Bei JAC aber schon. Dank des Engagements von Auto Kunz im aargauischen Wohlen finden seit drei Jahren Autos aus der südostchinesischen Provinz Anhui den Weg in die Schweiz. Als zweites Elektroauto steht der e-JS4 zum Kauf, ein mit 4,41 Metern Länge zur unteren Mittelklasse zählender SUV.
Der Preis ist heiss
Das wichtigste Argument für den JAC ist einfach … der niedrige Preis. Mit deutlich unter 40 000 Franken unterbietet er die angestammte Konkurrenz um Längen. Doch kann er mehr als günstig? Das Infotainment-System, heute ein wichtiger Faktor, überzeugt bedingt. Vollständig wird es erst mit der Anbindung an Android Auto oder Apple Car Play; eine bedienfreundliche Ladeplanung hat man aber auch so nicht. Für Ablenkung sorgt das Bedienfeld der Bordfunktionen: Oft trifft man das gewünschte Feld nicht auf Anhieb.
Freude machen der starke Elektromotor und passable Reichweiten. Fürs Laden unterwegs hingegen ist Geduld gefragt, die Ladeleistung erfüllt heutige Ansprüche ans Schnellladen nicht. Eine schwammige Lenkung sowie das «matschige» (nicht lineare) Bremspedal dämpfen die Fahrfreude, derweil die Federung Wankbewegungen des recht hohen SUV ordentlich im Zaum hält.
Keine Assistenzsysteme, kein E-Call
Träge arbeiten ESP und ABS. Grobe Regelintervalle dehnen den Bremsweg über die Vierzig-Meter-Marke. Das ist zu viel. Denn Assistenzysteme zur Unfallvorbeugung fehlen gänzlich. Kein Toter-Winkel-Warner, kein Spurhalteassistent, keine Notfallbremsung oder auch nur -warnung. Ausserdem ist das Notrufsystem E-Call nicht eingebaut, obwohl dies für eine Homologation in Europa seit fünf Jahren vorgeschrieben ist. Möglich macht dies eine Ausnahmeregelung für Kleinserien.
Text: Daniel Riesen