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Ist mein Camper winterfest bzw. wintertauglich?

Ist mein Campingfahrzeug für Wintercamping geeignet? Hält es winterliche Verhältnisse und Minus-Temperaturen aus?

Was sind die entscheidenden Faktoren für ein winterfestes Wohnmobil? Was ist der Unterschied zwischen winterfest und wintertauglich? Wir nehmen die Begrifflichkeiten unter die Lupe und erklären, was es für entspannte Campingferien im Winter braucht. 

Autor: Olivier Lucy von Campingberatung.ch  

Winterfest oder wintertauglich - wo liegt der Unterschied?

wintertauglich

Wintertauglich ist ein eher allgemeiner Begriff und bedeutet lediglich, dass Sie Ihr Wohnmobil oder Ihren Wohnwagen auch im Winter nutzen können. Es ist jedoch nicht speziell für einen längeren Aufenthalt bei Schnee und niedrigen Temperaturen ausgelegt.

winterfest

Ein winterfestes Wohnmobil ist speziell für Aufenthalte unter winterlichen Bedingungen, d.h. bei Schnee und niedrigen Temperaturen, ausgelegt. Das bedeutet, dass es unter anderem über eine sehr gute Isolierung, beheizte Wassersysteme und gut abgedichtete Fenster verfügt.

>> Hymer erklärt uns den Unterschied zwischen winterfest und wintertauglich

Wintercamping
 

Hält mein Camper oder Wohnwagen Minustemperaturen über längere Zeit aus?

Ob und wie lange Ihr Campingfahrzeug winterliche Verhältnisse und Minus-Temperaturen aushält und wie lange Sie es drinnen wohlig warm haben, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Wo steht das Campingfahrzeug – 1000 m.ü.M. oder 1800 m.ü.M.?
  • Wieviel Schnee gibt es?
  • Wie lange liegt der Schnee?
  • Wie tief sind die Temperaturen?
  • Herrschen Minustemperaturen über mehrere Tage?
  • Wie gut ist das Campingfahrzeug isoliert?
  • Welche Leistung bringt die Heizung?

Wichtige Faktoren für die Winterfestigkeit

Die Isolationswerte

Wintercamping - Wohnwagen im Schnee

Das kennen wir vom Hausbau oder von den Fenstern in der Wohnung. Dünne, oder Wände mit einfachen Isolationsmaterialien, erreichen nie den Dämmwert wie hochwertige Materialien mit komplexen Aufbauten. So ist es auch bei den Materialien für Seitenwände, Decken und Bodenkonstruktionen bei Campingfahrzeugen. Hier macht sich klar auch der Preis bemerkbar. 

Dasselbe gilt bei Fenster oder Böden. Auch einfache Physik ist hier massgebend: Rahmenfenster haben zum Beispiel einen besseren Dämmwert, da der Wind, der entlang des Campingfahrzeugs weht, die warme Luft nicht wegtragen kann. 

Oder Heizleitungen, welche durch den Fussboden nach unten raus, quer unter dem Fahrzeug durch und wieder durch den Fussboden eingeführt werden, beeinträchtigen die Heizleistung massiv. Da kann eine noch so tolle Heizung im Katalog stehen, der Wind wird einen deutlichen Prozentsatz der Heizleistung vernichten.

Ein weiteres Element sind die Dachfenster. Da Wärme bekanntlich steigt, ist die meiste warme Luft oben unter dem Dach. Wer ein Dachfenster hat, welches eine Zwangsentlüftung beinhaltet, den kann es viel Heizleistung kosten. Der Gewinner ist hier der Hersteller. Er hat es sich einfach gemacht mit den Belüftungswerten und es wird sicherlich nie zu Staufeuchte kommen. Gerade beim Raumklima trennt sich die Spreu schnell vom Weizen. 

Beim Reisemobil kommt hinzu, dass viele Hersteller teilintegrierte Fahrzeuge als Winterfahrzeuge anpreisen. Bei diesen Campingfahrzeugen ist es wichtig, dass man dem Käufer erklärt, dass die Fahrerkabine nie so gut isoliert sein kann wie der Rest des Reisemobils. Dass die Türen, die Abtrennung zum Motorraum, etc. nicht so gut isoliert sein kann. Dazu kommt, dass die Zentralheizung in den wenigsten teilintegrierten Campingfahrzeugen mit Leitungen in die Fahrerkabine gezogen werden kann. 

Dann gibt es noch die pragmatische Sichtweise. Wer ein Campingfahrzeug kauft, muss sich vorher fragen, wie oft er Wintercamping machen wird. Wer dies einmal in ein paar Jahren macht, bei dem spielen unsere Ausführungen keine grosse Rolle. Denn die Mehrkosten bei der Beschaffung stehen dann in keiner Relation vom Gas- oder Strom-Mehrverbrauch zu einem echten Wintercampingfahrzeug.

