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Reise im Elektroauto nach Sardinien

Die Verkaufszahlen von Elektroautos steigen europaweit stetig an. Den derzeitigen politischen Vorgaben zufolge werden ab 2035 in Europa voraussichtlich nur noch wenige Fahrzeuge ohne Elektromotor angeboten. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, ist eine entsprechende Anpassung der Ladeinfrastruktur erforderlich. Zur Prüfung der Qualität dieser Infrastruktur auf Sardinien wurde Anfang Oktober 2024 eine Reise von Bern in den Norden der Insel unternommen.

Fragestellung

  • Wie gut ist Sardinien auf Besucher vorbereitet, die mit einem Elektroauto anreisen?
  • Gibt es besondere Herausforderungen, und welche Ratschläge können solchen Reisenden mit auf den Weg gegeben werden?

Diese Fragen wurden auf einer Reise mit dem Hyundai Ioniq 5 von Bern über Genua und Olbia bis nach Palau im Norden Sardiniens praktisch untersucht.

Route

Um die Reise mit Kindern so angenehm wie möglich zu gestalten, planten wir auf der Hinreise sowohl den Autoverlad Kandersteg – Goppenstein als auch jener von Brig nach Iselle ein. Von Iselle bis zur Fähre in Genua hätte ein Ladestopp gereicht, kurz vor Genua machten wir aber einen weiteren 10-minütigen Ladestopp. Für beide Ladestopps wählten wir DC-Ladestationen mit mindestens 150 kW Ladeleistung in Autobahnnähe oder auf einer Autobahnraststätte. Die Überfahrt von Genua nach Olbia war mit dem Elektroauto, wie vorgängig abgeklärt, kein Problem. In Olbia luden wir das Fahrzeug an einer Schnellladestation noch einmal auf 80 % auf, um danach das letzte Teilstück nach Palau, im Norden der Insel anzutreten. Neben kürzeren Einkaufsfahrten um Palau herum machten wir während des zweiwöchigen Aufenthalts eine Reise ans ca. 100 km entfernte Capo Comino mit einem weiteren DC-Ladestopp von 15 Minuten in Olbia auf dem Rückweg.

Auf der Rückreise in die Schweiz wählten wir die Strecke von Genau über das Aosta-Tal und den Grossen St. Bernhard nach Bern.

Herausforderungen

Planung

Wir haben uns nicht speziell auf die Reise vorbereitet und keine vorgängige Routen- bzw. Ladeplanung gemacht. Stattdessen haben wir uns an den Anweisungen des Navigationsgerätes des Autos und unserem lokalen Wissen orientiert.

Da wir für diese Reise das erste Mal überhaupt im Hyundai Ioniq 5 fuhren, brauchte es etwas Überwindung, die Reise ohne vorgängige Planung, dafür mit viel zeitlicher Reserve anzugehen.Die Eingabe der Route inklusive der Autoverlade Lötschberg und Simplon war nicht möglich, jedoch kannten wir dieses Wegstück aus Erfahrung.

Tipps:

  • Planen Sie eine längere Reise zum Beispiel mit der App von «A Better Routeplanner»
  • Laden Sie das Fahrzeug vor der Abreise auf 100 %
  • Planen Sie auf unvorbereiteten Routen ausreichend Reservezeit ein

Laden auf der Autobahn in Italien

Ladestation

Auf den Autobahnstrecken zwischen dem Simplon und Genua sowie Genua und dem grossen St. Bernhard haben wir an drei unterschiedlichen DC-Ladestationen geladen. Da wir uns bei der Wahl der Ladeorte auf die Navigation des Hyundai verliessen, wussten wir nicht zum Voraus, ob die Stationen mit unserer TCS eCharge Karte bzw. TCS eCharge App kompatibel waren und wir haben auch keine Preisinformationen konsultiert. Wir führten nebst TCS eCharge eine Ladekarte von EnBW und eine (private) TCS-Kreditkarte mit. Jede Karte kam dabei einmal zum Einsatz. Eine Ladestation befand sich auf einer Autobahnraststätte, für zwei musste die Autobahn verlassen werden und ca. 1 Kilometer gefahren werden. Bei allen Ladestationen befanden sich Verpflegungsmöglichkeiten und Toiletten. Die Preise für die Schnellladung lagen zwischen 70 und 90 Cents pro kWh.

