Crossover auf der Höhe der Zeit
Was der Juke aussen verspricht, hält er in hohem Masse auch im Innenraum. Wertige und gute Materialien sind verarbeitet. Nissan verzichtet auf digitale Hauptinstrumente, hat aber einen intuitiv bedienbaren Touchscreen eingebaut. Zu Recht weist Nissan darauf hin, dass der Juke eines der bestvernetzten Modell sei, das die Marke je gebaut hat. Von der Smartphoneanbindung bis zur App zur Fahrzeugsteuerung und -überwachung ist alles drin. Beim getesteten Modell Juke Tekna DCT bestach das Bose-Soundsystem inklusive die in den Kopfstützen eingebauten Lautsprecher. Alle Bedienelemente sind clever angebracht. Zudem ist der neue Crossover auf 4.21 Meter Länge gewachsen, was vor allem dem Platzangebot vorne zugutekommt. Gross ist auch die Palette an Assistenzsystemen, die bis hin zum teilautonomen Fahrerlebnis reichen. Beim Anfahren reagiert das Start-Stopp-System eher träge.
Schnurriger Dreizylinder
Der 4-Takt-Ottomotor mit einem Liter Hubraum und 117 PS Leistung läuft kultiviert, obschon er beim Beschleunigen etwas brummt. Man kommt ordentlich vom Fleck, ohne sportliche Beschleunigungswerte zu erwarten. Allerdings kommt der Motor beim Überholen auf der Autobahn oder auf steilen Passstrecken ein bisschen an die Leistungsgrenze. Das Doppelkupplungsgetriebe ist gut auf den Antrieb abgestimmt, schaltet jedoch etwas hektisch. Auf der Langstrecke zeigt sich der Crossover mit seinem weichen Fahrwerk als komfortabel. Überhaupt ist der Fahrkomfort gut und die Lenkung direkt mit ordentlichen Rückmeldungen. Von einem Stadtauto nicht anders erwartet, ist der Crossover sehr wendig.
Text: Felix Maurhofer
Bilder: Emanuel Freudiger
Karosserie
Das extravagante Auftreten des kompakten SUV mag für manche zu futuristisch sein, andererseits schmeichelt die Karosserie dem Auge mehr als das Vorgängermodell. Auffällig sind die grossen Radhäuser und die Front mit den markanten Scheinwerfern. Der Kofferraum mit doppeltem Ladeboden ist relativ geräumig. Die Rundumsicht wird durch die eher breite C-Säule eingeschränkt.
Innenraum
Mit dem unten abgeflachten Lenkrad und den sportlichen Sitzen hat der Innenraum einen sportlichen Touch. Das Cockpit ist aufgeräumt, und die verwendeten Materialien vermitteln einen hochwertigen Eindruck. Der 8-Zoll-Touchscreen, über welchen sich das Infotainmentsystem bedienen lässt, schwebt etwas frei im Raum und hätte besser ins Cockpit integriert werden können.
Komfort
Der Juke ist kein Kurvenjäger. Das Fahrwerk ist eher weich ausgelegt und schluckt Bodenwellen und Schlaglöcher relativ gelassen. Die Sitze mit den integrierten Lautsprechern überzeugen in soundtechnischer Hinsicht.
Angesichts der beinahe kompletten Ausstattung – sowohl punkto Komfort als auch Assistenzsystemen – ist der Kaufpreis absolut konkurrenzfähig. Die Kunden bekommen viel moderne Technik.
Fahreigenschaften
Der Crossover fährt sich ruhig. Man bemerkt grundsätzlich nicht, dass ein Motor mit ungerader Zylinderzahl verbaut ist. Leistungsmässig darf man vom kleinen 3-Zylinder-Motor nicht zu viel erwarten. Beim Überholen auf der Autobahn sind nicht gerade viel Reserven vorhanden.
Sicherheit
Die meisten Assistenzsysteme sind als Option erhältlich, und das zu bescheidenen Preisen. Die Matrixscheinwerfer sorgen für mehr Sicherheit.Sicherheitstechnisch ist der Juke auf der Höhe der Zeit und mit vielen Assistenzsystemen wie Spurhalteassistent oder automatischem Abblendlicht ausgestattet. Der Bremsweg ist mit 38.9 Meter aus 100 km/h ordentlich.
Motor und Antrieb
Besonders aufgefallen ist das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, welches etwas hektisch schaltet. Die Getriebeabstufung in den obersten Gängen ist etwas zu lang, was aber dem Geräuschniveau auf der Autobahn zugutekommt.
Verbrauch
Der Praxisverbrauch ist mit 7.1 Litern auf 100 Kilometern leicht höher als die Werksangaben (6.5 Liter).