Renault hat auch einen entscheidenden Schritt getan mit der Entscheidung für ein Multimedia-Interface von Google. Von nun an können sich die verschiedenen Nutzer mit ihrem persönlichen Konto verbinden. Und dieses System plant Routen mit allfälligen Stopps zum Nachladen der Batterie.
Deren Masse wurden so verändert, dass der Boden im Mégane eben ist und die Passagiere auf der Rückbank viel Beinfreiheit haben. Der Halt auf der relativ niedrigen Sitzfläche könnte jedoch besser sein. Der Kofferraum ist grosszügig bemessen. Doch muss man sich bei umgeklappter Sitzbank mit einer störenden grossen Stufe im Gepäckraum abfinden.
Diese zweite elektrische Generation bietet auch viel Spass am Lenkrad. Selbst wenn die Beschleunigung des Motors mit 218 PS etwas gedämpft scheint, ist der Durchzug kräftig. Dies so sehr, dass die Vorderachse durchzudrehen beginnt und die Schlupfregelung Mühe hat, wenn die 300 Newtonmeter abrupt losgelassen werden. Die Kraft spielt brillant mit den 1.8 Tonnen des Wagens, dem auch die rund 400 Kilogramm der Batterie zur Absenkung des Schwerpunktes zugute kommen. So gerüstet, klebt der Mégane gut auf dem Asphalt und zeigt die Agilität, die man von einem Kompakten erwartet. Überzeugend sind auch die ultradirekte Lenkung und die effizienten Bremsen. Im Alltag schätzt man vor allem das angenehme Fahrgefühl, die sehr gute Schalldämmung und den kleinen Wendekreis.
Er hat sich während des Tests mit einem Verbrauch von 18,4 Kilowattstunden auf hundert Kilometer zufriedengegeben. Was jedoch die Reichweite angesichts der in der Batterie gespeicherten sechzig Kilowattstunden auf 325 Kilometer beschränkt. Die 450 Kilometer (WLTP) des Werks scheinen optimistisch. Und bei Autobahntempo liegen nicht mehr als 300 Kilometer drin. Aber der Mégane ist schnellladefähig, bis 130 Kilowatt mit Gleichstrom, und kann auf ein Bordladegerät mit 22 Kilowatt zählen. Das ist zwar noch nicht Verbrennerniveau, aber Renault ist auf gutem Wege.
Text: Marc-Olivier Herren