Tipps:

  • Achten Sie bei der Auswahl der Ladestationen auf eine dem Fahrzeug entsprechende Ladeleistung
  • Achten Sie darauf, ob sich die Ladestation entlang der Autobahn befindet oder ob von dieser abgefahren werden muss.
  • Vergleichen Sie die Vorschläge des Navis mit der TCS eCharge App auf die Kompatibilität und konsultieren sie die Preise in der App.

Laden in Sardinien

22kW-Ladestation im Hafen von Porto Pollo

Ladestationen mit Leistungen von über 100 kW sind recht selten und finden sich auf Sardinien fast nur in den grösseren Städten. In Palau befanden sich ein Ladepunkt mit 22 kW und zwei mit 15 kW Leistung, in Olbia nutzten wir eine Schnellladestation mit 300 kW Leistung bei einem Supermarkt. Bei zwei Dorfbesuchen in Palau konnten wir das Fahrzeug beim Parkplatz am Hafen jeweils mit 22 kW laden, auf der Durchfahrt in Olbia kombinierten wir die Ladestopps mit Einkäufen. Trotz recht grossem Touristenaufkommen, waren sowohl auf dem Schiff als auch in Sardinien selbst nur sehr wenige Elektroautos zu sehen, die meisten mit ausländischen Kennzeichen. Da sich die zurückgelegten Kilometer auf Sardinien auf ca. 250 km im Nordosten der Insel beschränkten, kann die generelle Aussage über die Tauglichkeit der Insel nur auf Basis von Routenplanungstools wie zum Beispiel «A Better Routeplanner» gemacht werden. Stand Oktober 2024 sind gemäss dieser auf der Insel 21 Ladestationen mit mindestens 100 kW Leistung installiert. Da diese recht gut über die gesamte Insel verteilt sind und zusätzlich an vielen Orten 22 kW Ladestationen vorhanden sind, findet man mit einem «reisefähigen» Elektroauto (WLTP-Reichweite von mindestens 350 km) überall eine Möglichkeit zu laden.


Tipps:

  • Planen Sie Ihre Einkäufe bei Einkaufszentren mit Schnellladestationen
  • Laden Sie Ihr Fahrzeug während eines Städtebesuchs. Nicht selten kann man so zusätzlich Parkplatzgebühren sparen
  • Achten Sie bei längeren Standzeiten im Hotel oder auf dem Campingplatz darauf, dass der Standbyverbrauch des Fahrzeugs auf ein Minimum reduziert wird.

Fazit

Die Hinreise mit einem Elektroauto nach Sardinien hat durch die Nutzung der Autoverlade (Lötschberg und Simplon) sowie den zusätzlichen Ladestopps etwas länger gedauert als dies mit einem Verbrennerfahrzeug gedauert hätte, war aber durch die regelmässigen Pausen auch sehr entspannt. Der Transport mit der Fähre ist überhaupt kein Problem und auf Sardinien hatten wir durch die relativ geringe Anzahl zurückgelegter Kilometer, das recht gut ausgebaute Netz an Ladestationen sowie deren gefühlt geringe Auslastung nie ein Problem, unser Fahrzeug zu laden. Auf der Rückreise auf der Route über den Grossen St. Bernhard war der Zeitverlust gegenüber einem Verbrenner gleich null, da wir als Familie in jedem Fall zwei Pausen eingelegt hätten. Diese Pausen planten wir nun halt bei einer DC-Ladestation und genossen dabei einmal ein letztes italienisches Cappuccino und einmal den Blick über den Genfersee in Monteux.

Empfehlungen

  • Nutzen Sie Ihrer Reise mit einem Elektroauto in Italien die TCS eCharge Karte / TCS eCharge App zum Finden der optimalen Lademöglichkeiten
  • Reisen Sie gelassen mit genügend zeitlicher Reserve
  • Als Rückversicherung kann eine zweite Ladekarte bzw. ein Profil bei einem zweiten Ladenetz nützlich sein, um Zugang zu möglichst vielen Ladestationen zu haben. Für Italien empfehlen wir aktuell ENBW oder EnelX.
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