Semislickreifen kommen aus dem Rennsport. Sie sind im öffentlichen Strassenverkehr zugelassen. Der Reifen zeichnet sich durch die
weiche Gummimischung und die Sportprofilstruktur aus. Diese Art Reifen werden in der Tuningszene immer beliebter. Exemplarisch testeten wir einen Reifen aus der Semislickgattung parallel zum Sommerreifentest in der Dimension 225/40 R18 in ausgewählten Kriterien wie Performance, Aquaplaningverhalten, Kraftstoffverbrauch und Geräusch.
Das Schlüsselwort heisst Temperatur. Damit ein Semislick optimal funktioniert, muss er vorerst auf Temperatur gebracht werden. Ideal liegt die Betriebstemperatur eines Semislicks bei 80 bis 100 Grad Celsius. Dies ist auf der Rennstrecke dank den Warmup-Runden kein Problem. Im Alltag gestaltet sich das hingegen schwierig.
- Auf trockener Fahrbahn bremst ein kalter Semislick aus 100 km/h in 36 Metern, was einem guten Sommerreifen
entspricht. Bei optimaler Betriebstemperatur sind es nochmals drei Meter weniger.
- Bei höherer Temperatur bietet der Semislick im Vergleich zum Standard UHP Sommerreifen mehr Potenzial.
Er bleibt selbst bei hohen Geschwindigkeiten absolut stabil und lässt sich präzise steuern.
- Der Semislick baut deutlich mehr Querkräfte auf, damit sind höhere Kurvengeschwindigkeiten möglich.
Regen oder eine niedrige Umgebungstemperatur können den Reifen zusätzlich abkühlen. Dann lassen die positiven Eigenschaften nach.
- Ein Fahrzeug mit Semislickbereifung verliert nicht nur Performance beim Fahrverhalten, sondern kann auch bei den Bremswegen auf Nässe nicht mit einem Standardsommerreifen mithalten. Bei den Bremswegen auf Nässe verliert der Semislick bis zu 10 m gegenüber einem Standardsommerreifen.
- Beim Aquaplaning fällt der Semislick ganz hinten ab. Die Aufschwimmgeschwindigkeit eines guten Sommerreifens liegt bei 80 km/h, mit dem Semislick verliert man schon bei 70 km/h die Bodenhaftung.