Camper schreiben für Camper!
Der Autor: Benny Sotelo, TCS-Camping Mitglied aus dem Baselbiet ist ein Weltenbummler und liebt das Reisen. Er ist mit seinem Pickup, einem offroadfähigen Trailer und Dachzelt unterwegs. Benny reist alleine und auf eigene Faust. Er erzählt uns von seinen Reisen und Erfahrungen unterwegs.
Nachdem ich bereits über den Norden von Albanien und die dortigen Landschaften berichten durfte, erzähle ich Ihnen nun etwas über den Süden des Landes, wo Shqipëria – wie es die Einheimischen nennen - an Nordmazedonien und Griechenland grenzt.
Wer Albanien hört und Süden liest, denkt an Strände und Meer, an smaragdblaues Wasser, die adriatische Küche, Sonne und nicht zuletzt, an lachende und freundliche Gesichter. Wer das mag, kommt zweifelsohne auf seine Kosten. Hier erheben sich aber auch Berge, die über schmale und steile Passstrassen erkundet werden können und immer mal wieder einen Blick auf die Adria freigeben. Burgen, Kirchen, Festungen, römische Siedlungen und veraltete Schutzbauten aus dem kalten Krieg, lassen auch hier den Besucher in eine längst vergangene Zeit eintauchen.
Albanien umfasst eine Fläche von 28‘700m2 und ist somit etwa 30% kleiner als die Schweiz, hat aber nur ca. 2‘900‘000 Einwohner. Es grenzt im Norden an Montenegro (MNE) und im Nordosten an den Kosovo (RKO). Im Osten des Landes liegt Nordmazedonien (MK), der Süden grenzt an Griechenland (GR) und im Westen bildet die Adria eine natürliche Grenze zu Italien. Die Währung Albaniens ist der LEK und steht zurzeit (Okt. 2019) im Verhältnis 100:1 zum Schweizer Franken.
Der Süden des Landes erstreckt sich von der Hauptstadt Tirana, vorbei an der herausgeputzten und aufblühenden Stadt Vlorë, der Küste entlang über den 1‘165 m hohen Llogara-Pass, Dhermï, Himarë, Saranda, Ksamil bis zur griechischen Grenze bei Konispol. Wer den Süden bereist, sollte jedoch auch Elbasan, Girokaster und auf dem Weg dorthin die Karstquelle „Syri i Kaltër“ mit ins Programm nehmen, denn Albaniens Süden hat weit mehr zu bieten als nur Strand und Meer.
Durrës – Qark Fier – Vlorë – Orikum - Llogara-Pass - Dhermï und Himarë – Ilias – Gjipe-Beach - Porto Palermo - Saranda - Syri i Kaltër – Girokaster - Ksamil – Butrint
Wenn Sie die Fähre von Ancona oder Bari (Italien) nach Durrës nehmen, sind Sie quasi am Nabel des Landes. Von hier aus haben sie die Möglichkeit, sowohl den Norden, wie auch den Süden zu bereisen.
Einmal aus dem Hafen, sind sie bereits südlich der Stadt, die übrigens nicht nur den Hafen als Umschlagsort, sondern auch die grosse Moschee und das zufällig entdeckte und ausgegrabene Amphi-Theater „Roman i Durresit“ beheimatet.
Von Durrës nehmen sie die SH-4 in südlicher Richtung über Lushnja nach Qark Fier und von dort weiter über die SH-8 nach Vlorë (Vlora).
Die Strecke von ca. 140 km dauert ohne empfohlene Zwischenstopps ca. zwei Stunden und führt über weitgehend asphaltierte, aber unebene Strassen. Vlorë - hat 80‘000 Einwohner, liegt in der gleichnamigen Bucht und an der Strasse von Otranto, der engsten Stelle der Adria.
Die Bucht gibt den Blick auf die gegenüberliegende Insel Sazan und die Halbinsel Karaburun frei, die eine Marinebasis beheimatet und somit zu militärischem Sperrgebiet zählt.
Südlich von Vlorë liegt an der SH-8 das Dorf Orikum, welches auch als das Tor zum Llogara-Pass genannt wird. Hier wird’s wieder ländlicher, grüner und vor allem steiler, denn der Llogara-Pass gilt wie eine natürliche Grenze zum Süden des Landes und führt über enge Kurven hoch auf die Passhöhe, die auf 1‘165 m.ü.Meer liegt.
Wer von Norden her den Pass befährt, hat definitiv alles richtig gemacht, denn diese Weitsicht über die Adria bis hinab nach Korfu werden Sie garantiert nie wieder vergessen.
Dhermï und Himarë: Zwei Dörfer gleich südlich des Passes, die den griechischen Einschlag weder verleugnen können noch sollen. Nehmen Sie sich die Zeit und machen Sie einen Abstecher in die Gassen von Dhermï & Himarë. Es lohnt sich…!
Ebenfalls lohnenswert ist ein kurzer Halt im zwischen Dhermï und Himarë gelegenen Ilias, wo Sie in einer scharfen Linkskurve rechts abfahren und den Beschilderungen „Gjipe-Beach“ folgen. Ein Geheimtipp unter „Offroadern“, die ihr Fahrzeug höhergelegt und mit Unterfahrschutz ausgerüstet haben.
Sie können aber auch das Auto auf dem bewachten Parkplatz abstellen und in einem zwanzigminütigen Fussmarsch – gutes Schuhwerk und Trinkwasser vorausgesetzt - an den Traumstrand gehen. Hier ist Staunen garantiert. Wetten, dass…!?
Der SH-8 weiter folgend, erreichen Sie Porto Palermo. Vom ehemaligen U-Boot Stützpunkt, ist nur noch das Einfahrtstor sichtbar, die Kaserne ausgestorben und darf nicht betreten werden.
Die Burg, eine Residenz des ehemaligen Herrschers „Ali Pasha“ hingegen, kann für umgerechnet EUR 5.- besichtigt werden. Auch hier ist gutes Schuhwerk empfohlen.
Saranda - die Perle des Südens genannt, hat ca. 17‘000 Einwohner, liegt in der gleichnamigen Bucht und war einst Stolz der Albaner. Wer hier investieren und sich Land kaufen konnte, galt als erfolgreich. Leider wurde auch spekuliert und viele haben hier ihr Geld verloren. Was blieb, ist die wunderschöne Bucht und der Blick auf die griechische Insel Korfu, die von hier aus mit der Fähre angefahren werden kann.
Saranda ist auch Ausgangspunkt für Ausflüge zur Karstquelle „Syri i Kaltër“ und nach Girokaster im Tal des Dinnos.
Südlich von Saranda gelangen Sie über die SH-81 nach Ksamil und von dort weiter nach Butrint. Der Nationalpark mit den Ausgrabungen gilt als sehenswert und sollte unbedingt besichtigt werden.
Nicht nur besichtigen, sondern auch benützen sollten Sie die Fähre in Butrint. Die ca. 50 m Überfahrt lassen wohl manchem Feriengast die Schweissperlen ins Gesicht treiben, aber die Alternative wäre nur, wieder zurück nach Saranda und so die Lagune zu umfahren.
Denken Sie daran – DEN MUTIGEN GEHÖRT DIE WELT – und fahren Sie mit dem Auto auf die Fähre, die per Seilzug und Elektromotor betrieben wird.
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