Immer noch clever und familientauglich
Wie bei anderen Honda-Hybriden fällt die Hauptrolle einem Elektromotor zu, der mit einem Vierzylinder verbunden ist. Letzterer begnügt sich damit, einen zweiten Elektromotor zu speisen, der als Generator wirkt oder Unterstützungsleistung liefert. Daher fährt der Honda Jazz immer im Elektromodus an, auch wenn der 1.5-Liter manchmal zu brummen beginnt. Im Stadtverkehr erlaubt diese Verbindung ziemlich lange Phasen rein elektrischen Fahrens und realisiert Durchschnittswerte von weniger als fünf Litern auf hundert Kilometern. Im Weiteren sorgen die 109 PS und das Drehmoment des Fahrmotors für ein gutes Ansprechverhalten. Gleiches gilt ausserhalb der Agglomeration, wo der Durchzug zwar nicht verblüffend, aber kräftig ist. Wie immer verschlechtern sich die Dinge, wenn man das Gas stärker durchdrückt. Der Verbrennungsmotor fängt an zu brüllen, und das CVT-Getriebe beginnt zu heulen. Auf der Autobahn hingegen ist der Geräuschpegel ziemlich hoch.
Geräumiger Minivan
Trotz des Mehrgewichts von rund 200 Kilogramm ist die Federung angenehm ausgelegt. Und die hinteren Insassen verfügen über eine Sitzbank, die eine vorbildliche Beinfreiheit bietet. Der Einfluss der Hybridisierung auf die genügend grosse Kofferraumkapazität ist beschränkt. Währenddem das clevere Hochklappsystem der hinteren Sitze beibehalten werden konnte. Dieser Honda Jazz unterscheidet sich ebenfalls durch eine schon ab der Einstiegsversion vollständige Ausstattung mit adaptivem Geschwindigkeitsregler und automatischer Klimaanlage.
Text: Marc-Olivier Herren
Bilder: Emanuel Freudiger
Karosserie
Dieser Minivan mit rundlichen Formen bietet ein ungewohntes Verhältnis von Abmessungen und Platzangebot. Die einfach zugängliche Rücksitzbank bietet viel Beinfreiheit. Einzig der Mittelsitz fällt weg. Trotz des Verlusts von 56 Litern bleibt der Kofferraum gross, und die variablen hinteren Sitze blieben erhalten.
Innenraum
Das schmucklose Armaturenbrett wird von einem Neun-Zoll-Touchscreen geziert, der grosse Icons aufweist, und die minimalistisch erscheinenden Instrumente liefern viele Informationen. Eher düsteres Ambiente.
Komfort
Die überarbeitete Aufhängung sorgt für progressive Federung, und die gut dimensionierten Sitze sind anständig gepolstert. Schade, dass der Geräuschpegel (Brummen des Motors und Schalldämmung) bei Autobahntempo hoch ist.
Schon die Basisversionen sind gut ausgestattet, und das Modell Executive beinhaltet alles (Navigationssystem, Rückfahrkamera usw.). Die Preise sind verglichen mit dem bisherigen 1.3-Liter-Benzinmodell beträchtlich gestiegen.
Fahreigenschaften
Die weiche Federung sorgt in engen Kurven für Wanken, aber das Fahrverhalten erweist sich im Ganzen als ausgewogen und bequem.
Sicherheit
Die meisten Assistenten, darunter der adaptive Tempomat finden sich in allen Modellen. Die Version Executive hat den Totwinkelwarner und den Ausparkassistenten an Bord. Durchschnittlich wirksame Bremsen.
Motor und Antrieb
Das Hybridsystem tut sein Bestes, um die Phasen des elektrischen Fahrens und daher den Synchronmotor mit 109 PS zu bevorzugen. Der Vierzylinder-1.5-Liter funktioniert als Generator für den zweiten Elektromotor. Er kann auch als Direktantrieb arbeiten, zum Beispiel bei Autobahnfahrt. Das Ganze liefert solide Beschleunigung, erweist sich aber bei mittlerer und hoher Last als lärmig. Das ist hauptsächlich der Fehler des CVT-Getriebes, trotz einer Simulation von Gangwechseln.
Verbrauch
Die Maximierung des elektrischen Fahrens sorgt für geringe Verbrauchswerte in der Stadt und ausserhalb der Agglomeration. Der Testdurchschnitt von 5.1 Litern auf hundert Kilometern wird auf der Autobahn überschritten, bleibt aber bescheiden.