Der Smart bleibt der Einpark-Champion
In Sachen Raumausnutzung macht ihm niemand etwas vor. Der Smart ist das Ergebnis eines gewagten Kompromisses, allerdings bezahlt man diese Einzigartigkeit auch teuer. Seiner ursprünglichen Philosophie bleibt er treu, daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die traditionelle Karosserie nun eine Fronthaube aufweist. Der Smart ist immer noch sehr smart.
Erst mit Optionen exklusiv
Die U-förmigen LED-Tagfahrleuchten verleihen ihm ein ebenso keckes wie technisch angehauchtes Aussehen. Passend dazu sind die Rückleuchten mit der Kleinigkeit von elf LED-Kuben. Design pur, allerdings muss man dazu für CHF 660.- die erste der unentbehrlichen Optionen bestellen, um den Status des Premium-Stadtwägelchens richtig zur Geltung zu bringen. Daher wählt man auch gleich die Ausstattungslinie Passion und ist bei CHF 16'400.- angelangt. Dies ist der Eintrittspreis für die echte Smart-Welt. Noch eine kleine Zugabe, nämlich CHF 3'990.- für die Option Edition#1, und nun wirkt auch der Fahrgastraum exklusiv. Dafür sorgt vor allem der orangene Stoffbezug mit Netzstruktur am hübsch gewölbten Armaturenbrett, an den Türverkleidungen und an den Sitzen. Zudem gibt diese Option das durchaus legitime Anrecht auf das Multifunktionslenkrad und noch mehr auf das Bluetooth-System. Nun kann man beginnen, das überraschende Raumgefühl im Smart Fortwo richtig zu geniessen.
Einziger grosser Makel: die Trägheit der 70-PS-Version
Dank der leicht erhöhten Sitzposition fährt es sich im Stadtverkehr souverän. Dort spricht der Ein liter-Dreizylinder gut an, im Stand allerdings entwickelt er überraschende Vibrationen. Über Land kommt keine Freude auf, denn hier setzt das viel zu lang übersetzte Schaltgetriebe – fast 100 km/h im 2. Gang – den 71 PS arg zu. Da auch der erhoffte Spareffekt fehlt (5.8 l/100 km), empfehlen wir die 90-PS-Version oder das automatische Doppelkupplungsgetriebe. So geht dem Smart auch bei der geringsten Autobahnsteigung nicht der Schnauf aus. Schade, die Richtungsstabilität ist einwandfrei, und da weder übermässiges Untersteuern noch starke Wankbewegungen den Spass verderben, ist der Stadtfloh auf Landstrassen im Element. Dies ist nicht zuletzt das Verdienst der direkten Lenkung, der effizienten Bremsen, des eher diskret eingreifenden ESP und des Sportfahrwerks, mit welchem der Smart recht straff abrollt.
Innenraum
Das Kombiinstrument, die runden Lüftungsdüsen sowie die orangenen Stoffe sind typisch Smart. Das Auto bietet viel Platz, sowohl für die Beine als auch punkto Kopffreiheit. Mit 260 Litern ist das Stauvolumen hingegen dürftig. Beladen wird der Kofferraum über eine geteilte Heckklappe, immerhin etwas mehr als zwei Harassen Bier finden Platz.
Komfort
Für ein Stadtauto ist die Version Passion mit tiefergelegtem Fahrwerk straff gefedert. Zudem stört die hohe Geräuschkulisse auf Autobahnen, und im Stillstand vibriert der Motor spürbar. Dafür sind die Sitze sehr komfortabel und bieten guten Halt.
Negativ wirken sich die Gewichtszunahme von rund 100 Kilogramm und die überlange Getriebeübersetzung aus. Beschleunigung und Durchzugskraft sind sehr bescheiden. Dies ist allerdings in der Stadt kein Problem. Etwas hoher Verbrauch.
Fahreigenschaften
Dank moderatem Untersteuern und genügender Richtungsstabilität fühlt man sich sicher aufgehoben. Keine übermässigen Nickbewegungen. Erfreulich ist die variable Servolenkung mit gutem Feedback.
Sicherheit
Hier kann der reich haltig dotierte Smart mit grösseren Wagen mithalten. Serienmässiger Seitenwind-Assistent.