Test VW ID.7 Tourer Pro United (2025)

Der Kofferraum bietet einiges an Variabilität und fasst maximal 1714 Liter, was die Transportfähigkeit unterstreicht. Und die Ablagevielfalt lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Die Innenraumausstattung mit der Ambientebeleuchtung und den wertigen Materialien vermittelt einen Hauch von Luxus. VW hat beim Tourer einiges in den Komfort investiert. Angefangen bei der ausgeklügelten Klimaanlage mit Wellnessprogrammen bis zu den Ergoactive-Sitzen mit Sitzklimatisierung und Massagefunktion (Option Interieur-Paket «Plus», 2160 Fr.). Um das Wohlbefinden bei der Fahrt zu optimieren, können über die Wellness-In-Car-App verschiedene Programme gewählt werden. Neu ist das optionale Panoramadach, das elektronisch blickdicht oder klar geschaltet werden kann. Das fünfzehn Zoll grosse Display dominiert das Cockpit. Auf dem Touchscreen lässt sich alles sehr benutzerfreundlich einstellen. Nur die wichtigsten Fahrdaten werden über das kleine Hauptinstrument hinter dem Steuerrad und dem Head-up-Display kommuniziert. Die Fahrzeugbedienung geht leicht von der Hand, bloss die der Scheibenwischanlage ist etwas fummelig.

Einmal in Bewegung, schiebt der 210 Kilowatt (286 PS) starke Heckmotor den 2,2 Tonnen schweren Kombi zügig und mit linearer Beschleunigung voran. Auf der 297 Kilometer langen Teststrecke über den Col des Mosses überzeugte einerseits das straff-komfortable Fahrwerk und andererseits die gute Rekuperation auf der Talfahrt. Einzig die Lenkung wirkte etwas steril. Bei kalten Temperaturen zog der Motor 19,1 Kilowattstunden auf hundert Kilometer aus der Batterie mit 77 Kilowattstunden Kapazität.

Der mit Assistenzsystemen gut ausgestattete ID.7 ist ein gelungenes E-Auto. Einziger Haken ist der hohe Einstiegspreis.

Apropos Strom: ein Nehmen und Geben

794 km mit ID.7 Pro S
Den ID.7 gibt es mit netto 77- oder 86-kWh-Batterie. Ein mit dem grösseren Akku bestückter ID.7 Pro S (Limousine) schaffte vergangenen September auf einer Strecke im Raum Zug mit einer Ladung 794 km, also mehr als die max. WLTP-Reichweite. Dabei betrug der durchschnittliche Verbrauch 10,3 kWh/ 100 km bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 51 km/h.

Laden – Zeit zählt
Die Pro-Versionen mit dem 77-kWh-Akku bieten eine maximale Ladeleistung von 175 kW, die 86-kWh-Batterie des Pro S deren 200. Die Ladung von zehn bis achtzig Prozent Akkustand ist im Idealfall in 28 Minuten (Pro S: 26 min) erledigt. Fürs gute Ladeklima sorgt die Batterievorkonditionierung, aktiviert manuell oder über die Ladeplanung.

Strom ist keine Einbahn
Strom fliesst nicht nur in eine Richtung. Diese Tatsache und die Idee, den Energiegehalt der Akkus von Elektroautos nicht nur fürs Fahren zu verwenden, birgt Potenzial. Für diese bidirektionale Zukunft sind alle ID.7-Modelle gerüstet. Sie sind fähig, Strom sowohl ins Haus (V2H) wie ins Netz (V2G) abzugeben. V2G wird in der Praxis aber frühestens 2026 möglich.

Text: Felix Maurhofer

Das eher auf der sportlichen Seite gehaltene Design wirkt ansprechend und elegant. Eine Form, die sich nicht vor der Konkurrenz verstecken muss.

Gegenüber den älteren ID-Modellen hat der ID.7 klar zugelegt. Die Verarbeitung ist gut, und die verwendeten Materialien sind wertig. Es gibt viele Ablagen, und der Kofferraum ist geräumig. Mit dem Augmented-Reality-Head-up-Display beginnt die Reihe der Cockpit-Innovationen.

Hier erreicht der ID.7 Oberklasseniveau. Vom Sitzkomfort bis zu den ausgeklügelten Klimaoptionen (teils optional) wird hier viel geboten.

Der Basispreis ist bereits relativ hoch. Wählt man diverse Optionen, steigt er schnell über 70 000 Franken. Allerdings erhält man dafür viel ausgereifte Autotechnik.

Der Federungskomfort ist gut, und Unebenheiten schluckt der Stromer locker. Sportliche Kurven liegen drin, ohne dass der Wagen merklich aufschaukelt. Das ist der guten Fahrwerksabstimmung geschuldet. Weiter veredelt durch die Spreizung von Komfort bis Sport der optionalen Adaptivdämpfer (DCC).

Beinahe alle sicherheitsrelevanten Assistenten sind serienmässig eingebaut. In Bezug auf passive und aktive Sicherheit erreicht der ID.7 Höchstwerte.

Beschleunigung und Elastizität erreichen ordentliche Werte. Von 0 auf 100 km/h in 6,8 s ist ansprechend. Der neu entwickelte Heckmotor bietet gute Fahrleistungen. Die Allradversion ID.7 GTX soll noch im 2025 in der Schweiz erhältlich sein.

Von der Batterievorkonditionierung bis zur Wärmepumpe beinhaltet der ID.7 alles, was ein modernes E-Auto ausmacht. Stehen Schnellladesäulen zur Verfügung, ist der ID.7 langstreckentauglich.