralclub mitzuarbeiten. Wichtig ist zudem ein geschickter Umgang mit Behörden und politischen Verbänden, mit welchen unsere TCS-Sektion eng zusammenarbeitet.
Was sind die Herausforderungen für die TCS Sektion Zürich?
Unsere Sektion ist heute gut aufgestellt. Die Anzahl der Mitglieder ist in den letzten Jahren wieder gestiegen, unsere Finanzen sind im Lot und die Fluktuation bei unseren knapp 40 Mitarbeitenden ist tief; der TCS ist ein beliebter Arbeitgeber. Grössere Veränderungen drängen sich meiner Ansicht nach in nächster Zeit daher nicht auf.
Seit der TCS Zentralclub jedoch 2009 in der ganzen Schweiz seine Geschäftsstellen entweder an Kuoni verkauft oder diese geschlossen hat, haben wir in Zürich keine Kontaktstelle mehr. Ziel der Sektion müsste es daher sein, längerfristig an zentraler Lage in der Stadt wieder
eine Anlaufstelle für unsere Mitglieder zu betreiben, welche auch bequem mit dem ÖV zu erreichen ist.
Sie engagieren sich schon sehr lange beim TCS, erzählen Sie:
Tatsächlich bin ich bereits mit 53 Jahren eine Art «Urgestein» in der Sektion Zürich. Begonnen hat alles damit, als ich mit 13 Jahren die Verkehrskadettenabteilung Rapperswil geleitet habe und diese sehr stark von der damaligen TCS-Geschäftsstelle unterstützt wurde. So
entstand später auch die Möglichkeit zur Mitwirkung in der 1989 neu gegründeten TCS-Jugendgruppe wo ich Vizepräsident wurde. Damals noch am Standort Alfred-Escher-Strasse in Zürich. Richtiges «TCS-Vollmitglied» wurde ich dann 1993 mit der Anschaffung meines ersten
Autos. 2014 kam ich in den Vorstand der Gruppe Zürichsee rechtes Ufer und wurde dort ein paar Monate später deren Präsident und somit Vorstandsmitglied der Sektion.
Aktuell bin ich zudem Mitglied der Finanzkommission und der AG Strategie sowie seit 2022 der Vizepräsident der Sektion.
Was ist Ihre Motivation dieses Amt zu übernehmen?
Einerseits ist es, aufgrund meiner langen Verbundenheit mit dem TCS, der logische, nächste Schritt. Hauptsächlich jedoch liegt meine Motivation darin unsere erfolgreiche Arbeit in der Sektion mit ihren Kontakten zu den Mitgliedern, unseren Dienstleistungen und Produkten
im Bereich der Mobilität weiterzuführen und qualitativ auszubauen. Hierzu gehören insbesondere die sektionsweiten und regionalen Aktivitäten in den Bereichen Verkehrssicherheit, Verkehrspolitik sowie Clubleben.
Haben Sie bereits Pläne für die Zukunft der TCS Sektion Zürich?
Die Herausforderungen für den Zentralclub sind attraktive Dienstleistungen und Angebote zu entwickeln, die den sich wandelnden Bedürfnissen der Mitglieder entsprechen. Davon ist die Sektion Zürich ebenfalls betroffen, kann darauf aber nur beschränkt Einfluss nehmen.
Nebst der Optimierung der bereits erwähnten Dienstleistungen sehe ich für die Sektion konkret die folgenden Themen-Schwerpunkte:
Die Wahl findet an der Delegiertenversammlung der TCS Sektion Zürich vom 23. Mai 2025 statt.
Privat: 53 Jahre, verheiratet, Tochter (11)
Ausbildungen: Elektroniker, Betriebsökonom, BSc. BA, EMBA SSE
Beruf: Direktor in einem Sicherheitsunternehmen
Freizeit: Familie, Berge, Kiwanis, Politik
Im TCS aktiv seit: 1989