Camper schreiben für Camper!
Der Autor: Benny Sotelo, TCS-Camping Mitglied aus dem Baselbiet ist ein Weltenbummler und liebt das Reisen. Er ist mit seinem Pickup, einem offroadfähigen Trailer und Dachzelt unterwegs. Benny reist alleine und auf eigene Faust. Er erzählt uns von seinen Reisen und Erfahrungen unterwegs.
„Was, Du gehst nach Albanien? Was um Himmelswillen willst Du denn dort? Wie kommst Du denn auf die Idee, in Albanien Urlaub zu machen...?“
So in etwa waren die Reaktionen von Freunden und Bekannten, als ich von meinem Vorhaben nach Albanien zu reisen, berichtete.
Albanien ist ein Land, das an Schönheit, Natur, Gastfreundschaft und Kulturgütern kaum zu überbieten ist. Die Geschichte Albaniens ist lang und bewegt, was die Reise in dieses wundervolle Land im südlichen Balkan zusätzlich attraktiv und spannend macht. Touristisch gesehen noch ziemlich unentdeckt, zieht es Jahr für Jahr mehr Reisende an, die meist mit Camper, Dachzelt, aber auch als Backpacker losziehen und das Land der Skipetaren entdecken. Albanien hat das erkannt und rüstet auf. Es entstehen Hotels an bester Lage aber auch viele tadellos geführte und sehr gepflegte Campingplätze warten nur darauf angefahren und besucht zu werden.
Albanien umfasst eine Fläche von 28‘700 qkm und ist somit in etwa 30% kleiner als die Schweiz, hat aber nur etwa 2‘900‘000 Einwohner. Es grenzt im Norden an Montenegro (MNE), im Nordosten an den Kosovo (RKO), im Osten des Landes liegt Nordmazedonien (MK), der Süden grenzt an Griechenland (GR) und im Westen bildet die Adria eine natürliche Grenze zu Italien. Die Währung Albaniens ist der LEK und steht zurzeit (Okt. 2019) im Verhältnis 100:1 zum Schweizer Franken.
Albanien – oder Shqipëria, wie es die Einheimischen nennen - hat eine lange Geschichte und die ist an zahlreichen Burgen und Festungen heute noch sicht- & spürbar. Landschaftlich hat das Land Berge, die sich bis auf über 2‘750 m.ü.M. erheben, Seen, interessante Städte, Dörfer, Ruinen und natürlich auch eine leckere Küche, die für jeden Geschmack etwas zu bieten hat.
In dieser 2-teiligen Serie beschreibe ich hier erst Mal den Norden des Landes. Die Vegetation ist vielfältig und durch die vielen Seen und Flüsse sehr grün. Die Fauna & Flora ist hier derart vielfältig, dass auch eingefleischte Biologen auf die Rechnung kommen.
Die Anreise nach Albanien kann auf verschiedene Arten erfolgen. Eine davon wäre mit der Fähre von Triest nach Durrës (27h). Aber auch Ancona – Durrës (16h) oder Bari – Durrës (9h) wird von verschiedenen Reedereien bedient. Wer’s ohne Schiff mag, der kann die Strecke auch auf dem Landweg bewältigen und legt von Basel über Österreich, Slowenien, Kroatien und Montenegro bis Tirana im Landesinnern Albaniens ca. 1‘800 km zurück und braucht dafür locker 3 Tage. Also jeder wie er mag…!
Durrës – Shkodra – Koman – Fierzë – Valbona - Bajram-Curri – Pershkopie - Burrel – Ulza – Tirana – Berat - Durrës
Der Hafen von Durrës liegt im Norden des Landes, von wo aus auch die Fahrt ins 125 km entfernte Shkodra (Shkodër) in ca. 2,5h machbar ist. Die Hauptverbindungsstrassen sind meist asphaltiert, aber dennoch ist Vorsicht geboten. Die Schlaglöcher sind teils gross, tief und oft sehr schlecht sichtbar. Deshalb ist vor Einbruch der Dämmerung stets ein geeignetes Nachtlager zu suchen.
Shkodra – eine pulsierende Stadt am Lake Shkodra. Von hier aus können Sie nach MNE reisen, oder aber über das nördlich gelegene Koplik ins Theth-Tal fahren. VORSICHT, 16 km Natur- & Waldstrasse.
Die Strasse nach Theth, inkl. Gegenverkehr!!!
Achtung: 4h Fahrzeit einrechnen, mit vollem Tank starten – es gibt keine Tankmöglichkeit in Theth
Die Strasse nach Theth über die Nordroute kann – vorsichtige Fahrweise vorausgesetzt – mit jedem handelsüblichen Fahrzeug befahren werden. Die Südroute über „Grunas“ setzt ein Offroadfahrzeug mit entsprechender Ausrüstung und Kenntnis voraus.
Allgemein ist jedoch zu empfehlen, vor der Reise nach Albanien gut profilierte Reifen (am besten AT mit Seitenwandverstärkung) zu montieren. Die quittieren spitze Steine nicht gleich mit einem Plattfuss.
Auf der SH-25 entlang des Drin nach KOMAN
Von Shkodra aus in Richtung Osten, fahren Sie über die SH-25 nach Koman.
Die Strecke ist zwar kurvig und mit Schlaglöchern bestückt, aber asphaltiert und bietet eine atemberaubende Aussicht auf den Fluss Drin.
In Koman fahren Sie mit ihrem Fahrzeug auf die vorher gebuchte Fähre (www.komanilakeferry.com) in 2,5h nach Fierzë und von da in weiteren 1,5h ins Valbona, einem Bergtal auf 1‘600 m.ü.M., das zu atemberaubenden Wanderungen in den albanischen Alpen einlädt.
2,5 stündige Überfahrt auf dem Drin-Stausee von Koman nach Fierzë: komanilakeferry.com
Über Bajram-Curri, einer mittelgrossen Kreisstadt, haben Sie die Möglichkeit entlang der SH-23 via Golaj und Kruma zu fahren. Landschaftlich kaum zu überbieten und auch der Ausbau der Strassen gleicht mitteleuropäischem Standard.
Immer hart an der Grenze zum Kosovo gelangen Sie so nach Kukës. Eine Stadt in den albanischen Voralpen, die von riesigen Stauseen umgeben ist und entlang der Hauptverkehrslinie von Shkodra nach Morina, dem Grenzort zum Kosovo liegt.
Von hier aus fahren Sie am besten weiter über die weniger gepflegte, asphaltierte aber sehr holprige SH-31 nach Pershkopie und dann weiter via der SH-36 über Burrel – Ulza in Richtung Tirana.
Haben Sie keine Angst vor der Hauptstadt. Vorausgesetzt, Sie können damit umgehen, dass auf einer 2-spurigen Stadtstrasse 8 – 10 Autos und Lastwagen nebeneinander stehen und auf die Einfahrt in den Kreisel drängen.
Berat , die Stadt der 1000 Fenster und UNESCO Welterbe, liegt ca. 100 km südlich von Tirana und ist von da in etwa 2h zu erreichen.
Die Stadt am Fluss Osum liegt am Fusse einer geschichtsträchtigen Stadtburg, die besichtigt werden kann und soll.
Albanien - Erfahren Sie in unserer Rubrik Länderinfo, welche Reisedokumente für Ihr nächstes Reiseziel erforderlich sind.
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