Citroën C4 Cactus Shine Edition (2014)

Trotzdem sorgen die bescheidenen Preise keineswegs für Kargheit. Eher für das Gegenteil, wenn man es nach der Sorgfalt bei der Einrichtung des Interieurs beurteilt. Tatsächlich soll der Cactus eine Einladung zum Reisen sein: Der Innenraum nimmt das Thema Gepäck auf, zu sehen an den Türgriffen und der Verkleidung desHandschuhfachs, die an Kofferschnallen erinnern. Nicht nur ein Modegag, es erweist sich als sehr praktisch. Die Griffe liegen gut in der Hand, während das Handschuhfach vom Einbau des Airbags im Dach profitiert, indem es nach oben öffnet und so viel Platz bietet. 

Was den Kuschel-Faktor betrifft, so wird er durch die breiten Sitze im Sessel-Stil erreicht. Gut gepolstert sorgen sie für kuscheligen Komfort, der perfekt mit dem an Bord dieses motorisierten Kokons herrschenden Zen-Ambiente harmoniert. Ihre Weichheit hindert die Sitze aber nicht daran, guten Halt zu bieten. Das Ambiente ist auch hinten ansprechend, wo sich die Passagiere über viel Beinraum freuen können. Nur die Kopffreiheit wird durch das Panoramadach eingeschränkt und die Rückenlehnen stehen sehr senkrecht. Daneben scheint an diesem Interieur mit vielen Staufächern alles perfekt. Und auchder kubisch geformte Kofferraum liegt in der Norm. Aber man muss mit einigen Einsparungen rechnen: Die Rückenlehne der Sitzbank besteht aus einem Stück und es braucht den gleichzeitigen Druck auf zwei Knöpfe, um sie umzuklappen. Ausserdem lässt sich die Sitzfläche nicht völlig versenken und bildet einen Absatz. 

Obwohl er sich aufs Wesentliche beschränkt, verzichtet der Cactus nicht auf Neuartiges. Die Instrumentierung besteht aus zwei Bildschirmen, ersterer ein Touchscreen, der die meisten Funktionen umfasst (Radio, Klimaanlage usw.). Er ist nicht sehr schnell, lässt sich aber einfach bedienen. Er ist mit verschiedenen Applikationen (Verkehrsinformation, Guide Michelin) ausgestattet, die praktisch sind, aber langsam reagieren.

Alles andere als stachelig ist auch die Federung, die sehr schluckfreudig und daher sehr angenehm ist. Es bereitet echtes Vergnügen, an diesem Lenkrad zu verweilen. Vor allem weil der nicht allzu starke Diesel vom geringen Gewicht profitiert und für angemessenen Vortrieb sorgt. Und das mit einer erfreulichen Sparsamkeit (Schnitt 4.8 l/100 km). Eher Mojito als Tequila ist der Cactus ein Fahrzeug zum Leben, das sich ruhig fahren lässt. Hier kommt die Freude am Fahren von der entspannten Atmosphäre an Bord. 

Das originelle undmit gefälligen Materialien verzierte Interieur ist einladend. Die Bedienung erfolgt über einen Touchscreen, der aber etwas langsam reagiert. Die Vordersitze im Sessel-Stil sind komfortabel, auch hinten ist das Platzangebot grosszügig, nur die Kopffreiheit ist etwas knapp und die Rückenlehnen sehr senkrecht. Der Kofferraumist kubisch und hat eine gute Kapazität, leidet aber unter der nur in einem Stück umklappbaren Sitzbank. 

Weiche Sitze, angenehme Federung und niedriger Geräuschpegel sorgen für einen super Fahrkomfort, der nur durch Windgeräusche auf der Autobahn und das etwas harte Abrollen der 17-Zoll-Räder eingeschränkt wird.

Auch wenn er nicht vor Leistung strotzt, bietet der 100-PS-Turbodiesel angemessene Beschleunigung und lässt sich ruhig fahren. Er gibt sich mit weniger als 5 l/100 km zufrieden. Die nicht sehr präzise Getriebeschaltung mit langen Wegen ist ein bisschen hakelig und überzeugt weniger.

Der auf Komfort ausgelegte Cactus hat kein begeisterndes Fahrverhalten. Er umrundet Kurven jedoch durchaus korrekt, aber klar untersteuernd. Die Lenkung bietet wenig Rückmeldung.

Ausstattung entspricht der Norm, die Bremsen sind sehr wirksam. Ein geschränkte Sicht nach hinten.