Wer ein Gebinde kaufen möchte, sollte die für das Auto vorgeschriebene Ölqualität beachten. Für den Laien ist das oft kompliziert, denn die Auswahl reicht vom Mineralöl über Synthetik-und Leichtlauföl bis zum Longlife-Öl, dazu gibt es verschiedene Viskositäten, Klassifizierungen sowie auch spezielle Spezifikationen diverser Fahrzeughersteller.
Man kann sich bei einer Markenvertretung über das passende Motorenöl informieren, fündig wird man auch auf Homepages von Mineralölherstellern oder in der Bedienungsanleitung. Die Frage jedoch bleibt: Muss es die vom Autohersteller empfohlene (teure) Öl-Marke sein oder genügt die Billigmarke gleicher Spezifikation aus dem Baumarkt?
Bei der Wahl des Öls spielen Marke und Preis eine untergeordnete Rolle. Es geht darum, sich an die Viskosität und an die Spezifikation zu halten. Die Viskosität bestimmt die innere Reibung einer Flüssigkeit in Abhängigkeit der Temperatur.
Das Öl muss flüssig sein für den Kaltstart, aber nicht zu flüssig bei hohen Temperaturen. Die Viskosität wird durch zwei Ziffern ausgedrückt (z.B. SAE 0W-40). Je kleiner die Zahl vor dem «W» ist, desto besser fliesst das Öl bei Kälte. Die zweite Zahl beschreibt die Viskosität bei 100 Grad.
Entscheidender sind die Klassifikationen, welche die Leistungsfähigkeit bei verschiedenen Prüfmethoden und Tests bezeichnen. Es gibt API- (American Petroleum Institute) und ACEA-Klassifikationen (Association des constructeurs européens d’automobiles). Die Bezeichnung von Ölen für Benzin- (A) und Dieselautos (B) wird kombiniert, zum Beispiel ACEA A3/B3. Je höher die Zahl, desto besser die Qualität.
Die Fahrzeughersteller bestimmen die Ölqualität und die Wechselintervalle je nach Konstruktion der Bauteile des Motors und der eingesetzten Materialien. Diese Spezifikationen entstehen nicht zufällig und man sollte sich daran halten. Der Kaufpreis ist zweitrangig. Ein Qualitätsöl ist das Resultat von spezifischer Herstellung und Mischung. Diesel mit Partikelfilter brauchen zum Beispiel einen Schmierstoff, der die Ablagerung von Asche im Filter verhindert.
Aufwändiger und teurer als Mineralöle, sind Vollsynthetiköle, die ein besseres Kaltstartverhalten, dank rascherer Versorgung der Schmierstellen weniger Verschleiss und eine höhere thermische Belastbarkeit bieten. Noch weniger Verluste durch Reibung bieten Leichtlauföle mit hohem Viskositätsindex und geringem Verdampfungsverlust. Longlife-Öle für Fahrzeuge mit langen Wartungsintervallen zählen ebenfalls zu dieser Kategorie. Letztere können ohne Weiteres 30'000 km erreichen.