Die Hitze des Sommers verleitet leicht zu lockerer Kleidung und somit zur Vernachlässigung der eigenen Sicherheit. Ein Motorradfahrer, der im Falle eines Unfalls weniger geschützt ist als ein Autofahrer, sollte sich unbedingt entsprechend ausrüsten. Rund 80% der Kollisionen mit Motorrad- und Scooter-Fahrern wurden von anderen Strassenbenutzern verursacht, da letztere sie nicht gesehen oder wahrgenommen haben.
Wenn es um das eigene Leben geht, empfiehlt der TCS, trotz grosser Hitze einen zu «lockeren» Umgang in Sachen Bekleidung und Ausrüstung zu unterlassen. Laut dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) sind im Jahr 2017 gegen 2158 Motorrad- und Scooter-Fahrer leicht und rund 960 schwer verletzt worden. 51 Motorradführer wurden getötet, das sind 22% aller auf Schweizer Strassen tödlich verunglückten Personen.
Das Tragen eines Helms ist obligatorisch. Das gilt ebenfalls für den Beifahrer. Der sogenannte «Integralhelm» bietet den besten Schutz, denn er schützt das ganze Gesicht und nicht zuletzt auch die Kinnpartie. Es gibt auch Klapphelme, die sehr praktisch sind für Brillenträger, welche aber während der Fahrt nie offen getragen werden sollten (Todesgefahr). Eine weitere Option für besonders heisse Tage sind Jethelme. Für sämtliche Modelle gilt die Einhaltung der ECE-22-05 Norm.
Es ist wichtig, dass sich die Führer eines Motorrades oder Scooters bewusst sind, dass es den idealen Kompromiss zwischen Tragekomfort und Sicherheit nicht gibt. Leder bietet immer noch den besten Abriebschutz im Falle eines Sturzes. Motorradkleidung ist meist dunkel und sorgt während der Sommerzeit für entsprechende Hitze. Es gibt im Handel allerdings auch «perforierte», das heisst luftdurchlässige Kleidung zu kaufen. Spezialisierte Geschäfte bieten auch Hosen aus verstärktem Stoffmaterial und Textiljacken mit Rückenprotektoren. Der TCS empfiehlt, leichte Wechselkleider in einem Rucksack oder einem Koffer mitzunehmen, um sich nach der Fahrt umziehen zu können.
Verletzungen an Händen und Füssen verheilen leider meist nicht zu 100% und es muss oft mit lebenslangen Folgeschäden gerechnet werden. Spezialhandschuhe für den Sommer mit Finger-, Faust- und Handflächenschutz gehören ebenfalls zur Grundausrüstung. In Frankreich gilt sowohl für den Fahrer eines zweirädrigen Motorrades als auch für den Beifahrer Handschuhpflicht. Nebst den Händen sind auch die Füsse sehr exponiert für Verletzungen im Falle eines seitlichen Aufpralls oder bei einem Sturz. Flipflops, Sandalen und leichte Turnschuhe sollten beim Fahren tunlichst vermieden werden. Der TCS empfiehlt für Motorradfahrer schalenverstärkte Stiefel (ähnlich wie bei Skischuhen), die besten Schutz für die Füsse bieten.
Um der sommerlichen Hitze zu entkommen, ist ein Ausflug in höhere Gefilde sehr verlockend. Nebenstrassen werden dabei auch sehr gerne befahren. Der TCS erinnert deshalb gerne daran, dass die Strassen keine Rennpisten sind. Die Fahrweise und das Tempo sollten stets auf die Fahrkünste und die Strassenbegebenheiten abgestimmt sein. Grosse Vorsicht ist vor allem in engen Kurven geboten. Nebst der Gefahr von einem entgegenkommenden Fahrzeug abgedrängt zu werden, verbergen Innenkurven oft die Sicht auf heraufkommende Velofahrer. Um riskante Überholmanöver zu vermeiden, sollte man auch tagsüber die Lichter anlassen (obligatorisch).