Dualität auch im Innenraum: Das matt texturierte Armaturenbrett macht voll auf SUV, während die Sitze mit ihrem dicken braunen Lederbezug an Cowboy-Sattelzeug erinnern. Höchst zeitgemäss präsentiert sich die Technik. Dies fällt etwa beim taktilen 5-Zoll Bildschirm auf, der allen aktuellen multimedialen Anforderungen genügt. Auch das gut durchdachte Navi-System und die Rückfahrkamera mit ausgezeichneter Darstellung gefallen. Die einstigen Knöpfe sind verschwunden; es gibt sie nur noch zur Bedienung der Zweizonen-Klimaanlage.
Die gute Sicht auf die Strasse und ein grosser Innenraum erlauben dem Fahrer und den Passagieren ein bequemes Vorankommen im Strassen-Rodeo. Gut sitzt es sich auch auf den hohen hinteren Sitzen. Einzig der Kofferraum dürfte mehr Volumen aufweisen – vor allem wenn das optionale Reserverad zusätzlich Platz beansprucht. Wünschen würde man sich auch eine Modularität, die über das simple Abklappen der Rückbank hinausgeht.
Zum Rodeo: Das Fahrwerk der von uns getesteten Version Cross Plus mit Allradantrieb ist straff abgestimmt. Wer es sanfter möchte, wählt besser das Modell 4×2. Die sportliche Abstimmung steht dem Auto gut: Der nicht ganz leichte 500X zeigt keine Seitenneigung und klebt sozusagen auf der Strasse. Ein agiler SUV, den man sich allenfalls eine Spur verspielter erhofft hätte. Im Modus Sport gewinnt die Lenkung an Konsistenz, und die elektronische Getriebesteuerung kuppelt auch die Hinterachse ein. Für das Offroad Abenteuer wählt man den Modus Traction, der den permanenten 4×4 einschaltet und das Antischlupfsystem aktiviert. Dies alles bei einer Bodenfreiheit von 18 Zentimeter und entsprechenden Neigungswinkeln.
Urbane Cowboys ihrerseits wählen den Modus Auto, der die Hinterachse entkoppelt, und schon zeigt der Wagen seine entspannte Facette. Der 140-PS-Diesel überzeugt mehr durch sein grosses Drehmoment als durch eine rassige Beschleunigung. 11.1 Sekunden, um von 0 auf 100 km/h zu kommen, ist nicht gerade umwerfend. Das 9-Stufen-Automatikgetriebe leistet ehrliche Arbeit, mehr aber auch nicht. Am besten lässt man den 500X ruhig laufen, was er vorzüglich beherrscht. So ziemlich alle heute aktuellen Assistenzsysteme sind eingebaut oder erhältlich. Etwa der Spurhalteassistent, der bei unabsichtlichen Spurwechseln mittels Servolenkung eingreift. 7.4 l/100 km im Mittel hat der Testwagen verbraucht, was für einen ultramodern angetriebenen Kompaktwagen von dieser Länge nicht spektakulär ist.
Ausgestattet ist der 500X sehr zeitgemäss. Die meisten Varianten sind mit einem Multimedia-Touchscreen, einem Temporegler und Alufelgen ausgerüstet. Das Modell Cross Plus bietet weitere Annehmlichkeiten wie das schlüssellose Zutrittssystem und die Rückfahrkamera. Eigentlich selbstverständlich, wenn man von der Ikone Cinquecento abstammt, mit dem der 500X aber auch das Kostensegment teilt. Dies ist eben der Preis dafür, dass man sich als Cowboy der Strasse fühlen kann.
Text: Marc-Olivier Herren