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Schweiz Pionier im Recycling von Elektroauto-Batterien: Effiziente Rohstoffrückgewinnung über 90%

Recycling von Elektroauto-Batterien: Die Schweiz ist bereit

Die Politik und die Wirtschaft haben ihre Hausaufgaben gemacht und sind bereit fürs Recycling von Elektroauto-Batterien. Dies zeigt eine Studie des Touring Club Schweiz (TCS).

Die Schweizer Recyclingbranche ist gut aufgestellt für die kommenden Herausforderungen, weil sie bereits funktionierende Prozesse und Anlagen hat, welche auch die internationalen Rahmenbedingungen erfüllen.

Bei verschiedenen Besuchen, Interviews und durch Konsultation zahlreicher, umfangreicher Dokumente ist der TCS zum Schluss gelangt, dass die Schweiz bereit ist fürs Recycling der sogenannten Hochvoltbatterien, welche in Elektroautos verbaut werden.

Die Verfahren sind ausgereift und funktionieren problemlos, so dass mehr als 90% der Rohstoffe zurückgewonnen werden können. Akkus aus wiedergewonnenen Rohstoffen verkleinern in Zukunft den ökologischen Fussabdruck von Elektroautos noch weiter.

Erfolgreiches Zusammenspiel von Staat und Wirtschaft

Die Schweiz hat das Batterierecycling aus Elektroautos gesetzlich geregelt und die notwendigen Prozesse und Institutionen eingerichtet. Die Automobilimporteure haben sich organisiert und so aufgestellt, dass sie das Recycling organisatorisch, operativ und finanziell stemmen können.

Der TCS hat die wichtigsten Akteure in der Schweiz kontaktiert, welche in den Bereichen Akkuforschung, Recycling und spezialisierter Logistik tätig sind. Zudem wurde mit zuständigen Fachleuten beim Bund gesprochen und umfangreiche Dokumentationen studiert. Wie auch im Europäischen Umfeld ist ein konsistenter Gesetzesrahmen erstellt worden, der dafür sorgt, dass die Materialien aus den Batterien nicht verloren gehen, sondern der Industrie weiterhin zur Verfügung stehen und primäre Rohstoffe ersetzen.

Elektroauto-Batterien halten viel länger als erwartet

Heute ist Rückfluss von Akkus aus Elektroautos noch sehr gering. In der Schweiz stammen die meisten Batterien für das Recycling aus Unfallautos und Rückrufen. Die Batterielebensdauer wurde noch vor wenigen Jahren deutlich zu kurz geschätzt und man rechnete gar damit, dass die Batterie während der Lebensdauer des Autos mindestens einmal ersetzt werden müsste. Das hat sich nicht bestätig, heute rechnet man mit einer Lebensdauer des Akkus, die jener des Autos entspricht.

Recycling als Rohstoffquelle für die zukünftigen Batterien made in Europe

Aktuell stammt der größte Teil des zu recycelnden Materials in der EU aus Produktionsabfällen der Batteriefabriken und aus Garantiefällen. Erst ab ca. 2030 wird dann das Material aus gebrauchten Elektroautos (End of Life Electric Vehicles) den grössten Teil ausmachen. Die zunehmenden Mengen führen zu Skaleneffekten, was das Recycling einerseits günstiger machen dürfte, andererseits auch die Verfügbarkeit von Sekundärrohstoffen erhöht. Gleichzeig wächst auch die Nachfrage nach diesen Materialien, um neue Batterien herstellen zu können. Firmen und Regionen, welche die Rohstoffe über das Recycling erschliessen und im Kreislauf halten können, erwirtschaften sich damit einen Standortvorteil und eine gewisse Unabhängigkeit.

Recycling-Prozess von Elektroauto-Batterien

Die ausgebauten, entladenen und zerlegten Batteriemodule werden in einem Schredder in ca. 1 cm kleine Schnipsel zerlegt. Um thermische Reaktionen zu verhindern, findet der Prozess unter Wasser (Beispiel Batrec AG), oder unter Stickstoff (Beispiel Librec AG) statt. Die Schnipsel werden anschliessend in einer Prall- oder Hammermühle weiter zerkleinert. Die eisenhaltigen Anteile werden magnetisch entfernt, die Plastikfolien und Platinenschnipsel der Batterieelektronik in einer Lufttrennung weggeblasen und Kupfer- und Aluminiumgranulate werden nach Dichte voneinander getrennt. Die pulverförmige Schwarzmasse enthält Grafit und die Aktivmaterialien Nickel, Mangan, Cobalt und Lithium. Die separierten und gereinigten Materialien werden sortenrein verpackt und zur weiteren Verwendung in die Metall- und Batterieindustrie transportiert.

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Fazit

  • Recycling von Lithium-Ionen-Akkus aus Elektroautos ist ein technischer Prozess, der problemlos funktioniert und über 90% der Wertstoffe zurückbringt.
  • Die Aktivitäten in der Schweiz konzentrieren sich auf die Zerlegung der Akkus und die Separierung der Materialien für die Wiederverwendung in der Metall- und Batterieindustrie im Ausland.
  • Mit dem Recycling der Batterien aus Elektroautos wird der ökologische Fussabdruck der Akkus wesentlich reduziert.
  • Die Schweiz hat das Batterierecycling aus Elektroautos gesetzlich geregelt und die notwendigen Prozesse und Institutionen eingerichtet
  • Die Automobilimporteure haben sich organisiert und so aufgestellt, dass sie das Recycling organisatorisch und finanziell stemmen können
  • Spezialisierte Firmen haben sich für das stoffliche Recycling der Akkus, den Transport von «unsicheren Akkus» und den Sicherheitsfragen rund um die Prozesse aufgestellt und sind bereits aktiv.
  • Auch im europäischen Umfeld ist ein konsistenter Gesetzesrahmen erstellt worden, der dafür sorgt, dass die Materialien aus den Batterien nicht verloren gehen, sondern der Industrie weiterhin zur Verfügung stehen und primäre Rohstoffe ersetzen.
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