VW Golf 1.5 eTSI 1st Edition Style (2020)

Ein konfigurierbares Zehnzoll-Zentraldisplay, ein Achtzoll-Touchscreen und ein kleines Touchpad für die Steuerung der Scheinwerfer: Der Golf tritt mit Getöse ins Digitalzeitalter ein. Die anfangs komplexe Instrumentierung wirkt schnell vertraut. Eine vertiefte Einführung, gefolgt von Nachhilfestunden, ist jedoch für nicht Millennials nicht übertrieben. 

Zum Glück erleichtern einige Kurzbefehle das Leben an Bord. Die achte Auflage verfügt serienmässig über einen adaptiven Tempomaten (ACC) mit vorausschauender Funktion, welche die Geschwindigkeitsbeschränkungen auf der Autobahn antizipiert. Eine interessante Unterstützung, die leider von der mangelhaften Zuverlässigkeit der Schildererkennung beeinträchtigt wird. Trotzdem haben wir das progressive Abbremsen vor Kreiseln geschätzt. Und noch mehr die Wirksamkeit der Matrixscheinwerfer mit 22 LED-Modulen.

.Als weitere nützliche Neuerung glättet das 48-V-Mildhybrid-System den Lauf des 1.5-eTSI-Motors, der – unterstützt durch einen Startergenerator – an Sanftheit zulegt, dabei aber soliden Durchzug und Beschleunigung liefert. Und parallel dazu erwies sich der Testverbrauch als bescheiden (6.3 l/100 km). Ohne ein Ausbund an Agilität zu sein, zeigt dieser Golf gute Ausgewogenheit, und die Vorderachse passt sich sicher an enge Kurven an. Der beständige Kompakte – er ist nur zwei Zentimeter länger geworden – ist daher perfekt für lange Strecken geeignet. Das Platzangebot, das schon Massstäbe setzte, blieb erhalten, genauso wie das Kofferraumvolumen. Natürlich liegen die Preise immer noch auf hohem Niveau, die Serienausstattung ist aber reichhaltiger geworden.

Text: Marc-Olivier Herren

Obwohl die Abmessungen praktisch unverändert sind, gewinnt der Golf an Eleganz. Auch im Innenraum bleibt er eine Referenz bezüglich Platzangebot hinten und bei der Kapazität des Kofferraums (380 l), der mit Hilfe eines herausnehmbaren Bodens variierbar ist.

Im Cockpit herrscht die digitale Revolution. Es weist ein gut ins nüchterne Armaturenbrett integriertes Display auf. Ein Technologiesprung, der einige auf die Probe stellen wird. Man gewöhnt sich rasch daran, auch wenn man das Verschwinden einiger Knöpfe bedauert. Die Materialanmutung ist gut, ausser bei den unteren Partien mit viel Hartplastik.

Das sanfte Abrollen, die ergonomischen Sitze und die gute Schalldämmung sorgen für einen verblüffenden Fahrkomfort. Hinzu kommt das ausgezeichnete Schluckvermögen des Fahrwerks. Ein Komfort, der auch einem Auto einer höheren Kategorie gut anstehen würde.

Mit den Optionen wird es teuer, aber die Ausstattung der Basisversionen macht Fortschritte (automatische Klimaanlage, ACC, Achtzoll-Touchscreen). Ab CHF 1'440.- gibt es Swissline-Packs mit Navigationssystem, Rückfahrkamera usw. Die Version 1st Edition verfügt über eine über-reiche Ausstattung.