Die Wassersysteme und Heizung

Ablassventil Kalt-/Warmwasser mit Schutzbügel.
Ablassventil Kalt-/Warmwasser mit Schutzbügel / Bildquelle: campingberatung.ch
  • Wasserführende Systeme sollten immer entlang der Warmluftschläuche verlegt werden, sodass diese unterwegs nicht einfrieren können. Es reichen schon 10 – 20 cm einer unbeheizten Leitung, welche selten benutzt wird, dass das Wasser einfrieren kann.
  • Alle Wasserleitungen müssen gut entleert werden können. Sind vor oder nach auf-/absteigenden Wasserleitungen Bodenventile zum Ablassen vorhanden?
  • Bei der Türe bildet sich entlang der Dichtung oft Kondenswasser. Hier ist es wichtig, dass die Tür ebenfalls einen Warmluft-Ausströmer aufweist. Sonst kann sie einfrieren und man muss mit dem Haarföhn die Tür erst auftauen, bevor man Brötchen holen kann.
  • Der Grauwassertank sollte entweder beheizt oder einen Direktabfluss aufweisen.
  • Wenn man einen Grauwassertank unter das Fahrzeug stellt, sollte es ein konisches Gefäss sein, damit der Eisklumpen darin denn auch wieder rauskommt. Bei den Wintercampings hat es immer eine entsprechende Entsorgungsmöglichkeit.
  • Heute hat man tendenziell grössere Wohnwagen und Reisemobile als früher. Hier sollte auch auf die Heizleistung geachtet werden. Wer einen günstigen Wohnwagen kauft, sollte zumindest bei der Heizleistung nicht sparen. Elektrische Heizungslüfter als Zusatzheizung sind zwar klein und fein, bei einem Kilowattpreis von CHF 70.- bis CHF 1.- wird es aber rasch teuer. Abgesehen davon sind nicht alle Campingplätze so gut abgesichert, dass es mehrere solche Strombezüger tragen kann.
  • Die Standard-Heizung muss im Verhältnis zur Raumgrösse stehen. Man kann fast bei jedem Hersteller ein Upgrade der Heizung bestellen. Auch Nachrüsten ist oft kostengünstiger als eine Zuheizung zu betreiben.
  • Kleiner Tipp: Eine elektrische Fussbodenerwärmung schafft ein besseres Raumklima. Auch wer nicht sicher ist, ob er Wintercamping machen will – diese empfiehlt sich trotzdem immer. Denn auch im Frühling oder Herbst hilft dieser kleine Zusatz sehr.
  • Wir machen selten Werbung für einzelne Produkte. Aber hier ist die Ausnahme der Regel: Wer eine Alde-Heizung wählt, ist immer auf der sicheren Seite. Die wasserführende Heizung (es ist natürlich Glykol in den Heizleitungen, sonst würden diese ja einfrieren) ist ähnlich wie zu Hause mit Radiatoren oder als Fussbodenheizung verfügbar. Da diese Heizung mit tieferen Temperaturen auskommt (weniger trockene Luft und angenehmeres Raumklima bei weniger hoher Raumtemperatur) rechnet sich diese Investition relativ rasch.
  • Hinterlüftete Möbel sind zwar meist angeschrieben, aber es wird nicht überall auch so zu 100 % durchgezogen. Staufeuchte ist dann das Resultat, was man nicht haben will. Also gut hinschauen bei der Besichtigung.
  • Heizleitungen, welche unter dem Fahrzeug durchgezogen werden, sind schlecht. Entweder man isoliert diese noch nach oder man heizt den Boden unter dem Campingfahrzeug mit.
  • Die Frontschutzscheibe sollte von teilintegrierten Reisemobilen immer mit einer Aussenisolation versehen werden. Denn die Frontscheibe hat einen schlechten Isolationswert.

Fazit

Wer einen festen Platz hat, oder jedes zweite Jahr sein Campingfahrzeug im Winter auch nutzt, sollte unbedingt auf die Isolationswerte schauen. Hier rechnet es sich, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen. 

Wer sich einen Heizlüfter kaufen will, der auf dem Campingplatz nicht dauernd die Sicherung rausschlägt und der vernünftig leise und leistungsfähig ist, dem empfehlen wir den Primus in seiner Klasse: Heizlüfter Ecomat

Campingberatung.ch hilft Ihnen gerne weiter

Sind Sie unsicher oder haben Sie noch Fragen? Wir beraten Sie gerne neutral bei der Kaufentscheidung. Auch wenn Sie bereits ein Campingfahrzeug haben, beraten wir Sie gerne individuell für Problemlösungen. Campingberatung.ch hilft gerne.

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  • Die Kontaktaufnahme erfolgt über das Kontaktformular per Mail info@campingberatung.ch oder telefonisch unter +41 32 511 11 52

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