Märchenkassetten, Bilderbücher und Spiele gehören bei Familien immer noch ins Reisegepäck. Und nichts versprüht mehr Ferienfreude als lustige Rate-, Wort- und Gedächtnisspiele im Auto. Auf langen Autofahrten Richtung Süden ist aber Abwechslung gefragt. Quengeleien und streitende Kinder im Auto schaden der Konzentration des Fahrers und stellen damit ein Sicherheitsrisiko dar. Wird auf der zweiten Sitzreihe ein Film abgespielt, kehrt sofort Ruhe ein.
Mit Infotainment-Systemen festgemacht an der richtigen Tablet-Halterung für die Rücksitze ist es spielend einfach, Kinder auf einer langen Ferienfahrt zu beschäftigen. Der TCS hat verschiedene Systeme zum Nachrüsten verglichen und zeigt die Vor- und Nachteile auf. Die Gerätevielfalt ist üppig und die Preise sind heute deutlich tiefer als noch vor einigen Jahren.
Handelsbezeichnung: Muse M992 CVB
Preis ca.: CHF 250.- (Mediamarkt)
+passt an fast alle Kopfstützen
+auch ausserhalb des Autos verwendbar
+kann 2 Filme spielen oder 1 Film auf beiden Monitoren zeigen
–von weitem sichtbare Improvisation mit vielen Kabeln im Auto
TCS-Fazit: Kostengünstige, flexible Lösung für 2 Passagiere
Handelsbezeichnung: Berling DV-7823
Preis ca.: CHF 350.-
+Ersatz der Original-Kopfstützen
+fest verankert
+optisch schön im Fahrzeug integriert
+kann 2 Filme spielen oder 1 Film auf beiden Monitoren zeigen
o Einbaukosten ca. CHF 300.- bis CHF 400.-
TCS-Fazit: Gediegene Variante ohne «Kabelsalat»
Handelsbezeichnung: Zenec Z-R1030
Preis ca.: CHF 539.-
+optisch schön im Fahrzeug integriert
+fest verankert
+grösseres Bild als portable Geräte
–Einbaukosten ca. CHF 800.- bis CHF 1'000.-
–kann Sicht im Rückspiegel einschränken
TCS-Fazit: Saubere Investition für geräumige Fahrzeuge
Handelsbezeichnung: Brodit Halterung 2-teilig
Preis ca.: CHF 55.00 + CHF 119.90
+vibrationsfreier Halter mit Durchgangs-Stecker
+passende Kombination für viele Automodelle und Multimediageräte zweiteilig konfigurierbar
+Neigung verstellbar
+einfach zu montieren
o anderes Gerät benötigt anderes Halterungsteil
TCS-Fazit: Vibrationsfreie Lösung, für Einzelpersonen
Verglichen wurden verschiedene Arten von DVD-Playern, die sich ins Auto integrieren lassen, sowie zwei Halterungen für Tablets. Portable DVD-Player kosten mittlerweile noch CHF 130.- bis CHF 300.-, je nach Grösse und Anzahl der Monitore und Anzahl DVD-Laufwerke. Die Bildschirme werden am einfachsten an die Stäbe der Kopfstützen montiert, was meist kein Problem ist und keine Montagespuren hinterlässt.
Man kann die Original-Kopfstützen auch mit Kopfstützen austauschen, die einen integrierten Bildschirm haben. Für die Montage empfiehlt sich allerdings, eine Fachwerkstatt aufzusuchen. Dort werden die Kabel korrekt durch die Sitze gezogen und an das Fahrzeug angeschlossen.
Für grössere Autos wie Minivans sind Deckenmonitore sinnvoll, bei kleineren Fahrzeugen wird dadurch die Sicht nach hinten zu fest eingeschränkt. Der Deckenmonitor wird durch eine Fachwerkstatt im Dachhimmel integriert. Wird er entfernt, bleibt ein grosses Loch zurück.
Keine bleibenden Spuren hinterlässt eine Tablet-Halterung. Originalzubehör und eine günstige Universal-Tablet-Halterung sind praktisch in jedem Elektronikfachgeschäft erhältlich und lassen sich sehr einfach an den Kopfstützen befestigen. Allerdings fühlen sich gerade Universal-Halterungen nicht sehr stabil an und schwere Tablets neigen während der Fahrt zum Vibrieren. Da müssen die Hersteller noch nachlegen.
Das Tablet kann auch auf den Knien gehalten werden. Häufig wird es Kindern aber schlecht, wenn sie während der Fahrt den Kopf nach unten neigen. Daher macht es trotz Vibrationen Sinn, die Tablet-Halterung an der Kopfstütze zu befestigen. Vor allem auch wegen der Sicherheit sollten Elektronikgeräte so verstaut oder installiert werden, dass sie bei einem Aufprall nicht herumfliegen können.
Der TCS-Vergleich zeigt, dass Entertainment-Systeme nicht mehr nur der Oberklasse vorbehalten bleiben, sondern praktisch für jedes Familienbudget erschwinglich sind. Ein guter Film auf den hinteren Sitzen kann den Eltern auf den Vordersitzen durchaus Entspannung bringen. Das dient auch der Verkehrssicherheit.
Ist ein mobiler Internetzugang vorhanden, können sich die hinteren Passagiere auch mit Surfen und Social-Media die Zeit vertreiben. Gegebenenfalls kann ein Handy dafür als Hotspot fungieren. Dies verursacht jedoch vielfach auch Kosten, vor allem im Ausland.