Lenkrad aus dem 918 Spyder
Das Interieur des Kompakt-SUV ist gleich wie in allen aktuellen Porsche Sportwagen. Das serienmässige Multifunktionslenkrad stammt aus dem 918 Spyder. Deswegen lässt sich wohl auch die Audioanlage nicht vom Lenkrad aus steuern. Wer braucht schon Musik in einem Sportwagen? Die Mittelkonsole ist, ebenfalls Porsche-typisch, mit Tasten überfüllt, da muss man sich als Fahrer erst mal fünf Minuten Zeit nehmen. Ansonsten herrscht Wohlfühl-Ambiente: Vorne gibt’s viel Platz, das optionale Panoramadach durchflutet den Innenraum mit Licht, die Sport-Ledersitze geben guten Seitenhalt. Hinten ist der Platz für die Passagiere etwas spärlich ausgefallen, vor allem im Vergleich zu den doch üppigen Aussenabmessungen. Die stark absinkende Dachlinie, erinnert eher an einen Crossover als an einen SUV und schränkt denn auch die Kopffreiheit hinten etwas ein. Der Kofferraum dürfte ebenfalls etwas grösser sein. Doch wir wollen uns nicht beklagen, schliesslich handelt es sich um einen Sportwagen, SUV hin oder her.
Tiefer Schwerpunkt - hohe Fahrstabilität
Dass sich der Macan wie ein Sportwagen bewegen lässt, bemerkt man sofort. Er startet mit Heckantrieb, die Vorderräder werden nur nach Bedarf angetrieben. Auf dem Bordcomputer ist für den Fahrer ersichtlich, wie viel Power auf welche Achse geschleust wird. Eine rassige Kurvenfahrt bestätigt den ersten Eindruck. Anders als bei anderen SUV hat der Macan einen sehr tiefen Schwerpunkt. Dort punktet er mit hoher Fahrstabilität und –so muss es auch sein – mit viel Fahrspass, denn er lässt sich sehr agil bewegen. Allerdings wird man auf Schweizer Strassen niemals seine Grenzen testen können. Das direkteingespritzte V6-Biturbo-Aggregat beschleunigt den 2-Tonnen-SUV in 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Aber nicht nur die Beschleunigung ist beeindruckend, auch die Bremsen: Nach 33,5 Metern steht der Tiger. Im Alltag sind diese Super-Bremsen aber etwas gewöhnungsbedürftig, da extrem sensibel.
Das Doppelkupplungsgetriebe schaltet je nach Modus sanft und harmonisch oder blitzschnell und knallhart, die elektromechanische Servolenkung ist sehr direkt. Der Macan ist Sportwagen, SUV und Reisewagen zugleich. Wenn nur diese Vorurteile nicht wären.
Innenraum
Der Macan verwöhnt im Innern mit tollen Materialien und guter Verarbeitung. Die Mittelkonsole ist leider mit Schaltern übersät, was die Bedienung erschwert. Vorne ist das Platzangebot gut, hinten dürfte es grösser sein. Das Kofferraumvolumen ist gut. Die Rückbanklehne ist dreiteilig absenkbar, besonders praktisch für Skitransport ist das absenkbare Mittelstück.
Komfort
Der Sportler ist sehr komfortabel, vor allem dank der verstellbaren, optionalen Luftfederung und der automatischen Stossdämpferverstellung. Das Geräuscheniveau ist angenehm tief. Sitzheizung, Parksensoren und aut. abblendbare Rückspiegel sollten in dieser Preisklasse aber Serie sein.
Der V6-Biturbo liefert eine eindrückliche Beschleunigung, die 360-mm-Bremsscheiben mit 6-Kolben-Festsattelbremsen an der Vorderachse eine ebenso eindrückliche Verzögerung. Viele elektrische Helferlein sorgen stets für die optimale Traktion.
Fahreigenschaften
Der Macan Turbo deckt fast alle Fahransprüche ab: je nach Einstellung der Luftfederung und Dämpfung lässt er sich entweder sehr sportlich oder auch komfortabel bewegen. Die Lenkung ist mit 2,6 Lenkumdrehungen sehr direkt.
Sicherheit
Die Sicherheitsausrüstung ist auf hohem Niveau. Leider fehlen Spurhalteassistent, Totwinkelassistent und Rückfahrkamera im Basispreis. Auch ein Head-up-Display wäre gut, doch das steht nicht auf der Optionenliste.