Wintercamping - was braucht man?

Campen im Winter bedeutet, der Intensität, der Schönheit und der Lebendigkeit der Natur besonders nah zu sein. Es ist ein aufregendes und unvergessliches Erlebnis und ein richtiges Abenteuer. Damit das Wintercampen aber kein Desaster wird und Sie das Campingabenteuer auch bei eisiger Kälte und Minustemperaturen geniessen können, braucht es einiges an Vorbereitung. 

Lesen Sie die wertvollen Tipps von Brigitte, die über 30 Jahre Campingleiterin in Samedan im Engadin war und so manchem Wintercamper aus der Patsche geholfen hat.

In den Winternächten wird es kalt, eine funktionierende Heizung ist also unerlässlich. Am besten testen Sie vor der Abfahrt kurz, ob sie einwandfrei funktioniert. Damit wenig Wärme verloren geht, lüften Sie Ihr Wohnmobil oder Ihren Wohnwagen zweimal täglich kurz, aber richtig – öffnen Sie dabei die Fenster und Türen. Im Winter genügt es, einige Minuten zu lüften. Feuchte Kleidung oder Handtücher sollten Sie nicht im Wohnwagen oder Wohnmobil aufhängen, damit die Fenster nicht beschlagen. Die meisten Wintercampingplätze bieten dafür einen „Trockenraum“ an.

Die beste Heizung nützt nichts, wenn die Wärme durch eine schlechte Isolierung verloren geht. Prüfen Sie, ob die Isolierung gewährleistet ist, ein Vorzelt ist hier sehr hilfreich. Denken Sie auch an gute Handschuhe und warme Kleidung. Es ist gut möglich, dass die Temperaturen bei Ihrer Ankunft sehr niedrig sind oder dass es schneit, wenn Sie das Vorzelt aufbauen müssen.

Kein Gas - keine Heizung. Überprüfen Sie daher vor der Abreise unbedingt Ihren Gasvorrat. Denken Sie daran, dass der Gasvorrat im Winter durch das Heizen viel schneller aufgebraucht wird, als Sie es gewohnt sind. Einige Wintercampingplätze bieten auch eine Gasversorgung vor Ort an. Erkundigen Sie sich vor Ihrer Abreise beim Campingplatz. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt sich eine so genannte Duomatic, an die zwei Gasflaschen angeschlossen werden können. Sobald die eine Gasflasche leer ist, schaltet die Duomatic automatisch auf die zweite Gasflasche um.

Die Wasserversorgung im Winter ist ein sehr wichtiges Thema - denn im Winter kann das Wasser im Wohnwagen oder Wohnmobil schnell gefrieren. Solange der Wohnwagen beheizt ist, ist das kein Problem. Wenn Sie den Wohnwagen oder das Wohnmobil für einige Tage verlassen, denken Sie daran, das Wasser abzulassen, eventuell sogar über Nacht, wenn Sie die Heizung herunterdrehen.

Das müssen Sie auf jeden Fall dabei haben, damit Sie Ihr Gefährt wieder fahrtüchtig machen können, wenn Sie sich auf den Heimweg machen:

• Ein Eiskratzer
• ein Türschloss-Enteiser
• ein Besen
• warme Handschuhe

Vielleicht sind Sie es nicht gewohnt, im Winter mit Ihrem Wohnwagen oder Wohnmobil zu fahren. Vereiste und verschneite Strassen, Steigungen und Gefälle können das sichere Fahren mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil erschweren. Gute Winterreifen sind natürlich das A und O und Schneeketten sollten Sie auf keinen Fall vergessen.

Empfehlenswert ist auch ein Winterfahrtraining, damit Sie sich mit Ihrem Fahrzeug auch im Winter sicher fühlen. Der TCS bietet solche Winterfahrtrainings an.

Es empfiehlt sich ausserdem nicht mit einem vollen Dieseltank in die Berge zu fahren. Besser Sie berechnen den nötigen Verbrauch bis zum Zielort und tanken dort mit Alpindiesel auf. Dieser garantiert eine Kältefestigkeit bis zu -30 °C, so ist ihr Fahrzeug auch bei tiefsten Temperaturen jederzeit einsatzbereit. Fragen Sie beim Camping nach der nächsten Tankstelle mit Alpindiesel.