Im aktuellen Kindersitztest wurden 32 verschiedene Kindersitze in allen Grössen hinsichtlich der Kriterien Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt geprüft. 27 der getesteten Sitze erreichen die Clubempfehlung «sehr empfehlenswert» oder «empfehlenswert», ein Sitz erhielt gar die Bewertung «hervorragend». Vier Sitzmodelle werden im Vergleichstest mit «nicht empfehlenswert» bewertet, weil sie Giftstoffe enthalten oder die Sicherheitskriterien nicht erfüllen.
Der «Cybex Anoris T i-Size» erhält als einziger Sitz im Test die Clubempfehlung «hervorragend». Er ist für Kinder von 76 cm bis 115 cm Körpergrösse zugelassen, verfügt über einen integrierten Airbag, bietet einen sehr empfehlenswerten Schutz beim Front- und Seitencrash und ist einfach zu bedienen.
Die 27 Sitze, welche mit «sehr empfehlenswert» (21) oder «empfehlenswert» (6) beurteilt wurden, übertreffen die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich. Die höheren Anforderungen des Verbraucherschutztests wurden bei ihrer Entwicklung berücksichtigt.
Vier weitere Sitzmodelle scheitern an den strengen Kriterien der Schadstoffprüfung und werden deshalb in der Gesamtbewertung als «nicht empfehlenswert» beurteilt.
Die Bezugsstoffe vom «Lionelo Antoon RWF» und vom «Walser Kids Experts Noemi» sind mit Flammschutzmitteln behaftet, welches im Verdacht steht, eine krebserregende Wirkung zu haben. Auch der Bezugsstoff vom «Urban Kanga Uptown Model TV107» ist mit Flammschutzmitteln belastet und ausserdem scheitert der Sitz am durchgeführten Seitenaufpralltest. Beim «Kinderkraft Comfort Up» muss zur Sicherung von grösseren Kindern die Rückenstütze abgenommen werden, deshalb bietet der Sitz keinen ausreichenden Schutz bei einer seitlichen Kollision.
Der Kindersitz muss sich möglichst stramm und standsicher im Fahrzeug einbauen lassen. Vor allem bei älteren Fahrzeugen können z. B. lange Gurtschlossbefestigungen dazu führen, dass sich manche Kindersitzmodelle nicht stabil anschnallen lassen.
· Um eine optimale Rückhaltung zu gewährleisten, ist darauf zu achten, dass Gurte möglichst geradlinig verlaufen und keine Falten werfen.
· Insbesondere bei Babyschalen sollte geprüft werden, ob die Gurtlänge im Fahrzeug ausreicht, um den Sitz sicher anschnallen zu können. Ist der Gurt zu kurz für eine herkömmliche Babyschale, lässt sich eventuell eine Schale mit separater Basismontieren.
· Bei Sitzerhöhungen mit Rückenstütze kommt es teilweise vor, dass sich der Gurt nicht mehr selbständig aufrollt, wenn sich das Kind nach vornebeugt. Ist dies der Fall, sollte man einen anderen Kindersitz ausprobieren, bei dem die Position der Schultergurtführung besser zur Gurtgeometrie des Autos passt.
· Kindersitzmodelle mit semi-universaler Zulassung(z. B. Kindersitze mit Stützfuss) können nicht in allen Autos montiert werden.Diesen Produkten liegt eine Typen liste bei, anhand der man überprüfen kann, ob der Sitz im eigenen Fahrzeug verwendet werdendarf.
· ZweigeteilteKindersitze (Sitzschale + Isofix-Station) sind aufgrund des geringeren Gewichts und der kleineren Abmessungen oft etwasleichter einzubauen, können aber meist nicht zur Seite gedrehtwerden, um das Hineinheben und Anschnallen von kleineren Kindern zu erleichtern. Je nach Fahrzeug und Nutzung kann ein einteiliger drehbarer, oder ein zweiteiliger Sitz geeigneter sein.
· Das Handbuch des Fahrzeuges enthält Hinweise und Vorgaben, welche Kindersitze wie verwendet werden dürfen.
Nach dem Kauf sollte man sich mit der Handhabung des Sitzes vertraut machen. Dabei sind unbedingt die Betriebsanleitungen vom Kindersitz und vom Fahrzeugzu beachten. Der richtige Einbauist wichtig, damit der Sitz das Kind im Falle eines Unfallsbestmöglich schützen kann.Besonders ist daraufzu achten, dass die Gurte straff angezogen werden. Jacken sollten unter dem Beckengurt herausgezogen werden, so dass der Gurt möglichst nahe am Körperanliegt. Ausserdem müssen Gurte und Rückenstütze regelmässig an die Grösse des wachsenden Kindes angepasst werden. Der Wechsel in den nächst- grösseren Kindersitz sollte keinesfalls zu früherfolgen.