Mehr Stadtauto denn je
Ausserdem liefert der durch eine stärkere Lithium-Ionen-Batterie aufgeblasene Yaris soliden Durchzug, sobald man die Stadt verlässt. Hingegen verweigert der Dreizylinder mit Atkinson-Zyklus spielerisches Hochdrehen und scheint zugeschnürt, wenn er voll gefordert wird. Schade, denn das tiefergelegte Fahrwerk des um fünf Zentimeter verbreiterten, aber immer noch genauso kompakten Yaris erweist sich als weniger brav. Die Vorderachse folgt Kurven perfekt, unterstützt von einer präzisen und gefühlvollen Lenkung.
Ungezwungenes Ambiente
Die vierte Auflage ist auch pfiffiger geworden, indem sie ausgeprägte Formen aufweist. Dieser Japaner «made in France» pflegt auch seine Innenraumpräsentation. Das besser gezeichnete Armaturenbrett erhält einen geschäumten Bezug, und ein neuartiger Filz schmückt die Türverkleidungen. Geschätzt haben wir auch die ebenso eleganten wie komfortablen Sportsitze der Version Premiere Edition. Einzige Wermutstropfen sind die bei langsamer Fahrt harte Federung und der ziemlich hohe Geräuschpegel bei Autobahngeschwindigkeit. Zudem beginnt der Dreizylinder bei der kleinsten Steigung zu brummen. Ein Kleinwagen für flache Länder. Der Yaris verfügt jedoch über eine eindrückliche Batterie von Fahrassistenten, angefangen mit dem adaptiven Tempomaten. Besser noch, diese Version ist mit einem Head-up-Display ausgestattet, das verschieden Informationen in Farbe ausstrahlt. Genau so wie bei den Oberklasseautos.
Text: Marc-Olivier Herren
Bilder: Emanuel Freudiger
Karosserie
Die verbreiterte und tiefergelegte Karosserie trägt japanischere Züge – wie ausgeprägte Kiemen. Das fast unveränderte Platzangebot hinten ist angesichts der Kompaktheit des Fahrzeugs angemessen. Der Zugang leidet unter dem geringen Öffnungswinkel der Türen. Der kubische Kofferraum bleibt eher bescheiden.
Innenraum
Die Materialanmutung ist besser geworden – wie beim weichen Bezug des Armaturenbretts. Letzteres setzt sich aus zwei Ebenen zusammen und beherbergt einen Acht-Zoll-Touchscreen. Ausser der Multifunktionsanzeige des Cockpits wird es durch ein farbiges Head-up-Display ergänzt.
Komfort
Wir erwähnen vor allem die gut passenden Leder-/Stoff-Sportsitze, die dem Rücken guten Halt bieten. Ansonsten erweist sich die Federung mit 17-Zoll-Bereifung in der Stadt als ziemlich hart, währenddem der Geräuschpegel auf der Autobahn relativ hoch ist.
Der Yaris ist gut positioniert, auch wenn die Preise gestiegen sind. Die Ausstattung ist grosszügig und sogar innovativ, abhängig von den sechs angebotenen Versionen. Der adaptive Tempomat ist Serie, und die meisten umfassen alle Komfortausrüstungen. Hinzu kommt die kostenlose Wartung für sechs Jahre / 60'000 Kilometer.
Fahreigenschaften
Der abgesenkte Schwerpunkt und die optimierte Gewichtsverteilung sorgen für stabiles, sicheres Fahrverhalten. Die Vorderachse geht Kurven präzise an, die Lenkung ist gefühlvoll, und die Bremsen sind kräftig und bissig.
Sicherheit
Bemerkenswerte, serienmässige Sicherheitsausstattung: umfasst ganz neue Mittelairbags, Schildererkennung, den adaptiven Tempomaten und einen aktiven Spurhalteassistenten. Wirksame Bremsanlage.
Motor und Antrieb
Der 1.5-Liter-Benziner und der Synchronmotor arbeiten in der Agglomeration harmonisch zusammen und sorgen für soliden Durchzug. Schade, dass die rein elektrischen Phasen so kurz sind und dass das CVT-Getriebe den ansonsten eher diskreten Dreizylinder an der kleinsten Steigung zum Brummen bringt.
Verbrauch
Mit seiner Hybridtechnik gab sich der Yaris im Test mit 5.1 Litern auf 100 Kilometern zufrieden – genügsam im urbanen Gebiet.