Keine Platznot
Nebst der wirklich aufgeräumten Gestaltung des Innenraums und der wertigen Materialien bietet der Ateca ein gutes Raumgefühl. Punkto Raum macht auch der Kofferraum mit einem Volumen von 510 Liter eine ordentliche Figur. Zwar ist die hohe Ladekante etwas störend, doch lässt sich das Volumen mit wenigen Handgriffen auf 1604 Liter erweitern. Allerdings entsteht dabei keine ebene Ladefläche. Generell ist die Variabilität keine absolute Stärke dieses Wagens.
Kein Sprinter
Das mit Frontantrieb ausgerüstete Testmodell Seat Ateca TSI Style (4×2) wird durch einen 1.4-Liter-Turbobenziner angetrieben, der 150 PS entwickelt. Für einen 1.4 Tonnen schweren SUV gerade ausreichend. Die Fahrdynamik ist entsprechend moderat, so etwa dauert es 8.7 Sekunden, bis 100 km/h erreicht sind. Im Antritt wirkt der Ateca etwas träge. Wer gerne zügig unterwegs ist, der muss oft die gut abgestimmte Schaltung bedienen. Allerdings fährt sich der SUV, mit dem man wohl trotz der guten Bodenfreiheit kaum ins Gelände gehen wird, auf der Autobahn sehr gesittet und ist somit ein bequemes Langstreckengefährt. Kurz gesagt, ein alltagstauglicher SUV, der vielen Fahrbedürfnissen gerecht wird. Das auch, weil das Fahrwerk Unebenheiten gut wegsteckt. Im Eco-Modus, welcher beim zurückhaltenden Dahingleiten aktiv wird, schalten sich zwei Zylinder des Vierzylinders ab, um Treibstoff zu sparen. So kommt der Ateca auf angemessene 6.9 l/100 km.
Prima abgestimmt
Die Elemente des Autos vom Motor über die Schaltung bis zum Fahrwerk sind gut aufeinander abgestimmt und vermitteln ein sicheres Fahrgefühl. Dazu tragen auch die gut konturierten und bequemen Sitze bei. Unter anderem greifen die Bremsen sehr gut, steht doch der SUV aus 100 km/h bereits nach 33.4 Meter «bockstill». Zu einem entspannten Fahren trägt der adaptive Tempomat mit Notbremseingriff bei. Allerdings schaltet er sich beim Kolonnenfahren recht früh aus. Nicht optimal ist die Sicht nach hinten, sie wird durch das schmale Heckfenster und die breite C-Säule eingeschränkt. Der Motor läuft kultiviert und auch die Windgeräusche sind kaum wahrnehmbar, sodass im Innenraum kaum ein Pieps zu hören ist.
Gross am ersten SUV aus dem Hause Seat herumzunörgeln, wäre verfehlt. Kunden bekommen viel Auto für einen angemessenen Preis. Alles ist dort, wo es sein muss, die Verarbeitung ist wertig und kommt ohne Schnickschnack aus. Für einen Spanier hätte das Design ein bisschen mehr Pep vertragen.
Text: Felix Maurhofer
Bilder: Emanuel Freudiger
Karosserie
Der Ateca ist der erste SUV von Seat und teilt ausser der Karosserie die meisten Komponenten mit dem VW Tiguan. Geprägt wird das Design von klaren Konturen mit sportlichem Akzent.
Innenraum
Der nüchtern gehaltene Innenraum könnte etwas mehr Temperament vertragen. Das Platzangebot sowie das Kofferraumvolumen von 510 Liter sind gut. Gelungen ist die wertige Verarbeitung und die logische Anordnung der Bedienelemente.
Komfort
Der Fahrkomfort ist allgemein gut. Positiv sind die bequemen Sitze sowie die geringen Innengeräusche. Die serienmässige Komfortausrüstung ist ausreichend, Extras wie Keyless Entry oder Einparkhilfe müssen dazugekauft werden. Als gut kann der Federungskomfort bezeichnet werden.
Da zeigt sich ein gemischtes Bild. Positiv sind die tiefen Servicekosten sowie der Werterhalt, Bescheiden hingegen sind die allgemeinen Garantieleistungen von zwei Jahren. Durchschnittlich ist auch das Leistungsgewicht von 13.3 kg/kW.
Fahreigenschaften
Der Ateca ist gutmütig und sicher ausgelegt. In zügig gefahrenen Kurven neigt der Spanier früh zum Untersteuern. Die Lenkung ist leichtgängig und direkt, dürfte aber mehr Rückmeldungen liefern. Alles in allem ein gutes 4×2-Alltagsauto ohne grössere Schwächen.
Sicherheit
Guter Standard mit hervorragenden Bremsen.
Motor und Antrieb
Die maximale Leistung von 150 PS liegt beim 1.4-Liter-Turbobenziner erst bei 6000 U/min an. Dank der Turboaufladung stemmt der kleine Motor bereits bei 1500 U/min sein maximales Drehmoment von 240 Nm auf die Kurbelwelle. Darunter ist er eher träge.
Verbrauch
Der Praxisverbrauch von 6.9 Liter/100 km ist zeitgemäss. Die Werksangabe von 5.3 l/100 km bleibt aber unrealistisch.