Als echtes Premiumprodukt erhält der EQB auch ein Interieur der gemütlichen Art. Das helle Ambiente wird durch ein grosses Panel mit Hintergrundbeleuchtung noch verstärkt und von rohrförmigen Alueinlagen und anderen wertigen Materialien begleitet. Der SUV erbt das Infotainmentsystem des Hauses mit vielfältigen Eingabemöglichkeiten, die von der Sprachsteuerung bis zu Kurzwahltasten reichen. O ja, Digitalisierung kann auch intuitiv sein.
Als etwas weniger aufregend erweist sich das Fahrverhalten. Dieses schwere Auto (gemessene 2.3 t) ist nicht sehr agil und empfindlich für Wankbewegungen in engen Kurven. So sehr, dass das ESP, das oft zum Einsatz kommt, auch in starken Gefällen – wenn auch nur fein – eingreift. Allerdings tragen der wegen der im Unterboden untergebrachten Batterien tiefe Schwerpunkt und der Allradantrieb zur Stabilisierung bei. Unter der Fuchtel der kumulierten 292 PS zeigt der EQB sogar begeisternde Züge. Vor allem der superenergische Durchzug gilt es, hier hervorzuheben. In der Tat sprechen wir eher von einem Pseudo-SUV: Die zwei Elektromotoren sind durch ein elektronisches System verbunden, das zwar schnell ist, die Tendenz der vorderen Räder zum Durchdrehen aber nicht ganz tilgen kann. Hinzu kommt die auf 14.6 Zentimeter beschränkte Bodenfreiheit und die fehlende Anhängelast.
Im Agglomerationsverkehr und auf Langstrecken fühlt er sich wohl und hat auf der Autobahn eine Reichweite von rund 350 Kilometern. Nicht phänomenal, aber anständig angesichts der durchschnittlichen Batteriegrösse (66.5 kWh), die sich an Schnell ladern mit bis zu hundert Kilowatt laden lässt. Der EQB hebt sich auch durch seine OnboardTechnik und vor allem durch sein Arsenal an im Alltag echt nützlichen Fahrassistenten ab. Die meisten dieser Assistenten sind optional, genauso wie die üblichen Annehmlichkeiten (keyless, heizbare Sitze usw.). Man ist schliesslich Premium.
Text: Marc-Olivier Herren