Ein Auto für lange Strecken und mit viel Ladevolumen
Im Gegenteil, der Kombi ist ein Zeugnis hochstehender, deutscher Ingenieurskunst. Klar, dass der VW-Konzern bei diesem Erfolgsmodell nichts anbrennen liess. Der Passat wurde weltweit bisher 22 Millionen Mal gebaut. Allein 2013 entschieden sich über 1.1 Millionen Menschen für ein Modell dieser Baureihe.
Schick und edel
Schon die Karosserie macht schnell klar, weshalb die Juroren den Passat zum Auto des Jahres 2015 gewählt haben. Adjektive wie elegant, schnittig oder sportlich kommen einem beim ersten Rundgang ums Auto in den Sinn. Und was der VW von aussen verspricht, übertrifft er im Innenraum. Der bietet wesentlich mehr als soliden Autobau. Wertige Materialien sind geschickt ineinander verarbeitet, alles ist dort, wo man es braucht, und nichts ist überflüssig. Ein Höhepunkt ist das digitale Kombiinstrument, welches individuell angepasst werden kann und viele Anzeigemöglichkeiten bereitstellt. So kann man sich nebst der Geschwindigkeit und Drehzahl Fahrdaten, das Navi oder die Audioinfos anzeigen lassen. Vier Personen sitzen im neuen Passat wie in einer Staatskarosse und geniessen im gut gedämpften Innenraum eine luftige Atmosphäre. Auf dem Rücksitz lassen sich auch gut zwei Kindersitze montieren. Allerdings wird es dann für ein drittes Kind sehr eng. Dass im Variant einiges in den Kofferraum gepackt werden kann, ist selbstverständlich. Die tiefe Ladekante und grosse Heckklappe erleichtern das Beladen des voluminösen Raums mit 650 Litern.
Starker Motor
Der 2.0-Liter-Turbodiesler zieht flott ab. Das, obschon der von uns getestete Passat satte 1875 Kilogramm auf die Waage bringt, was einiges an Gewicht ist. Trotzdem gibt’s punkto Dynamik kaum Abstriche. Das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe harmoniert gut mit dem Turbodiesler und auch das adaptive Fahrwerk kann je nach Lust und Laune härter oder weicher eingestellt werden. So ist der neue Passat als Langstreckenkombi prädestiniert. Doch auch auf kurvigen Strecken macht der Kombi 4Motion eine gute Figur. Er meistert die Kurven wie auf Schienen, weil die Sicherheitsreserven gross sind. Bei der Normverbrauchsmessung weicht der Wert des TCS (Gesamtverbrauch 6.2 l/100 km) um stolze 0.8 Liter von der Werksangabe ab. Dies liegt deutlich über der Toleranz. Der TCS ist diesbezüglich mit VW in Abklärung.
Punkto Assistenzsystemen für Komfort und Sicherheit wartet der Passat mit einer unendlich langen Liste auf. Erhältlich sind beispielsweise die Optionen Stau-, Notfallassistent, Spurwechselassistent oder die Notbremsfunktion mit Fussgängererkennung (Im Paket High für CHF 1'890.–). Wirklich clever ist wegen der besseren Übersicht die «Area View» mit vier Kameras, die gerade fürs Manövrieren hilfreich ist.
Innenraum
Der Innenraum ist mit edlen Materialien hochwertig verarbeitet und vermittelt einen Toch von Retrostyle. Das Platzangebot ist für vier Personen grosszügig angelegt. Der Kofferraum mit bis zu 1740 Litern kann einiges schlucken. Das digitale Kombiinstrument überzeugt und ist variabel einstellbar.
Komfort
Der hohe Fahrkomfort und die geringen Innengeräusche machen den Passat Langstreckentauglich und heben den Kombi in die Premiumklasse.
Das 240-PS-Dieselaggregat mit 500 Nm Drehmoment besticht mit guter Durchzugsstärke, die durch das 7-Gang-DSG schnell und präzise unterstützt wird. Im Stadtverkehr kann mit dem Segelmodus Diesel gespart werden. Nur das hohe Gewicht dämpft den Fahrspass und treibt den Verbrauch in die Höhe.
Fahreigenschaften
Die adaptive Fahrwerksregelung (optional) kombiniert mit der geschwindigkeitsabhängigen, direkten Lenkung ergibt eine perfekte Spurtreue und hohe Sicherheit im Strassenverkehr. Trotz der möglichen Fahrwerkseinstellung fühlt sich die Auslegung recht straff an. Die Räder rollen etwas hart ab.
Sicherheit
Hier brilliert der Passat. Die vielen Assistenzsysteme unterstützen den Fahrer zusätzlich, was aber auch zu einer gewissen Überforderung führen kann. Sehr gut ist der Bremsweg von nur 35 Metern (100–0 km/h). Zur Entspannung tragen der Spurassistent und der adaptive Tempomat bei.