In den letzten Jahrzehnten konnten mittels zielgerichteter Einflussnahme signifikante Verbesserungen hinsichtlich Verkehrssicherheit erzielt werden. Wie kommt es also, dass die öffentliche Meinung immer noch sehr kritisch gegenüber dem Verhalten der Verkehrsteilnehmenden ist? Wieso existiert die Kluft zwischen objektiver und subjektiver Verkehrssicherheit? Wie steht es um den wechselseitigen Einfluss? Wie kann das Unsicherheitsgefühl beeinflusst werden? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, haben sich Fussverkehr Schweiz und der Touring Club Schweiz zusammengetan.
Die Studie sollte einerseits in einer Problemanalyse die wichtigsten Faktoren zum Thema Unsicherheitsgefühle von den verschiedenen Verkehrsteilnehmenden identifizieren. Zusätzlich sollte aufgezeigt werden, welche Situationen im Strassenverkehr einen direkten Zusammenhang zwischen Unsicherheitsgefühl und Unfallgeschehen haben.
Die Hauptbefunde der Studie weisen darauf hin, dass insbesondere das Fehlverhalten und die Unaufmerksamkeit der anderen Verkehrsteilnehmenden Unsicherheitsgefühle auslösen. Die Befragten gaben an, sich besonders unsicher in Situationen zu fühlen, in denen sie wenig Kontrolle haben und von anderen abhängig sind. Ein Vergleich mit Unfallstatistiken zeigte, dass Unsicherheitsgefühle nicht immer mit objektiv messbaren Risiken kongruent sind.
In der vorliegenden Studie wurde daher getestet, welche Massnahmen geeignet sind, um eine Veränderung
der subjektiven Wahrnehmung, der Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten und der Urteile über die Gefährlichkeit von verschiedenen Verkehrssituationen in eine sicherheitsorientiertere und vorsichtigere Richtung hervorzurufen. Der Fokus lag dabei auf der Thematik der Alleinunfälle. Weiter sollte untersucht werden, inwiefern ein agiler webbasierter Ansatz dazu genutzt werden kann, Verkehrsteilnehmende gezielt anzusprechen und sie dazu anzuregen, sich der eigenen Kontrollmöglichkeiten besser bewusst zu werden, eigene Verhaltensmuster zu überdenken und Gefahren realistischer einzuschätzen.
Insgesamt zeit die Untersuchung dass mit den Quiz- und Selbstreflexionsfragen ein wirksamer Ansatz gefunden wurde, um damit eine Präventionskampagne zum Thema Alleinunfälle bei Zweiradfahrenden zu starten. Gleichzeitig können entsprechende Massnahmen auch für andere Verkehrsteilnehmende wie beispielsweise Autofahrende und Zufussgehende entwickelt und damit eine breitere Zielgruppe angesprochen werden.
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