Newsletter-Quiz: Die richtige Antwort war die Dordogne in Frankreich. Herzlichen Glückwunsch an alle, die es herausgefunden haben!
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Damien Peboscq hat Grasflecken anden Knien und Erde unter den Fingernägeln. Gerade war er noch in einem Teil der Plantage in Sarlat beschäftigt, in der bald neue Bäume gepflanzt werden. Jetzt erklärt er Interessierten, wie die Baumnüsse nach der Ernte behandelt werden. Und zeigt, wie er und Compagnon Paul Dieudonné Öl pressen. Das so fein ist, dass damit einige Spitzenköche Frankreichs arbeiten. Auch im Pariser Luxushotel George V setzt man auf die Erzeugnisse von Noyeraies du Lander, wie die Firma der beiden heisst. Die zwei Männer Anfang dreissig – beide halfen schon als Kinder bei der Ernte mit – haben sich ganz der Baumnuss verschrieben. Der Erfolg gibt ihnen Recht.
Um die Baumnuss kommt man im Périgord nicht herum. Wer sich Sarlat beispielsweise von Nordwesten aus nähert, fährt an unzähligen Nussbäumen vorbei. Die Region im Südwesten ist nach Grenoble die zweitgrösste Baumnussproduzentin Frankreichs. Wer am Mittwochvormittag oder samstags den Markt in Sarlat besucht, entdeckt Baumnuss-Apéroweine, Konfitüre mit Baumnussstückchen oder Würste mit Baumnüssen darin. In der beliebten Salade périgourdine dürfen sie ebenfalls nicht fehlen. Natürlich werden auch Trüffel verkauft und Foie gras. Es scheint, als würde in den Strassen um die Kathedrale herum Gänsestopfleber in nahezu jedem Haus angeboten. Im Périgord spielt gutes Essen und Trinken eine wichtige Rolle und wird noch zelebriert.
Das hinreissende, beliebte Sarlat hat jede Menge prächtige Herrenhäuser zu bieten. Wer möchte, kann in einem hochherrschaftlich wohnen. Aurélie Braizet, Besitzerin des Plaza Madeleine, eröffnete kürzlich in einem wunderbar renovierten Gebäude aus dem 15. Jahrhundert mitten in der Stadt das kleine Hotel Le Petit Manoir. Beim Bummel durch die Kleinstadt lohnt es sich, auch nach oben zu schauen. Mit 22 Geschlechtertürmen gilt sie als französisches San Gimignano. Da früher die Bewohner im Gegensatz zu anderswo der katholischen Kirche und den Königen von Frankreich stets die Treue hielten, bekamen die feinen Familien die Erlaubnis, Türme zu bauen. Je höher sie in den Himmel ragten, umso vermögender war das Geschlecht. Besichtigen kann man leider keinen. Sie befinden sich nach wie vor in Privatbesitz.
Mittlerweile sind fast alle Geheimnisse in Sarlat mit seinen 65 Denkmälern und denkmalgeschützten Häusern gelüftet, doch eine Frage bleibt: Zu welchem Zweck wurde im 12. Jahrhundert der Turm, Lanterne des Morts genannt, nahe der Cour des Fontaines gebaut? Er sieht aus wie eine Stein gewordene Rakete. Diente er nahe des einstigen Friedhofs gelegen als Kapelle? Oder liessen ihn aus Jerusalem zurückgekehrte Kreuzritter nach Vorbildern im Heiligen Land bauen? «Man weiss es bis heute nicht», sagt Stadtführerin Justine.
Ein weiterer Bilderbuchort im Périgord Noir ist La Roque Gageac. Die Gemeinde mit nur 430 Einwohnern am Fluss Dordogne scheint vor einem riesigen, Schutzbietenden Felsen zu kauern. Treppen aus Naturstein führen ähnlich wie im Tessinsteil nach oben in Gassen, die mit üppigem Grün bewachsen sind. La Roque-Gageac ist ein beliebter Ausgangspunkt für Bootstouren auf der Dordogne. Ständig legen kleine Boote mit Ausflüglern an Bord an und wieder ab. Es handelt sich um Nachbauten der Gabarres, flachgehende Schiffe, die im 19. Jahrhundert für den Warentransport eingesetzt wurden.
Auf einer 45-minütigen Bootstour schippert man am privaten Château de la Malartrie und an der Burg Castelnaud vorbei, heute ein Museum für mittelalterliche Kriegsmaschinen. Dazwischen blitzt Château de Marqueyssac auf, das berühmt ist für seinen auf einem Felsvorsprung angelegten 22 Hektaren grossen Park. In dessen Café steht feines Mohn, Veilchen, Narzissen und Akazieneis auf der Karte. Dass die Dordogne so überreich an Burgen ist, geht auf den Hundertjährigen Krieg zurück. Damals kämpften England und das Haus Valois um die Herrschaft des Königreichs Frankreich. Um den Feind besser im Auge behalten zu können, entstanden an strategisch wichtigen Punkten unzählige wehrhafte Bauten, die heute zur Anziehungskraft der Region beitragen.
Wer sich für Archäologie interessiert, ist hier ebenfalls richtig. Ein guter Ausgangspunkt, um Tropfsteinhöhlen und Felsmalereien zu besichtigen, ist das hübsche Les Eyzies am Fluss Vézère. Renommiert ist das dortige, teilweisein eine Klippe gebaute Nationalmuseum für Urgeschichte. Nach Lascaux, dessen berühmte Höhle mit den Felsmalereien 1940 zufällig von vier Männern entdeckt wurde, sind es 28 Kilometer. Aufgrund konservatorischer Gründe ist die eigentliche Höhle geschlossen.
Es istdennoch eindrücklich Lascaux IV zubesichtigen, den identischen Nachbauder Höhle mit Zeichnungen von Stieren und Pferden, eingebettet in grossartige Architektur. Zu Les Eyzies gehört die nur wenige Autominuten entfernte Tropfsteinhöhle Le Grand Roc, ebenfalls wie Lascaux und andere Fundorte im Vézère-Tal Unesco Weltkulturerbe. 1924 vom Archäologen Jean Maury entdeckt, fasziniert sie mit Kalzitdreiecken und Sinterbecken, mit Stalaktiten und Stalagmiten in exzentrischen Formen.
Wer nach all den Besichtigungen entspannen will, leiht sich in Les Eyzie sein E-Bike und tritt den Fluss und Mohnfelder im Blick in die Pedale. Diesen Juni wurde das letzte Stück des insgesamt 22 Kilometer langen Veloweges Voie Verte eröffnet. Er verbindet Les Eyzies, Le Bugue, Limeuil und Saint-Chamassy. Wem nach Erfrischung zumute ist, kann in Les Eyzies auch ein Kanu mieten, nach Le Bugue paddeln und von dort mit dem Velo weiterfahren
Text: Juliane Lutz
Bilder: TCS
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